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Mental Health Report: ImmermehrMenschen psychisch krank
Aktuell leiden rund 31 Prozent der Deutschen unter einer psychischen Erkrankung. Genau so viele sind es in China und Thailand. In den USA haben sogar 40 Prozent mit einer psychischen Erkrankung wie Depression, Angststörung oder einer Essstörung zu kämpfen. So lautet das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage des internationalen Meinungsforschungsunternehmen Ipsos.
Das deutsche Versicherungsunternehmen AXA hat die Befragung in Auftrag gegeben und die Ergebnisse im Mental Health Report 2024 veröffentlicht.
Für den Report wurden je 1000 Menschen aus 16 Ländern in Europa, Asien und Nordamerika zu ihrem mentalen Gesundheitszustand befragt. Im Vergleich zum Jahr 2023 fällt auf: In den meisten Ländern hat sich die Lage 2024 verschlechtert. In Frankreich, Irland und Mexiko stieg der Anteil der Menschen mit einer psychischen Erkrankung um 6 bis 7 Prozent. In der Türkei sogar um 8 Prozent. Lediglich auf den Philippinen sind 2024 weniger Personen erkrankt als im Jahr davor.
Mentale Gesundheit scheint zudem eine Generationenfrage zu sein: Vor allem junge Menschen zwischen 18 und 34 Jahren gaben besonders häu g an, unter einer psychischen Erkrankung zu leiden. In Irland, der Türkei und den USA sind vor allem die 18- bis 24-Jährigen betroffen. Doch auch in der Altersgruppe der 25- bis 34-Jährigen führen die USA und die Türkei das Feld an.
Laut Report geben 43 Prozent aller befragten Personen im Alter von 18 bis 24 Jahren an, psychisch krank zu sein. Die häu gsten genannten Erkrankungen sind Depressionen, unter denen 22 Prozent leiden, und Angststörungen wie Phobien oder posttraumatischen Belastungsstörungen (PTBS), von denen ebenfalls 22 Prozent betroffen sind.
Je älter die befragten Menschen, desto seltener die psychischen Erkrankungen: Nur 14 Prozent der 65- bis 75-Jährigen gaben an, aktuell unter Depressionen, Angststörungen und Co. zu leiden.
Die Befragung macht allerdings nicht nur einen Generationen-, sondern auch einen Geschlechterunterschied deutlich: Frauen bezeichnen sich häu ger als psychisch erkrankt als Männer. Das gilt für alle der 16 untersuchten Länder. Und auch hier gilt: Junge Frauen fühlen sich schlechter als ältere.
Der Report klärt außerdem darüber auf, wie die befragten Personen zu ihren Angaben kommen. In Deutschland hat eine Mehrheit von 57 Prozent eine Diagnose durch Psychologinnen und Psychiater erhalten. Etwa 17 Prozent sind durch Allgemeinmediziner und Allgemeinmedizinerinnen diagnostiziert worden.
Die Anzahl der Deutschen, die sich durch eigene Recherchen - etwa im Internet - selbst als psychisch krank eingeschätzt hat, liegt bei 16 Prozent. In anderen Ländern liegt die Zahl der Selbstdiagnosen teilweise deutlich höher: Auf den Philippinen beispielsweise sind es 60 Prozent und in der
Türkei 36 Prozent.
Die Befragung macht deutlich, wie wichtig professionelle Hilfe im Falle einer psychischen Erkrankung ist: Mit 57 Prozent sagt eine Mehrheit der Befragten aus
Deutschland, dass sie sich dadurch erfolgreich von ihrer Erkrankung erholt haben.
Allerdings lässt sich auch rund jede vierte Person aus Deutschland (24 Prozent) gar nicht behandeln. Nur in Japan nehmen mit 25 Prozent noch mehr Menschen keinerlei Behandlung in Anspruch.
Laut der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde (DGPPN) zählen "psychische Erkrankungen in Deutschland zu den vier wichtigsten Ursachen für den Verlust gesunder Lebensjahre. Menschen mit psychischen Erkrankungen haben zudem im Vergleich zur Allgemeinbevölkerung eine um 10 Jahre verringerte Lebenserwartung."
die einzigen Verbindungen, die das Gehirn neben Glucose überhaupt verwerten kann.
Den Umstand, dass der Sto - wechsel eines Hungernden auf die Fettdepots zurückgreift, kann man mitunter sogar riechen. Denn zu den Ketonkörpern, die über die Niere und die Atemluft ausgeschieden werden, gehört auch Aceton mit seinem charakteristischen Nagellack-Geruch.
