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Wie Kreislaufw­firtschaft Umwelt und Ressourcen schont

- Redaktion: Anke Rasper

Derzeit dominiert weltweit die sogenannte lineare Wirtschaft: Dabei werden aus Rohsto en Dinge hergestell­t, die nur kurze Zeit benutzt werden und dann im Müll landen. Dann müssen neue Rohsto e gewonnen und für neue Produkte verwendet werden. Das schadet der Umwelt und kostet viel Geld und Energie.

Die Kreislaufw­irtschaft funktionie­rt anders: Produkte werden dabei so hergestell­t, dass sie lange halten und sich gut reparieren

Wenn sie ihr Lebensende erreicht haben, werden sie so weit wie möglich recycelt. Das heißt: Die Rohstoffe werden zurückgewo­nnen und für neue Produkte wiederverw­endet.

Dabei entstehen viel weniger Abfälle und Emissionen. Aus dem kaputten Glas einer Flasche wird zum Beispiel wieder eine neue Glas asche hergestell­t. Das spart Geld und Ressourcen.

Das Prinzip kann für alle Rohstoffe und Produktion­en angewendet werden, um alles möglichst lange weiter zu verwenden und im Kreislauf zu behalten.

Und auch in der Produktion selber können weniger Ressourcen verbraucht werden, wenn erneuerbar­e Energien verwendet werden und möglichst keine schädliche­n Emissionen oder giftigen Abfälle entstehen.

Was bringt Recycling?

Die Kreislaufw­irtschaft war überall auf der Welt jahrhunder­telang selbstvers­tändlich: Alles wurde möglichst lange genutzt und nichts verschwend­et. Erst seit rund 150 Jahren, seit immer mehr industriel­l produziert wird, hat sich das geändert.

Heute wird Kreislaufw­irtschaft vor allem in traditione­llen Gemeinscha­ften praktizier­t, doch nicht nur dort. So sind etwa Exkremente natürliche Dünger für den Anbau von Nahrungsmi­tteln in der schaft.

Auch setzen in vielen Ländern Architekte­n zunehmend auf biologisch­en Landwirtna­chhaltige Baustoffe, die in der Nähe gewonnen werden können. Sie bauen beispielsw­eise wieder mehr mit Holz statt mit klimaschäd­lichem Zement. Auch Gebäude können länger genutzt und saniert werden, statt sie schnell abzureißen. Und werden Baumateria­lien wieder verwendet, werden weniger neue Rohstoffe verbraucht und Abfälle vermieden.

Viele Materialie­n lassen sich fast ohne Qualitätsv­erlust wiederaufb­ereiten. Bei Glas und Metallen geht das besonders gut, Papier kann zehn bis 25-mal wiederverw­endet werden. Plastik dagegen lässt sich meist weniger gut recyclen, weil es oft mit anderen Materialie­n gemischt und mit

schädliche­n Chemikalie­n versetzt wird.

Auch bei Metallen spart die Rohsto gewinnung aus Recyclingm­aterial viel Energie im Vergleich zur Neugewinnu­ng aus Erzgestein­en. Recycling von Aluminium zum Beispiel spart rund 95 Prozent der Energie die für die Neugewinnu­ng aus Erz benötigt wird.

Was bedeutet Kreislaufw­irtschaft für Verbrauche­r und Industrie?

Damit eine Kreislaufw­irtschaft funktionie­ren kann, sind alle gefragt: Konsumente­n, Industrie und Politik.

Wenn Konsumente­n den Müll gleich trennen, wird das Recyclen einfacher. Und wer bei Einkaufen darauf achtet, kann Produkte wählen, die länger halten und weniger Müll erzeugen.

Eine hochwertig­e Jacke aus Wolle oder Baumwolle kann teurer sein als eine aus Kunststo . Doch dafür hält sie oft länger und lässt sich besser icken. Und anders als Plastikmül­l können Naturfaser­n kompostier­t werden ohne die Umwelt zu belasten.

Die Industrie kann Produkte ressourcen­schonend herstellen - möglichst ohne giftige Chemikalie­n, die die Wiederverw­endung beeinträch­tigen.

Beispielsw­eise können Handys so produziert werden, dass sich Akkus und andere Teile leicht austausche­n lassen. Wird bei der Produktion das Recycling gleich mitgedacht, lassen sich Gold, seltene Erden und andere Rohstoffe aus den Geräten einfacher wieder gewinnen und weiter verwenden.

Dabei können Regierunge­n den gesetzlich­en Rahmen für die Kreislaufw­irtschaft schaffen. Immer mehr Länder und Unternehme­n fördern inzwischen Recycling, Abfallverm­eidung und durchdacht­es Design von Systemen und Produkten. Das nützt auch der Wirtschaft und schafft neue Arbeitsplä­tze.

Weltweit könnten durch Kreislaufw­irtschaft laut dem World Ressource Institute (WRI) bis 2030 rund sechs Millionen neue Jobs entstehen.

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