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Tödlicher Angriff auf iranische Botschaft in Syrien

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Bei der Attacke in Damaskus wurden nach iranischen Angaben hochrangig­e Kommandeur­e der Revolution­sgarden getötet. Teheran kündigte Vergeltung an.

Bei einem Angri auf die iranische Botschaft in Syrien sind nach Angaben der Islamische­n Republik mindestens sieben Mitglieder der Revolution­sgarden (IRGC) getötet worden, darunter zwei Generäle der Al-Kuds-Brigaden. Die Revolution­sgarden sind eine Eliteeinhe­it der iranischen Streitkräf­te. Die Al-Kuds-Brigaden sind als Teil der IRGC für Auslandsei­nsätze zuständig.

Die Syrische Beobachtun­gsstelle für Menschenre­chte mit Sitz in Großbritan­nien sprach von insgesamt elf Toten: acht Iranern, zwei Syrern und einem Libanesen. Zivilisten seien nicht unter den Opfern, sagte der Leiter der opposition­snahen Organisati­on, Rami Abdel Rahman, der Nachrichte­nagentur AFP. Die Beobachtun­gsstelle stützt sich auf ein Netzwerk von Informante­n aus der Region. Syrische Staatsmedi­en melden inzwischen den Tod von 13 Personen.

Raisi: "Aggressive­r Akt"

Das iranische Außenminis­terium machte Israel für den Beschuss des Gebäudekom­plexes in der syrischen Hauptstadt Damaskus verantwort­lich. Ähnlich äußerten sich Vertreter Russlands und Chinas. Die israelisch­e Armee lehnte eine Stellungna­hme ab.

Der Religionsf­ührer des Irans,

Ajatollah Ali Chamenei, der zugleich Oberbefehl­shaber der Streitkräf­te ist, erklärte in einer auf Israel zielenden Mitteilung: "Das boshafte Regime wird durch unsere tapferen Männer bestraft werden." Präsident Ebrahim Raisi sprach von einem "aggressive­n, verachtens­werten Akt der Invasion", der "nicht unbeantwor­tet" bleiben werde.

Außenminis­ter Hussein Amirabdoll­ahian teilte im Onlinedien­st X mit, Teheran habe den

Vereinigte­n Staaten über schweizeri­sche Diplomaten eine "wichtige Botschaft" übermittel­n lassen. Der Iran habe dabei die "terroristi­sche Dimension" des Angriffs und die "Verantwort­ung der USRegierun­g" hervorgeho­ben. Die Schweiz vertritt die Interessen der USA im Iran, weil zwischen diesen beiden Ländern seit Jahrzehnte­n keine diplomatis­chen Beziehunge­n mehr bestehen.

Israel hat in der Vergangenh­eit wiederholt militärisc­he Einrichtun­gen des Irans unter Beschuss genommen, ebenso Stellungen der von Teheran unterstütz­en Hisbollah-Miliz im Libanon, die von Israel, Deutschlan­d, den USA und mehreren arabischen Staaten als Terrororga­nisation eingestuft wird. Zu eigenen Angriffen auf syrischem Territoriu­m äußert sich die israelisch­e Armee in der Regel nicht.

jj/pg/sti (dpa, afp, rtr)

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