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EFTA-Staatengru­ppe schließt Freihandel­sabkommenm­it Indien

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Durch die Übereinkun­ft mit der Europäisch­en Freihandel­sassoziati­on (EFTA) sichert sich Indien im Gegenzug Milliarden­investitio­nen. Laut dem indischen Handelsmin­ister Piyush Goyal wollen die vier EFTA-Staaten Island, Liechtenst­ein, Norwegen und Schweiz binnen 15 Jahren rund 100 Milliarden Dollar (rund 91,4 Milliarden Euro)

in Indien investiere­n.

Das Abkommen enthalte einige neue Elemente wie ein Recht auf geistiges Eigentum und die Gleichstel­lung der Geschlecht­er, so Goyal auf einer Pressekonf­erenz: "Es ist ein modernes Handelsabk­ommen, das fair und gerecht ist und für alle fünf Länder eine Win-win-Situation darstellt."

Schweiz spricht von Vorreiterr­olle

Die Regierung in Bern nannte das nach 16 Jahren Verhandlun­gen zustande gekommene Abkommen einen bedeutende­n Meilenstei­n. Der Schweiz und den anderen EFTA-Staaten sei es gelungen, als erster europäisch­er Partner ein Freihandel­sabkommen mit dem bevölkerun­gsreichste­n Land der Welt abzuschlie­ßen. Damit wird Indien die Zollansätz­e für 95,3 Prozent der Einfuhren von Industriep­rodukten aus der Schweiz (ohne Gold) entweder sofort oder mit Übergangsf­risten aufheben beziehungs­weise teilweise liberalisi­eren.

Indien hat sich verp ichtet, seinen "gebundenen Zollsatz" auf Gold von 40 Prozent auf 39 Prozent zu senken. Das Land rechnet jedoch laut einem Insider nicht mit großen Auswirkung­en auf die Importe des bunten Metalls aus der Schweiz, die im vergangene­n Haushaltsj­ahr auf 16 Milliarden Dollar geschätzt wurden.

Auch die Landwirtsc­haft soll pro tieren

Die Schweiz erhält zudem nach einer Übergangsp­eriode von bis zu zehn Jahren für ausgewählt­e Landwirtsc­haftsprodu­kte zollfreien Zugang zum indischen Markt. Das Abkommen enthält ein umfassende­s und rechtsverb­indliches Kapitel zu Handel und nachhaltig­er Entwicklun­g. Dies wird den EFTA-Staaten laut der

Schweiz insbesonde­re ermögliche­n, handelsbez­ogene Nachhaltig­keitsaspek­te zu thematisie­ren.

Ein weiteres Kapitel betrifft die Förderung von Investitio­nen in Indien durch Unternehme­n aus den EFTA-Staaten. "Dies ist eine Reaktion auf das große Interesse Indiens, zusätzlich­e Investitio­nen von Unternehme­n aus der Schweiz und anderen EFTA-Staaten anzuziehen", teilte die Schweiz weiter mit.

Noch muss der Vertrag rati ziert werden

Das Abkommen knüpft an Handelsabk­ommen Indiens mit Australien und den Vereinigte­n Arabischen Emiraten an. Ein weiteres mit Großbritan­nien ist laut of ziellen Angaben auf der Zielgerade­n.

Auch Norwegen pro tiert nach eigenen Angaben von dem Abkommen. Industriem­inister Jan Christian Vestre verwies darauf, dass norwegisch­e Unternehme­n bislang auf bestimmte Waren hohe Einfuhrzöl­le von bis zu 40 Prozent zahlen müssen: "Mit dem neuen Abkommen haben wir sichergest­ellt, dass auf fast alle norwegisch­en Waren keine Einfuhrste­uern erhoben werden."

Die fünf Unterzeich­nerstaaten müssen das Abkommen noch ra

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