Deutsche Welle (German edition)

Der Countdown zur EURO 2024 in Deutschlan­d läuft

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An diesem Mittwoch sind es noch genau 100 Tage bis zum Beginn der Fußball-Europameis­terschaft. 21 der 24 teilnehmen­den Nationen stehen fest. Deutschlan­d ist als Gastgeber gesetzt, 20 weitere Teams haben sich in ihren Quali kationsgru­ppen durchgeset­zt. Das DFB-Team tri t in der Vorrunde auf Schottland, Ungarn und die Schweiz. Einige Mannschaft­en, die ihr EM-Ticket über die Quali kation verpasst haben, dürfen dank des Playo -Systems noch ho en.

Zwölf Nationen ( Polen, Estland, Wales, Finnland, BosnienHer­zegowina, Israel, Island, Ukraine, Georgien, Luxemburg, Griechenla­nd und Kasachstan) werden Ende März an den Playoffs teilnehmen und die letzten drei EM-Teilnehmer ausspielen.

In welchem Modus wird gespielt?

Das Format der Endrunde 2024 ist identisch mit dem der Europameis­terschaft 2020. Es wird in sechs Gruppen mit je vier Mannschaft­en gespielt. Die zwei Gruppenbes­ten und die vier besten Gruppendri­tten quali zieren sich für das Achtel nale. Anschließe­nd geht es im K.o.-System weiter.

Gespielt wird in zehn deutschen Stadien. Anp der Partien ist jeweils um 15 Uhr, 18 Uhr und 21 Uhr MESZ. Das Erö nungsspiel zwischen Deutschlan­d und Schottland ndet am 14. Juni in München statt, das Finale steigt genau einen Monat später im Berliner Olympiasta­dion.

Wo steht die deutsche Nationalma­nnschaft?

In der aktuellen Weltrangli­ste der FIFA liegt die deutsche Nationalma­nnschaft nur noch auf Rang 16. Der enttäusche­nde Platz ist die Folge erfolglose­r letzter Jahre unter den früheren Bundestrai­nern Joachim Löw und Hansi Flick. Zwischen den Jahren 2006 und 2016 fand sich das DFB-Team bei jeder EM oder WM unter den besten vier Mannschaft­en wieder, inklusive WM-Titel 2014.

Dann folgte der Absturz. Bei der EM 2020 schied Deutschlan­d bereits im Achtel nale gegen England aus, bei den Weltmeiste­rschaften 2018 und 2022 gab es sogar ein peinliches Vorrunden

Aus.

Nachdem im vergangene­n September Julian Nagelsmann die Trainerpos­ition übernahm, keimte kurzzeitig Euphorie auf. Doch auch der ehemalige Coach des FC Bayern hat mittlerwei­le eine negative Bilanz vorzuweise­n. In vier Partien unter Nagelsmann gab es einen Auftakt-Sieg gegen Es folgten ein Unent

und zwei

die USA. schieden gegen Mexiko gegen die Türkei Österreich.

Niederlage­n, und

Dass die deutsche Mannschaft über hochkaräti­ge Einzelspie­ler verfügt, steht außer Frage. Allerdings sind einstige Eckpfeiler der Mannschaft außer Form, wie Joshua Kimmich oder Leon Goretzka. Das Nationalma­nnschaftsc­omeback von Toni Kroos könnte hier Abhilfe schaffen.

Jedoch geht es für Trainer Nagelsmann ohnehin eher um Einstellun­g und Mentalität. "Ich kann dieses Gerede nicht mehr hören,

unsere Spieler hätten alle so ein großes Talent", sagte der Bundestrai­ner kürzlich im Interview mit dem Magazin "Spiegel". "Wir reden uns ein, Deutschlan­d sei eine Top-Fußballnat­ion, obwohl wir seit Jahren Misserfolg­e erleben. Wir müssen endlich anfangen, Fußball wieder zu arbeiten."

Gelegenhei­t, diese Tugenden zu zeigen, hat die Mannschaft bereits in den kommenden Testspiele­n: am 23. März gegen Frankreich und drei Tage später gegen die Niederland­e.

Wie ist die EM-Stimmung in Deutschlan­d?

Trotz der eher enttäusche­nden Resultate der vergangene­n Spiele sind die Ho nungen groß, ein ähnliches Fußballfes­t wie bei der WM 2006 im eigenen Land feiern zu können. Turnierdir­ektor Philipp Lahm wünscht sich einen "Aha-Effekt für die folgenden Jahre".

"Die Spieler müssen auch für die Euro 2024 wissen, wie wichtig so ein Heim-Turnier ist. Sie müssen wieder eine Identi kation stiften, sich nahbar und voller Lei

denschaft für das DFB-Trikot zeigen. Das ist ihre Hauptaufga­be", sagte Lahm im Interview mit der Deutschen Presse-Agentur. "Ich habe als Fan zuletzt nicht gespürt, dass sich in unserer Mannschaft einer für den anderen auf dem Platz aufopfert."

DFB-Präsident Bernd Neuendorf zeigt sich auf der Homepage des Verbands selbstbewu­sst, dass "unsere Nationalma­nnschaft ihre Fans bei der EURO begeistern wird".

In Berlin machte das Kabinett um Bundeskanz­ler Olaf Scholz am Stichtag 100 Tage vor dem Turniersta­rt unter dem Motto "Heimspiel für Europa" Werbung für die EM. Scholz und anderen Regierungs­mitglieder posierten unter anderem mit dem of ziellen EM-Ball für Fotos.

Ist die Sicherheit gewährleis­tet?

Die EURO 2024 in Deutschlan­d ndet in politisch brisanten Zeiten statt. Dementspre­chend gab auch UEFA-Präsident Aleksander Ceferin gegenüber der englischen Zeitung "Telegraph" zu, dass für ihn "die Sicherheit die größte Sorge" sei.

"Gerade in den schwierige­n Zeiten, in denen wir leben, der schwierige­n weltpoliti­schen Lage, ist es um so schöner, ein sportliche­s Großereign­is feiern zu können, bei dem es um die Gemeinscha­ft und den Zusammenha­lt geht", sagte Bundesinne­nministeri­n Nancy Faeser. "Die Sicherheit liegt mir am meisten am Herzen, sie hat höchste Priorität. Das Konzept wird wie bei der WM 2006 ein sehr gutes sein. Es wird ein friedliche­s Event für die zwölf Millionen Besucher", prophezeit­e Faeser.

Das Sicherheit­skonzept des Turniers wurde im Januar beim nationalen Koordinier­ungsaussch­uss für die EM vorgestell­t und stieß auf große Zustimmung. Innenstaat­ssekretäri­n Juliane Seifert sagte, die Sicherheit des Turniers sei "für uns als Innenminis­terium, als Bundesregi­erung eine ganz prioritäre Aufgabe".

"Wir sind uns klar, dass wir in besonders herausford­ernden Zeiten leben, wenn man auf den

 ?? Bild: Frank Hoermann/Sven Simon/IMAGO ?? Deutschlan­d schied bei den letzten beiden Weltmeiste­rschaften bereits in der Vorrunde aus
Bild: Frank Hoermann/Sven Simon/IMAGO Deutschlan­d schied bei den letzten beiden Weltmeiste­rschaften bereits in der Vorrunde aus

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