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Cannabis in Deutschland: Was ist jetzt erlaubt, was nicht?
Für die Befürworter ist es das lang ersehnte Ende der Kriminalisierung, für die Gegner steigt die Gefahr, dass sich Jugendliche ab jetzt noch mehr als bislang auch härteren Drogen zuwenden: Nach dem Bundestag Ende Februar beschloss im März auch der Bundesrat, die Länderkammer, die teilweise Freigabe des Cannabis-Konsums in Deutschland - mit den
Stimmen von SPD, Grünen und FDP. Im Bundestag stimmten auch die Abgeordneten der Linken zu. Die konservative Opposition von CDU und CSU stimmte mit Nein.
Konkret heißt das: Seit dem 1. April 2024 ist es volljährigen Menschen in Deutschland erlaubt, 25 Gramm Cannabis bei sich zu tragen. Diese Menge dürfte für etwa 50 bis 100 Joints ausreichen. In den eigenen vier Wänden können die Haschisch-Freunde ab sofort drei Cannabisp anzen anbauen und bis zu 50 Gramm getrockneten Cannabis lagern.
Grundgedanke: Ki en erlauben, um die Kriminalität zu stoppen
Schon lange fordern Konsumenten, aber auch viele Politiker und Gesundheitsexperten, den Gebrauch von Cannabis in kleinen Mengen zu erlauben und so den Dealern das Handwerk zu legen. Im Koalitionsvertrag von 2021 hatten sich die drei Regierungsparteien im Grundsatz darauf geeinigt und schrieben in ihre Liste mit den Plänen für die Regierung: "Wir führen die kontrollierte Abgabe von Cannabis an Erwachsene zu Genusszwecken in lizenzierten Geschäften ein."
Private Clubs statt ö entlicher Geschäfte
Von solchen lizenzierten Geschäften ist jetzt allerdings im Gesetz von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) nicht mehr die Rede. Vorerst jedenfalls nicht. Zunächst will die Regierung den privaten Konsum erlauben und regeln, auch, um Polizei und Justiz zu entlasten. Vom 1. Juli an sollen zudem private Clubs von bis zu 500 Mitgliedern die Hanfp anzen gemeinschaftlich anbauen und die Ernte an ihre Mitglieder verteilen dürfen.
Kommerzielle Shops wie etwa in einigen Bundesstaaten der USA soll es erst einmal nicht geben - auch wenn das am Anfang der Überlegungen der Regierung durchaus angedacht war. Wenn denn die Konsumenten ihr Cannabis künftig straffrei zu sich nehmen wollen, dann geht das nicht in der Nähe von Schulen, Kitas, Spielplätzen und öffentlichen Sportstätten. Und zwischen 7 und 20 Uhr auch nicht in Fußgängerzonen. Die Möglichkeit, Cannabis in speziellen Geschäften abzugeben und dort auch den Konsum zu erlauben, ist erst einmal vertagt worden.
Legalisiert wird auch woanders
Deutschland steht in Europa nicht allein mit einer Politik, die den Konsum von Cannabis lockern will. In Portugal, Spanien, der Schweiz, Tschechien oder Belgien, vor allem aber in den Niederlanden gibt es längst Regelungen, die den Besitz und den Gebrauch von kleinen Mengen nicht mehr unter Strafe stellen. Legal ist der Besitz aber etwa in den Niederlanden deshalb nicht, der Gebrauch ist nur in den berühmten Coffeeshops gestattet, und wer die betreten will, muss sich als volljährig ausweisen können.
Zwei unversöhnliche Ansichten zu Cannabis
Schon immer war die Diskussion um eine mögliche Freigabe von zwei unvereinbaren Positionen geprägt: Mediziner und andere Gesundheitsexperten warnten davor, Cannabis zu verharmlo