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IOM: Humanitäre Lage in Haiti verschlech­tert sich dramatisch

- Bundesamt)

Port-au-Prince, die Hauptstadt des Karibiksta­ates Haiti, ist weiter in großen Teilen in der Hand bewa neter Banden. Nun berichtet die UN-Organisati­on IOM, dass wegen der Gewalt Tausende Bürger iehen.

Angesichts der Gewalt-Eskalation in Haiti hat sich die humanitäre Lage in dem Karibiksta­at dramatisch verschlech­tert. Die Bewohner der Hauptstadt Port-auPrince lebten "eingesperr­t", die Stadt sei "von bewa neten Gruppen und Gefahren umgeben", so Philippe Branchat, der Leiter des Haiti-Büros der Internatio­nalen

Organisati­on für Migration (IOM).

Bewa nete Banden kontrollie­ren den größten Teil der Hauptstadt sowie Straßenver­bindungen in den Rest des Landes. Seit Tagen greifen sie Polizisten, Gefängniss­e und Gerichte an.

Die Bandengewa­lt hat laut IOM innerhalb einer Woche mindestens 15.000 Menschen in Portau-Prince in die Flucht getrieben. "Die Haitianer sind nicht in der Lage, ein normales Leben zu führen. Sie leben in Angst, und mit jedem Tag, jeder Stunde, die diese Situation andauert, wird das Trauma schlimmer", so Branchat. Insgesamt seien in Haiti 362.000 intern Vertrieben­e registrier­t, teilte die UN-Organisati­on am Samstag (Ortzeit) mit.

Notstand und Ausgangssp­erre

Aufgrund der massiven Verschlech­terung der Sicherheit­slage hatte die Regierung vor einer Woche den Notstand mit nächtliche­r Ausgangssp­erre ausgerufen. Am Wochenende versuchten Polizeiein­heiten in der Hauptstadt, ihre territoria­le Kontrolle in der Nähe wichtiger Regierungs­gebäude auszuweite­n. Zuvor hatten aufständis­che Banden Polizeista­tionen angegriffe­n.

Die Gewalt in dem Karibiksta­at war in Abwesenhei­t von Haitis Regierungs­chef Ariel Henry eskaliert, während dieser sich auf einer Auslandsre­ise in Kenia befand. Die bewa neten Banden im Land fordern den Rücktritt Henrys, der eigentlich Anfang Februar aus dem Amt hätte scheiden sollen. Henry hatte sich stattdesse­n Ende Februar mit der Opposition darauf verständig­t, bis zur Abhaltung von Neuwahlen "innerhalb von zwölf Monaten" gemeinsam zu regieren.

Aus Port-au-Prince selbst berichtete ein Reporter der Nachrichte­nagentur AFP, dass dutzende Menschen am Samstag örtliche Verwaltung­sgebäude besetzten, um dort Zu ucht vor der Gewalt zu nden. Am Freitag hatten nach Angaben der haitianisc­hen Polizeigew­erkschaft bewa nete Männer den Präsidente­npalast und das Polizeiprä­sidium in Portau-Prince angegriffe­n. Mehrere Angreifer wurden demnach getötet.

Gewaltausb­rüche auch außerhalb der Hauptstadt

IOM-Vertreter Branchat meldete Gewaltausb­rüche auch aus dem nordwestli­ch der Hauptstadt gelegenen Départemen­t Artibonite, Straßenblo­ckaden aus Cap Haitien im Norden des Inselstaat­s und

Treibsto mangel aus dem Süden. Staatliche Behörden und Schulen im Land sind dauerhaft geschlosse­n, der Flughafen und der Hafen in Port-au-Prince sind außer Betrieb.

Auch die Gesundheit­sversorgun­g ist nach IOM-Angaben stark beeinträch­tigt. Mehrere Krankenhäu­ser seien von Banden angegriffe­n worden, ärztliches Personal und Patienten hätten Kliniken verlassen müssen - unter ihnen neugeboren­e Babys. Mehrere Vertreter von UN-Organisati­onen in Haiti warnten in einer gemeinsame­n Erklärung davor, dass 3000 schwangere Frauen möglicherw­eise vom Zugang zu medizinisc­her Versorgung abgeschnit­ten seien. 450 von ihnen drohten ohne ärztliche Hilfe "tödliche Komplikati­onen".

Das bitterarme Haiti be ndet sich seit Jahren in einer schweren wirtschaft­lichen und politische­n Krise und beklagt zunehmende Gewalt. Laut den Vereinten Nationen sind seit Jahresbegi­nn durch die Bandengewa­lt etwa 1200 Menschen getötet und knapp 700 weitere verletzt worden. Die staatliche Grundverso­rgung stünde vor dem Kollaps, Tausende Menschen seien von humanitäre­r Hilfe abgeschnit­ten, so die UN.

AR/se (epd, afp)

ti zieren, bevor es in Kraft treten kann. Die Schweiz plant, dies spätestens 2025 zu tun.

Die ursprüngli­ch 1960 gegründete Europäisch­e Freihandel­sassoziati­on EFTA umfasst derzeit die vier Staaten Island, Liechtenst­ein, Norwegen und die Schweiz. Mit

Ausnahme der Schweiz bilden die EFTA-Staaten zusammen mit der Europäisch­en Union den sogenannte­n Europäisch­en Wirtschaft­sraum (EWR). EFTA ist heute der zehntwicht­igste Handelsblo­ck bei Industriep­rodukten - und der achtwichti­gste bei Dienstleis­tungen.

haz/AR (rtr, afp, Statistisc­hes

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