Je länger der Hunger dauert, umso mehr negative Folgen treten auf: Die Barrierefunktion der Haut lässt nach, das Immunsystem wird schwächer, Entzündungen machen sich breit.
Wenn die Organe versagen
Nach und nach zieht der Körper aus allen lebenswichtigen Organen Gehirnnahrung. Und nach einer Weile besteht der Mensch nur noch aus Haut und Knochen. Die Organe beginnen zu versagen. Das Herz gibt oft als erstes auf.
Ein Mensch kann Hunger nur dann über längere Zeit überleben, wenn sich der Sto wechsel - wie oben beschrieben - so umstellt, dass das Gehirn mit weniger Glukose auskommt. Das macht es möglich, die Eiweißreserven in den lebenswichtigen Organen zu erhalten. Damit all dies reibungslos funktioniert, muss der Körper ein erstes Hungersignal geben. Dieses stoppt die Insulinausschüttung. Das aber klappt nicht immer.
Leidet jemand beispielsweise an Malaria, an AIDS oder anderen Krankheiten, hat er so viele Entzündungsstoffe im Blut, dass die Bauchspeicheldrüse weiterhin Insulin ausschüttet. Das wiederum bedeutet, dass der Hungersto - wechsel nicht in Gang kommt.
Langfristige Auswirkungen von Hunger
Menschen erholen sich vom Hungern. Einige haben jedoch mit langfristigen physischen und psychischen Auswirkungen zu kämpfen. Dazu können irreversible Organschäden oder Funktionsstörungen, eine beeinträchtigte Immunfunktion und ein Verlust der Knochendichte gehören.
Hungern kann sich auf Hormone wie Insulin, Cortisol und die Schilddrüse auswirken. Bei Menschen, die gehungert haben, besteht oft auch ein höheres Risiko, Magen-Darm-Probleme zu entwickeln. Hungersnot schwächt das Immunsystem und macht den Körper anfälliger für Infektionskrankheiten wie Cholera, Masern und Malaria.
Die Folgen von Hungersnot übertragen sich
Eine Hungersnot überträgt sich von der Mutter auf das Kind. Unterernährte Schwangere können die negativen Auswirkungen des Hungers an ihr Baby weitergeben.
In einer Studie aus dem Jahr 2022 untersuchten Forschende der Pennsylvania State University in den USA Personen, die dem "holländischen Hungerwinter", einer Hungersnot am Ende des Zweiten Weltkrieges, ausgesetzt waren. Sie wollten die langfristigen Auswirkungen des Hungers auf Kinder untersuchen. Bei allen untersuchten Altersgruppen fanden die Forschenden heraus, dass Unterernährung im Mutterleib schwerwiegende Auswirkungen auf die Gesundheit hat.
Babys, die unter solchen Umständen geboren wurden, hatten im späteren Alter ein erhöhtes Risiko für Diabetes, für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, für Fettleibigkeit sowie für Muskel- und Skelettprobleme und Hörschäden.
Die psychologische Wirkung von Hungern
Mitte der 1940er Jahre machten sich Forscher daran, die Physiologie des Hungerns mit Hilfe eines Experimentes zu analysieren, das heutzutage undenkbar wäre.
Unter der Leitung des amerikanischen Wissenschaftlers Ancel Keys bekamen 36 Versuchspersonen drei Monate lang nur die Hälfte der Kalorien, die sie eigentlich benötigten.
Die psychologischen Auswirkungen wurden dabei besonders deutlich. Viele Teilnehmer zogen sich zurück und wurden apathisch. Der Hunger überschattete alles. Sie interessierten sich nur noch für Dinge, die mit dem Essen zu tun hatten. Einige träumten sogar von Kannibalismus. Gleichzeitig waren ihre Sinne aufs Äußerste geschärft: Die Versuchspersonen vermochten sehr viel besser zu riechen und zu hören als vor Beginn der Studie.
Schnelle Hilfe ist nötig
Den Menschen in Gaza helfen die Studien zurzeit wenig. Sie benötigen dringend Hilfe. Viele von ihnen sind akut von Hunger bedroht. Und die Hilfsorganisationen können oft nicht einmal zu den Hilfsbedürftigen vordringen. Der weitverbreitete Mangel an Nahrungsmitteln, an sauberem Wasser sei eine direkte Folge der Barrieren, auf die Hilfsorganisationen treffen. Die Menschen, so UNICEF, seien hungrig, erschöpft und litten unter Schock.