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Bundesliga: FC Bayern plant Zukunft ohne Thomas Tuchel
Drei Niederlagen in Folge, acht Punkte Rückstand in der Meisterschaft und das drohende Aus in der Champions League waren dann doch zu viel: Ab dem Sommer wird Thomas Tuchel nicht mehr Trainer des FC Bayern München sein, das hat die Vereinsführung um Vorstandschef Jan-Christian Dreesen nach intensiven Gesprächen entschieden. Der eigentlich bis 2025 laufenden Vertrag mit Tuchel wird vorzeitig beendet.
Die Diskussionen um Tuchel hatten nach drei Niederlagen in Leverkusen, Rom und Bochum an Fahrt aufgenommen. Es droht gar die erste titellose Saison seit zwölf Jahren. Dreesen hatte Tuchel nach dem 2:3 in Bochum zumindest für das Spiel gegen RB Leipzig am kommenden Samstag eine Jobgarantie ausgesprochen.
Nun wollen die Bosse mit Tuchel, der vor elf Monaten das Amt von Julian Nagelsmann übernommen hatte, offenbar die Saison durchziehen. Der 50-Jährige hat in dieser Saison viele Verletzte in seinem Starensemble zu beklagen. Auf der anderen Seite enttäuschte das immer noch hochkarätig besetzte Team zu oft. Die taktischen und personellen Wechsel in den vergangenen Spielen hatten keinen Erfolg. Fachlich gab es viel Lob für Tuchel, mit dem einen oder anderen Star gab es aber auch Misstöne. Wiederholt wies Tuchel auf die Diskrepanz zwischen den Leistungen in den Spielen und im Training hin. Nun will er trotz des absehbaren Beschäftigungsendes das Bestmögliche erreichen: "Wir haben vereinbart, dass wir unsere Zusammenarbeit nach dieser Saison beenden. Bis dahin werde ich mit meinem Trainerteam selbstverständlich weiter alles für den maximalen Erfolg geben», sagte Tuchel.
Große Namen werden als Nachfolger gehandelt
Schon seit längerem gibt es zahlreiche Gerüchte über den Nachfolger von Tuchel. Die Liste geht von Zinedine Zidane über Hansi Flick, Ole Gunnar Solskjaer, Sebastian Hoeneß, Jose Mourinho und Antonio Conte bis zu Xabi Alonso. Der Erfolgscoach aus Leverkusen wäre frühestens in der kommenden Saison verfügbar - ebenso wie Uli-Hoeneß-Neffe Sebastian, der den VfB Stuttgart derzeit in ungeahnte Höhen führt. Eine Absage gab es bereits für die Personalie Jürgen Klopp: Der scheidende Liverpool-Trainer werde wie geplant eine einjährige Pause einlegen, sagte Klopp-Berater Marc Kosicke dem TV-Sender Sky.
Tuchel hatte in der vergangenen Saison mit den Bayern glücklich die Meisterschaft geholt. In Pokal und Champions League war er aber gescheitert. Auch in dieser Saison blamierten sich die
Bayern im Pokal. In der Liga beträgt der Rückstand auf Spitzenreiter Bayer Leverkusen bereits acht Punkte. In der Königsklasse droht nach dem 0:1 im Achtel - nal-Hinspiel bei Lazio Rom das Aus.
jk/asz (SID, dpa)
weiterhin Bestand hat, darf allerdings bezweifelt werden. Seit dem Angri der von der EU und den USA als Terrororganisation eingestuften Hamas am 7. Oktober, bei dem 1160 Israelis getötet und rund 250 als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt wurden, hat es durch die militärische Antwort Israels auf palästinensischer Seite mehr als 28.900 Todesopfer gegeben. Diese Zahl beruht auf Angaben der Hamas, die sich nicht unabhängig überprüfen lassen.
Bei den Bombardements in Gaza wurde auch das Büro des Palästinensischen Olympischen Komitees zerstört. Im Al-Yarmouk-Fußballstadion in Gaza-Stadt wurden nach Angaben der gemeinnützigen Menschenrechtsorganisation Euro-Mediterranean Human Rights Monitor Hunderte von Palästinensern festgehalten und interniert, darunter viele Frauen.
"Dieser eklatante und skandalöse Verstoß gegen alle Abkommen reiht sich ein in eine lange Reihe von Verstößen gegen den palästinensischen Sport, einschließlich der Tötung und Verhaftung von Spielern", erklärte der Palästinensische Fußballverband. Er forderte das IOC und die FIFA auf, die Verbrechen gegen den palästinensischen Sport und die Athleten zu untersuchen. Es seien Taten, die "die internationalen Sportinstitutionen nicht tolerieren, verschweigen und ignorieren können".
DOSB gegen Ausschluss Israels
Der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) ist gegen den Ausschluss israelischer Sportlerinnen und Sportler und hat dazu Ende Januar bereits Stellung bezogen. Damals reagierte der Verband auf Medienberichte, die behaupteten, die israelische Mannschaft solle von der U20-WM im Eishockey in Bulgarien ausgeschlossen werden. Es war keine Sanktion der Veranstalter gegen Israel, sondern Sicherheitsbedenken spielten eine Rolle.
In einem Interview mit dem Norddeutschen Rundfunk erklärte der DOSB-Vorstandsvorsitzende Torsten Burmester damals, der DOSB akzeptiere keine Boykotte gegen israelische Sportlerinnen und Sportler. Das israelische Team wurde schließlich vom Eishockey-Weltverband IIHF doch für das Juniorenturnier zugelassen und alle Partien verliefen ohne Zwischenfälle.
Die große Frage ist, ob das angesichts der Situation im Nahen Osten auch bei den olympischen Wettbewerben in Paris so sein kann.