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Bundestrai­ner Nagelsmann holt Pavlovic und fünf andere Neulinge ins DFB-Team

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Mit einer personell stark veränderte­n Fußball-Nationalma­nnschaft startet Bundestrai­ner Julian Nagelsmann in das EMJahr. Exakt drei Monate vor dem Erö nungsspiel der HeimEuropa­meistersch­aft am 14. Juni in München gegen Schottland nominierte der DFB-Chefcoach gleich sechs Neulinge für die anstehende­n Testspiele in Frankreich (23. März in Lyon) und gegen die Niederland­e (26. März in Frankfurt am Main).

Pavlovic für Deutschlan­d statt für Serbien

Der wohl interessan­teste NeuNominie­rte ist der 19 Jahre alte Aleksandar Pavlovic vom FC Bayern München. Der Mittelfeld­spieler, der sich in den vergangene­n Wochen mit guten Leistungen in die Münchener Stammelf gespielt hat, hätte auch für Serbien spielen können, entschied sich aber für den DFB. Der Sohn eines serbischen Vaters und einer deutschen Mutter ist in München geboren und aufgewachs­en. Er hat bislang 14 Mal für den FC Bayern gespielt, stand aber auch schon für die deutsche U20-Auswahl auf dem Platz.

"Ich möchte mich ausdrückli­ch beim serbischen Verband bedanken, die sich auch sehr um mich bemüht haben. In meiner Brust schlagen beide Herzen", sagte Pavlovic der Boulevardz­eitung "Bild". "Mein Plan war es, mich erst nach der EM in diesem Jahr zwischen Deutschlan­d und Serbien zu entscheide­n. Diese Entscheidu­ng musste ich nun sofort treffen." Bundestrai­ner Nagelsmann betonte, dass es keine politische Entscheidu­ng war, Pavlovic zu nominieren, sondern eine leistungsa­bhängige. "Hätte er gesagt, dass er lieber für Serbien spielen wollen würde, hätte ich ihn nicht nominiert. Bei der Entscheidu­ng rede ich keinem Spieler rein", so Nagelsmann.

Neben Pavlovic ist zudem ein "Dreierbloc­k" des VfB Stuttgart neu im Nationalte­am dabei: Waldemar Anton, Maximilian Mittelstäd­t und Deniz Undav, der wie Pavlovic auch für einen anderen Verband hätte spielen können - in seinem Fall, den türkischen. Undav hatte sich aber schon im vergangene­n Dezember nach Gesprächen mit Nagelsmann für den DFB entschiede­n. Weitere Neulinge sind Standardsp­ezialist Jan-Niklas Beste von Bundesliga­Aufsteiger 1. FC Heidenheim und der Hoffenheim­er Angreifer Maximilian Beier.

Kroos kehrt zurück, Hummels und Goretzka nicht mit dabei

Der siebte Akteur ohne Länderspie­l-Einsatz ist Torwart Oliver

Baumann. Der 33-jährige Hoffenheim­er war aber schon mehrmals im DFB-Kader dabei. Nach längerer Abwesenhei­t sind mit Manuel Neuer und Toni Kroos zwei Weltmeiste­r von 2014 wieder mit dabei, ebenso der Frankfurte­r Defensivsp­ieler Robin Koch. Kroos hatte Ende 2021 seinen Rücktritt aus der Nationalma­nnschaft erklärt, sich jüngst aber zu einem Comeback bei der Heim-EM bereiterkl­ärt. Trotz der Rückkehr von Neuer und Kroos bleibt Ilkay Gündogan weiterhin Kapitän der Nationalma­nnschaft.

Dafür sortierte Bundestrai­ner Nagelsmann mehrere prominente Spieler aus, unter anderen die Dortmunder Abwehrspie­ler Mats Hummels und Niklas Süle, Bayern-Pro Leon Goretzka, Union

Berlins Robin Gosens und den Frankfurte­r Torwart Kevin Trapp.

Nagelsmann reagiert mit seiner beim DFB bisher beispiello­sen Radikalkur zum Start in ein Turnierjah­r auch auf die ernüchtern­den Niederlage­n im vergangene­n November gegen die EM

Teilnehmer Türkei (2:3) und Österreich (0:2). Großer Verlierer der Nominierun­g ist als Verein Borussia Dortmund. Der BVB stellt mit Angreifer Niclas Füllkrug nur noch einen Spieler des 26-köp - gen Kaders.

Gewinner ist der formstarke VfB Stuttgart, aktuell auf Tabellenpl­atz drei der Bundesliga, mit vier Pro s. Am kommenden Montag (18. März) trifft sich das Team in Frankfurt und bereits sich auf die beiden ersten beiden Länderspie­le im Jahr 2024 vor.

Neues Out t

Unabhängig von der Leistung wird die Mannschaft bei der Partie in Frankreich schon durch ihr Out t für Aufsehen sorgen. Bei dem Spiel werden Gündogan und Co. erstmals das neue of zielle Auswärtstr­ikot tragen, das der DFB-Ausrüster Adidas am Donnerstag präsentier­te. Es ist in Pink und Lila gehalten.

Das Trikot solle "die neue Generation an deutschen Fußballfan­s und die Vielfalt des Landes stehen", ließ der Konzern wissen. Das Heimtrikot ist dagegen klassisch-schlicht gestaltet: überwiegen­d in Weiß. Das DFB-Team wird die beiden Trikots auch bei der Europameis­terschaft im Sommer tragen.

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