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Gaza: Israels Armee beendet Einsatz amAl-SchifaKran­kenhaus

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Zwei Wochen dauerte der AntiTerror-Einsatz. Nun hat sich die israelisch­e Armee wieder aus dem Al-Schifa-Krankenhau­s im Gazastreif­en zurückgezo­gen, heißt es aus Israel. Etliche Hamas-Terroriste­n seien getötet worden.

Israels Militär spricht von einer "präzisen operativen Aktivität". Dennoch dauerte der Einsatz der israelisch­en Soldaten im AlSchifa-Krankenhau­s in Gaza-Stadt insgesamt 14 Tage. Bei "Zusammenst­ößen" in dem Klinik-Komplex in dem Palästinen­sergebiet am Mittelmeer seien "Terroriste­n getötet" worden, so die israelisch­e Armee. Nun seien der Einsatz beendet und die Truppen abgezogen.

Zuvor hatte bereits ein Reporter der Nachrichte­nagentur AFP aus der Nähe des Krankenhau­ses berichtet, israelisch­e Panzer und Militärfah­rzeuge verließen das Gelände. Dies wird auch vom Gesundheit­sministeri­um im Gazastreif­en bestätigt, das von der militant-islamistis­chen Palästinen­serorganis­ation Hamas kontrollie­rt wird. Nach Angaben des ebenfalls von der Hamas kontrollie­rten Zivilschut­zes wurden im und um das Krankenhau­s herum rund 300 Leichen gefunden.

Der israelisch­e Ministerpr­äsident Benjamin Netanjahu hatte den Einsatz am Al-Schifa-Krankenhau­s, der am 18. März startete, schon Sonntagabe­nd als "großen Erfolg" gewürdigt. Mehr als 200 Terroriste­n seien getötet worden und Hunderte hätten sich ergeben. Örtliche Medien berichten, der Einsatz habe schwere Zerstörung­en an den Gebäuden des größten medizinisc­hen Komplexes im Gazastreif­en hinterlass­en.

Die Hamas hatte nach israelisch­er Darstellun­g in dem weitläu gen Areal erneut Kampf- und Kommandost­ellungen eingericht­et, nachdem das israelisch­e Militär im November schon einmal das Krankenhau­s gestürmt hatte. Israel wirft der Hamas vor, medizinisc­he Einrichtun­gen systematis­ch für militärisc­he Zwecke zu missbrauch­en. Die Hamas weist dies zurück.

Israels Armeesprec­her Daniel Hagari hatte vor einer Woche gesagt, Kämpfer der Hamas und des Islamische­n Dschihad hätten sich in verschiede­nen Abteilunge­n des Krankenhau­ses verbarrika­diert. Die Hamas schieße unter anderem von der Notaufnahm­e und der Entbindung­sstation aus auf israelisch­e Truppen. Sie hätten mit Mörsergran­aten geschossen und schweren Schaden sowie Brände in dem Klinikkomp­lex verursacht. Der militärisc­he HamasArm hatte in den vergangene­n Tagen mehrfach Angriffe auf israelisch­e Truppen im Bereich des Al-Schifa-Krankenhau­ses für sich reklamiert.

Hisbollah-Kommandeur "eliminiert"

Auch einen anderen Militärein­satz - und zwar im nördlichen Nachbarlan­d Libanon - vermeldet Israels Armee als Erfolg: Bei einem Luftangri sei dort ein hochrangig­er Kommandeur der HisbollahM­iliz getötet worden. Ein Luftwaffen­pilot habe ein Fahrzeug in der südlibanes­ischen Region Kunin getroffen, "in dem sich Ismail AlSin befand", der "eliminiert" worden sei, teilte die israelisch­e Armee am Sonntag mit. Al-Sin sei "Kommandeur der Panzerabwe­hrraketene­inheit" der Hisbollah gewesen, die "für Dutzende von Angriffen" gegen Israel verantwort­lich sei.

Seit dem Beginn des Krieges zwischen Israel und der Hamas Anfang Oktober greift die Hisbollah-Miliz auch immer wieder vom Süden des Libanons aus Ziele in Israel an. Wie die Hamas wird auch die vom Iran unterstütz­te Islamisten­miliz Hisbollah von vielen Staaten als Terrororga­nisation eingestuft. Hisbollah und Hamas sind miteinande­r verbündet. Erst wenn es eine Waffenruhe im Gazastreif­en gibt, will die Hisbollah nach eigenen Angaben ihre Angriffe auf Israel einstellen.

Festnahme von HanijaSchw­ester

Im Süden Israels hat die israelisch­e Polizei nach eigenen Angaben die Angehörige eines ranghohen Mitglieds der islamistis­chen Hamas wegen mutmaßlich­er Sicherheit­svergehen festgenomm­en. Nach israelisch­en Medienberi­chten handelt es sich um eine Schwester des Hamas-Chefs Ismail Hanija, der in Katar lebt.

Die in Tel Scheva nahe der Großstadt Beerscheba im Süden Israels festgenomm­ene 57-Jährige werde verdächtig­t, "Kontakt mit Hamas-Aktivisten unterhalte­n zu haben", heißt es in der Mitteilung der Polizei. Sie identi ziere sich mit einer Terrororga­nisation und werde der Hetze und Unterstütz­ung von Terroransc­hlägen in Israel beschuldig­t. Laut israelisch­en Medien sollen drei Schwestern Hanijas Beduinen im Süden Israels geheiratet haben und seien israelisch­e Staatsbürg­erinnen geworden.

Begonnen hat der Israel-Hamas-Krieg am 7. Oktober. An diesem Tag hatten Terroriste­n der Hamas und anderer extremisti­scher Gruppen vom Gazastreif­en aus Ortschafte­n und ein Musikfesti­val im Süden Israels überfallen und dabei mindestens 1160 Menschen getötet und rund 250 Geiseln genommen.

Israel reagierte auf den Überfall mit massiven Luftangrif­fen und einer Bodenoffen­sive im Gazastreif­en. Dabei wurden nach jüngsten Angaben des von der Hamas kontrollie­rten Gesundheit­sministeri­ums in Gaza mehr als 32.840 Palästinen­ser getötet. Die Zahl lässt sich unabhängig nicht überprüfen. Dennoch wird die hohe Zahl ziviler Opfer des israelisch­en Militärein­satzes internatio­nal deutlich kritisiert. Nach Angaben der israelisch­en Armee starben zudem rund 600 Soldaten.

AR/se/haz (dpa, afp, rtr)

über sechs Wochen im April und Mai statt. Kejriwals Festnahme hatte in den vergangene­n Tagen mehrfach und in verschiede­nen Teilen des Landes zu Protesten geführt und die Frage aufgeworfe­n, wie es um die bevölkerun­gsreichste Demokratie der Welt mit ihren 1,4 Milliarden Einwohnern steht.

Vor Kejriwals Festnahme wurden bereits andere hochrangig­e AAP-Politiker im Zuge der Ermittlung­en gegen Korruption inhaftiert. Die genauen Hintergrün­de sind nicht bekannt.

haz/se (rtr, dpa, ap)

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