Deutsche Welle (German edition)

IOC schließt Russland und Belarus von OlylmpiaEr­öffnung aus

-

Für viele Sportlerin­nen und Sportler ist es ein bewegender und unvergessl­icher Moment, wenn sie bei der Erö nungsfeier der Olympische­n Spiele gemeinsam mit ihren Teamkolleg­en ins Stadion einziehen. Die Olympia-Starterinn­en und - Starter aus Russland werden diesen Moment in Paris nicht erleben. Das Exekutivko­mitee des Internatio­nalen Olympische­n Komitees (IOC) entschied sich am Dienstag nach Beratungen in Lausanne für ein Verbot für russische Teilnehmer­innen und Teilnehmer.

Auch Athletinne­n und Athleten aus Belarus, das im Krieg gegen die Ukraine ein enger Verbündete­r Russlands ist, sind von der geplanten Athletenpa­rade ausgeschlo­ssen, die in Paris ein ganz besonderes Spektakel werden soll: Alle Olympia-Teilnehmer werden mit 180 Booten auf der Seine fahren und so die Sommerspie­le am 26. Juli auf ungewöhnli­che Art und Weise erö nen.

Möglicherw­eise auch Sperre für Schlussfei­er

Die Sportlerin­nen und Sportler aus Russland und Belarus sollen aber die Chance erhalten, die Zeremonie als Zuschauer mitzuerleb­en, teilte das IOC mit. "Wir werden sicherstel­len, dass sie das Erlebnis genießen können", sagte der zuständige IOC-Direktor James Macleod. Ob ihnen eine Teilnahme an der Schlussfei­er am 11. August erlaubt wird, werde erst später entschiede­n.

Anfang März hatten die Macher der Paralympic­s, die kurz nach den Olympische­n Spielen auch in Paris statt nden, einen ähnlichen Beschluss getroffen. Sowohl bei Olympia wie auch bei den Spielen der Behinderte­nsportler sind Starter aus Russland und Belarus nur unter Auflagen zu den Wettbewerb­en zugelassen. So müssen Teilnehmer aus diesen Staaten unter neutraler Flagge antreten. Ihre Hymnen dürfen nicht gespielt werden, stattdesse­n kommt bei Siegerehru­ngen ein extra produziert­es Musikstück ohne Text zum Einsatz.

Das Tragen und Zeigen nationaler Symbole an den olympische­n Stätten ist Aktiven aus Russland und Belarus verboten. Mannschaft­en beider Länder sind komplett ausgeschlo­ssen, nur Einzelspor­tler erlaubt. Die von Russen und Belarussen gewonnenen Medaillen werden nicht im Medaillens­piegel aufgeführt.

Derzeit sind zwölf Russen und sieben Belarussen für Olympia quali ziert. Erwartet wird eine Zahl zwischen 36 und 54 Russen sowie 22 und 28 Belarussen. Zum Vergleich: Bei den Spielen 2021 in

Tokio waren 330 Aktive aus Russland und 104 aus Belarus am Start.

Harsche Reaktionen aus Russland

Russland reagierte "empört" auf den IOC-Beschluss zum Ausschluss russischer und belarussis­cher Athleten von der Erö - nungsparad­e in Paris. Maria Sacharowa, die Sprecherin des Außenminis­teriums, warf dem IOC sogar "Rassismus und Neonazismu­s" vor. Sie nannte die IOC-Entscheidu­ngen am Mittwoch "rechtswidr­ig, ungerecht und inakzeptab­el" und verurteilt­e die "Diskrimini­erung". Das IOC zeige, wie weit es sich von seinen eigenen Prinzipien entfernt habe, so Sacharowa.

Das IOC hatte in seiner Mitteilung vom Dienstag zudem das Vorhaben Russlands verurteilt, im September sogenannte "Freundscha­ftsspiele" auszuricht­en. Die Konkurrenz­veranstalt­ung sei ein "zynischer Versuch, den Sport zu politisier­en". Das IOC warnte Nationen der olympische­n Bewegung vor einer Teilnahme. "Das ist eine Einschücht­erung der Sportler und untergräbt völlig die Autorität des IOC", sagte Kreml

Sprecher Dmitri Peskow.

In den vergangene­n Tagen hatte sich der Kon ikt zwischen dem IOC und Russland zugespitzt. Präsident Thomas Bach, der jahrelang beste Beziehunge­n zu Russland gep egt hat, sagte in einem Interview mit der französisc­hen Zeitung "Le Monde": "Die Aggressivi­tät der russischen Regierung wächst von Tag zu Tag, gegen das Komitee, gegen die Spiele, gegen mich."

asz/sn (SID, dpa)

 ?? ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany