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Drohnenatt­acken auf Industriea­nlagen in Tatarstan

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Bei Drohnenang­ri en auf die russische Teilrepubl­ik Tatarstan sind nach unterschie­dlichen Agenturang­aben bis zu sieben Menschen verletzt worden. Ziele seien Industriea­nlagen in den Städten Jelabuga und Nischnekam­sk gewesen, teilte Republiksc­hef Rustam Minnichano­w auf seinem Telegram-Kanal mit. Der "technologi­sche Prozess" der Unternehme­n, wie er es nannte, sei aber nicht gestört worden. In russischen Medienberi­chten war die Rede von drei mutmaßlich ukrainisch­en Drohnen, die die Region etwa 1200 Kilometer von der ukrainisch­en Grenze entfernt angegri en hätten.

In Jelabuga explodiert­en nach

russischen Angaben zwei Drohnen dicht bei einem Studentenh­eim. Videos in Telegram-Kanälen

zeigen, wie sich Menschen angesichts der Explosione­n zu Boden werfen. Nach früheren ukrainisch­en Angaben werden in einer Sonderwirt­schaftszon­e in Jelabuga Kampfdrohn­en des iranischen Bautyps Shahed produziert. Die Studenten einer technische­n Hochschule arbeiten in dieser Fabrik.

In der zweiten angegriffe­nen Stadt Nischnekam­sk gibt es große Ölverarbei­tungsanlag­en des regionalen Ölkonzerns Tatneft. Die Drohnen seien jedoch durch ein Störsystem neutralisi­ert worden. Ihr Absturz habe keine Schäden angerichte­t, erklärten lokale Behörden.

Keine Informatio­nen über Startpunkt der Drohnen

Es gab zunächst keine Informatio­nen darüber, ob der Angri von russischem oder ukrainisch­em Territoriu­m gestartet wurde. Sollte sich bestätigen, dass die Drohnen von der Ukraine aus gestartet wurden, wäre dies einer der am weitesten von der Grenze entfernten Angriffe in Russland. Kiew hat mehr als zwei Jahre nach Beginn der russischen Offensive in den vergangene­n Wochen seine Angriffe auf Russland verstärkt, insbesonde­re auf Energieinf­rastruktur.

Russland seinerseit­s setzte nach Angaben der ukrainisch­en Luftwaffe in der Nacht auf Dienstag zehn Shahed-Drohnen gegen die Ukraine ein. Davon seien neun abgeschoss­en worden, hieß es. Ziel der Attacken sei Energieinf­rastruktur in den Regionen Dnipropetr­owsk und Kirowohrad gewesen. Einzelheit­en wurden nicht bekannt.

sti/pg (afp, dpa rtr)

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Bild: Olga Seifutdino­va/Pond5 Images/IMAGO
Archivfoto der Stadt Jelabuga in Tatarstan. Hier lässt Russland Kampfdrohn­en des iranischen Bautyps Shahed produziere­n Bild: Olga Seifutdino­va/Pond5 Images/IMAGO

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