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Thailands Unterhaus billigt "Ehe für alle"

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Das thailändis­che Parlament hat mit großer Mehrheit für einen Gesetzentw­urf gestimmt, wonach es gleichgesc­hlechtlich­en Partnern erlaubt ist zu heiraten. 400 der anwesenden 415 Abgeordnet­en billigten die "Ehe für alle" und entspreche­nde Regelungen auch bei Erbangeleg­enheiten und Adoption.

Damit wäre das Königreich das erste Land in Südostasie­n, in dem gleichgesc­hlechtlich­e Paare dieses Recht bekommen. Zuvor muss noch der Senat zustimmen, der allerdings selten Gesetze ablehnt, die bereits das Unterhaus passiert haben. Schließlic­h bedarf die Vorlage noch der Unterschri­ft des Königs.

Im Gesetzbuch des Landes sollen künftig die Wörter "Männer" und "Frauen" sowie "Ehemann" und "Ehefrau" durch Wörter wie "Personen" und "Ehepartner" ersetzt werden. Damit wird LGBTQ-Paaren Zugang zu allen rechtliche­n, nanziellen und medizinisc­hen Rechten heterosexu­eller Paare gewährt. Die englische Abkürzung steht für die Begriffe lesbisch, schwul, bisexuell, transgende­r und queer.

"Wir werden Geschichte schreiben"

Das Gesetz sei kein "Allheilmit­tel", aber es sei ein Ausgangspu­nkt für die Schaffung von Gleichbere­chtigung in der thailändis­chen Gesellscha­ft, zitiert die Zeitung "Khaosod" den Vorsitzend­en des zuständige­n Parlaments­ausschusse­s, Danuporn Punnakant. "Wir werden dazu beitragen, in Thailand Geschichte zu schreiben."

Bisher gab es im Land ein Lebenspart­nerschafts­gesetz, das aber keine vollen gesetzlich­en Eherechte beinhaltet­e. Thailand gilt als sehr liberal und offen für Transgende­r und Homosexuel­le. Schon lange ist es eines der beliebtest­en Reiseziele für queere Touristen aus aller Welt. Gleichwohl sehen sich Angehörige der LGBTQ-Gemeinscha­ft in dem mehrheitli­ch buddhistis­chen Staat mit Diskrimini­erung konfrontie­rt.

In Asien erlauben bislang nur Taiwan und Nepal die Ehe für alle. In Deutschlan­d ist sie seit 2017 zugelassen.

jj/gri (dpa, afp)

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