Deutsche Welle (German edition)
News kompakt: Israels Armee gesteht "schweren Fehler" ein
US-Präsident Biden macht Israel nach dem Tod ausländischer Helfer im Gazastreifen heftige Vorhaltungen. Ein Erdbeben erschüttert Taiwan. Das Wichtigste in Kürze.
Der Tod ausländischer Helfer im Gazastreifen bei einem israelischen Luftangri sorgt für zusätzliche Spannungen zwischen Israel und westlichen Regierungen. Der israelische Generalstabschef Herzi Halevi nannte den Luftschlag im Onlinedienst X einen "schweren Fehler". Dieser sei auf eine falsche Identi zierung in der Nacht erfolgt. Bei dem Angri auf einen Konvoi der US-Hilfsorganisation World Central Kitchen am Montag in Gaza waren sieben Mitarbeiter getötet worden. Mehrere Länder, darunter Deutschland, zeigten sich entsetzt und forderten rasche Aufklärung. US-Präsident Joe Biden machte Israel heftige Vorhaltungen. Israel habe nicht genug getan, um die Helfer zu schützen, die versuchten, die palästinensische Zivilbevölkerung mit dringend benötigten Gütern zu versorgen.
Die Vereinten Nationen ( UN) sprachen von einer Verletzung des Völkerrechts. Bereits Anfang vergangener Woche hatte der UN-Sicherheitsrat in New York Israel und die palästinensische Terrororganisation Hamas zu einer sofortigen Waffenruhe im Gazastreifen aufgefordert.
Taiwan von heftigem Erdbeben erschüttert
Bei einem schweren Erdbeben vor der Küste Taiwans sind nach of ziellen Angaben mindestens sieben Menschen ums Leben gekommen. Mehr als 700 Menschen wurden verletzt. Die Behörden sprechen zudem von immensen Schäden an Gebäuden.
Am Mittwochmorgen hatte wenige Kilometer vor der Ostküste der Inselrepublik die Erde in relativ geringer Tiefe gebebt - so stark wie seit fast 25 Jahren nicht mehr. Die taiwanische Wetterbehörde registrierte das Beben mit einer Stärke von 7,2. Die US-Erdbebenwarte USGS gab einen Wert von 7,4 an. In Südjapan und auf den Philippinen wurden vorübergehend Tsunami-Warnungen ausgelöst.
Drei europäische Außenminister werben für stärkere Rüstungsindustrie
Die Außenminister Deutschlands, Frankreichs und Polens fordern eine deutliche Ankurbelung der Rüstungsindustrie in Europa. "Wir müssen das gesamte industrielle Potenzial unseres Kontinents nutzen, um unsere militärischen Fähigkeiten zu verbessern", heißt es in einem gemeinsamen Text von Annalena Baerbock, Stéphane Séjourné und Radoslaw Sikorski. Zudem setzen sich Baerbock und ihre beiden Kollegen dafür ein, in militärische Zukunftstechnologien zu investieren. Die drei äußerten sich in Hinblick auf das Treffen der NATO-Außenminister an diesem Mittwoch und Donnerstag in Brüssel. Dort wird auch der 75. Geburtstag der NATO gefeiert.
Zahlreiche Todesopfer bei Brand in Istanbul
Bei einem Feuer in der türkischen Metropole Istanbul sind mindestens 29 Menschen ums Leben gekommen. Mehrere weitere wurden verletzt, wie der Gouverneur mitteilte. Das Feuer war in den unteren Etagen eines 16-stöckigen Wohnhauses im Stadtteil Besiktas ausgebrochen. In einem Nachtclub, der sich dort be ndet, hatte es zu der Zeit Renovierungsarbeiten gegeben.
Der Sender CNN Türk meldete, fünf Menschen seien vorläu g festgenommen worden. Die Staatsanwaltschaft habe Ermittlungen eingeleitet.
Erste Regierungsche n im Kongo
In der
Kongo steht zum ersten Mal eine Frau an der Spitze der Regierung. Präsident Félix Tshisekedi löste ein Wahlversprechen ein und ernannte mit Judith Suminwa Tuluka eine Ministerpräsidentin. Suminwa Tuluka übernimmt das Amt in politisch schwierigen Zeiten.
Die kongolesische Armee kämpft im Osten des zentralafri
Demokratischen Republik
kanischen Staates gegen Rebellen der Bewegung M23. In ihrer ersten öffentlichen TV-Rede versprach Suminwa Tuluka, sie wolle sich für Frieden und die wirtschaftliche Entwicklung des Landes einsetzen.
Hochwasser in Kasachstan: Tausende Menschen auf der Flucht
In Kasachstan haben nach Behördenangaben rund 16.000 Menschen wegen Überschwemmungen ihre Häuser verlassen müssen. Wie das Katastrophenschutzministerium mitteilte, waren unter ihnen auch mehrere Tausend Kinder. Besonders betroffen sind demnach fünf Regionen im Norden und Osten des Landes, die an der Grenze zu Russland liegen. Etwa 50 Ortschaften seien vom Verkehrsnetz abgeschnitten, hieß es.
Wegen der Schneeschmelze in den Steppen rechnet der kasachische Wetterdienst mit weiterem Hochwasser. Präsident KassymSchomart Tokajew sprach am Montag von den schlimmsten Überschwemmungen seit drei Jahrzehnten.
Dieser Nachrichtenüberblick wurde um 9.00 Uhr (MESZ) erstellt und wird nicht weiter aktualisiert.