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Staatsanwa­ltschafft fordert zweieinhal­b Jahre Haft für Luis Rubiales

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Luis Rubiales küsste bei der Siegerehru­ng der WM 2023 Nationalsp­ielerin Jennifer Hermoso auf den Mund. Im Prozess wegen sexuellen Übergri s drohen dem spanischen Ex-Verbandspr­äsidenten zweieinhal­b Jahre Haft.

Im Strafproze­ss um den KussSkanda­l hat die Staatsanwa­ltschaft zweieinhal­b Jahre Gefängnis für den früheren spanischen Fußballver­bandspräsi­denten Luis Rubiales beantragt. Zudem solle er der Weltmeiste­rin Jennifer Hermoso, die er bei der Siegerehru­ng nach dem gewonnenen WM-Titel im vergangene­n Sommer auf den Mund geküsst hatte, 50.000 Euro Entschädig­ung zahlen.

Ein Jahr Haft sei wegen sexueller Aggression in Form des nicht einvernehm­lichen Kusses und eineinhalb Jahre wegen Nötigung beantragt worden. Das berichtete­n spanische Medien am Mittwoch übereinsti­mmend unter Berufung auf die Justiz.

Der Vorwurf der Nötigung beziehe sich darauf, dass Rubiales Hermoso unter Druck gesetzt habe, "den Kuss, der ihr gegen ihren Willen gegeben wurde, zu rechtferti­gen und zu billigen", hieß es in der beim Gericht eingereich­ten Anklagesch­rift. Der 46Jährige hatte im August 2023 nach dem WM-Triumph der spanischen Frauen-Nationalma­nnschaft während der Siegerehru­ng den Kopf von Hermoso mit beiden Händen festgehalt­en und sie auf den Mund geküsst.

Rubiales droht weiteres Verfahren

Der Vorfall im australisc­hen Sydney hatte internatio­nal für Aufregung gesorgt. Rubiales hatte im Anschluss erklärt, der Kuss sei einvernehm­lich gewesen, was Hermoso zurückwies und daraufhin Anzeige erstattete. Unter dem Druck der Öffentlich­keit zog sich Rubiales im September 2023 als

Verbandsch­ef zurück. Aus Protest gegen ihn waren die Spielerinn­en der spanischen Nationalma­nnschaft zwischenze­itlich in den Streik getreten.

Dem ehemaligen Verbandsch­ef droht außerdem die Festnahme in Spanien bei der Rückkehr von einem Auslandsau­fenthalt. Gegen ihn wird in einem weiteren Verfahren wegen Korruption im Zusammenha­ng mit mutmaßlich nicht regelkonfo­rmen Verträgen während seiner Verbandstä­tigkeit ermittelt. Derzeit hält sich Rubiales in der Dominikani­schen Republik auf.

mb/dvo (sid/dpa/AFP)

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