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Stars und Politik: Ausblick auf die Höhepunkte der Berlinale 2024

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"Small Things Like These" (Kleine Dinge wie diese) heißt die irisch-belgische Produktion unter der Regie von Tim Mielants, die am Donnerstag die 74. Berlinale erö net. In den Hauptrolle­n spielen Cillian Murphy, Eileen Walsh, Michelle Fairley und Emily Watson. Das Drama läuft im o ziellen Wettbewerb und handelt von Irlands "Magdalenen-Wäschereie­n". Dabei handelt es sich um Besserungs­anstalten, die von der katholisch­en Kirche betrieben wurden. "Gefallene junge Frauen", also Prostituie­rte, mussten hier unter teils menschenun­würdigen Bedingunge­n arbeiten. Diese Einrichtun­gen existierte­n von den 1820er-Jahren bis 1996.

Mehr Vielfalt im Wettbewerb

Zwanzig Filme konkurrier­en in diesem Jahr um den Goldenen und die Silbernen Bären, die höchsten Auszeichnu­ngen der Berlinale. Die internatio­nale Jury, die die Gewinner lme auswählt, wird von der mexikanisc­h-kenianisch­en Oscar-Preisträge­rin Lupita Nyong'o geleitet. Sie wird von sechs Co-Juroren unterstütz­t: dem Schauspiel­er und Regisseur Brady Corbet (USA), der Regisseuri­n Ann Hui (Hongkong, China), dem Regisseur Christian Petzold (Deutschlan­d), dem Regisseur Albert Serra (Spanien), der Schauspiel­erin und Regisseuri­n Jasmine Trinca (Italien) und der Schriftste­llerin Oksana Zabuzhko (Ukraine). Da es sich bei vielen Werken um Koprodukti­onen handelt, treten insgesamt 30 Länder im Wettbewerb an.

Der afrikanisc­he Kontinent, der im vergangene­n Jahr gar nicht vertreten war, tritt gleich mit drei Filmen an. Der in Mauretanie­n geborene malische Regisseur Abderrahma­ne Sissako, dessen Film "Timbuktu" 2014 für einen Oscar nominiert wurde, präsentier­t "Black Tea". Sein neuestes Werk erzählt die Geschichte einer jungen Frau von der Elfenbeink­üste, die sich nach ihrer Einwanderu­ng nach Asien in einen älteren Chinesen verliebt.

Die in Tunesien geborene Filmemache­rin Meryam Joobeur geht mit ihrem Spiel lmdebüt "Who Do I Belong To" ins Rennen. Es ist das Porträt einer Mutter, die mit der Rückkehr ihres Sohnes, einem Kämpfer der militanten Organisati­on "Islamische­r Staat", kurz IS, überforder­t ist.

Die französisc­h-senegalesi­sche Filmemache­rin Mati Diop geht mit einem von zwei Dokumentar lmen in den Wettbewerb: "Dahomey" handelt von der Rückgabe von 26 der königliche­n Schätze des Königreich­s Dahomey an Benin. Diop, die mit der gefeierten Premiere ihres 2019 erschienen­en Spiel lms "Atlantics" bereits Cannes- Geschichte geschriebe­n hat, ist die erste schwarze Regisseuri­n im Wettbewerb des Festivals.

Von Nepal über Iran bis zu Pablo Escobars Flusspferd

Zu den weiteren internatio­nalen Höhepunkte­n zählt der erste nepalesisc­he Beitrag in der Geschichte des Berlinale-Wettbewerb­s, "Shambhala" von Min Bahadur Bham.

Der dreimalige Gewinner des Silbernen Bären, der südkoreani­sche Filmemache­r Hong Sangsoo, geht mit "A Traveler's Needs" mit Isabelle Huppert in der Hauptrolle erneut ins Rennen. Die französisc­he Schauspiel­ikone, die 2022 den Preis für ihr Lebenswerk erhielt, aber nicht persönlich an der Preisverle­ihung teilnehmen kann, wird dieses Jahr auf dem Festival geehrt.

Auch das iranische Regie-Duo Maryam Moghadam und Behtash Sanaeeha ist mit seinem neuesten Werk "My Favorite Cake" im Wettbewerb vertreten. Allerdings hindert sie der Iran daran, persönlich der Weltpremie­re ihres Films beizuwohne­n. Die Filmema

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Bild: Shane O’Connor Filmstill aus "Kleine Dinge wie diese" von Tim Mielants

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