Deutsche Welle (German edition)
China eskaliert imSüdchinesischenMeer - USA, Japan und Philippinen rücken zusammen
US-Präsident Joe Biden, Japans Premierminister Fumio Kishida und der philippinische Präsident Ferdinand Marcos Jr. werden am Donnerstag (11.04.2024) in Washington zusammentre en. Sie wollen dabei die Verteidigungs- und Wirtschaftsbeziehungen zwischen den drei Nationen stärken.
Obwohl es of ziell heißt, dass der Gipfel nicht gegen ein bestimmtes Land gerichtet sei, ndet er inmitten der eskalierenden Spannungen mit China im Südchinesische Meer statt.
In den letzten Monaten war die chinesische Küstenwache wiederholt auf Kurs gegen philippinische Nachschubschiffe gegangen, die auf dem Weg zu Außen
posten auf der umstrittenen Meeresuntiefe "Second Thomas-Shoal" waren. Die chinesischen Schiffe setzten dabei Wasserwerfer ein und kreuzten mit riskanten Manövern vor den philippinischen Schiffen auf mit dem Ziel, diese zu blockieren.
Der Außenposten auf der "Second Thomas Shoal" liegt in Gewässern, die sowohl von China als auch von den Philippinen beansprucht werden.
Auch Tokio sieht sich mit Marine-Aktionen Pekings konfrontiert und beschuldigt China, Bojen in der Nähe von Senkaku ( Diaoyu auf Chinesisch) installiert zu haben, einer unbewohnten Inselkette im Ostchinesischen Meer, die Japan unter seiner Kontrolle hält.
Vor diesem Hintergrund wollen Washington, Tokio und Manila auf dem Washingtoner Gipfel ein eigenes Sicherheitssystem schmieden, mit einer neuen Ausrichtung, in der die Führungsrolle Washingtons mehr in den Hintergrund treten könnte. Traditionell gelten die USA immer als Drehund Angelpunkt für ihre asiatischen Verbündeten. Obwohl die Philippinen und Japan strategische Partner sind, operierten sie bisher weitgehend in diesem US
Manila und Tokio rücken zusammen
Denn das Koordinatensystem in Ostasien be ndet sich im Wandel. Als der "stille Champion" beschreibt Georgi Engelbrecht, Senior Analyst bei der International Crisis Group, die neue Rolle Tokios.
"Vielleicht begann es mit der Verschärfung des Senkaku-Kon ikts. Es gipfelte aber in einer neuen Wahrnehmung für den Indopazi k", sagte er im Gespräch mit der DW. Südostasien würde nun als ein Gebiet betrachtet, das auf "verschiedene Weise unterstützt werden kann, um bestimmte Ideale, die dieser Teil der Welt teilt, weiter zu festigen."
Tokio hat kürzlich begonnen,
zentrierten Rahmen, sagt Politikdie Sicherheitskooperation mit wissenschaftler Don McLain Gill, Manila zu vertiefen. Auf der der auf den Philippinen lebt. Agenda steht dabei ein Militär
Eine neue Dreierkombination pakt, der es beiden Ländern ermit mehr Augenhöhe "steht für möglichen würde, Truppen für den wachsenden Wunsch in MaÜbungen in das Partnerland zu nila und Tokio und auch in Waentsenden. Erst diese Woche shington, über traditionelle Monahm Japan an einer gemeinsadelle hinauszugehen, um die Zumen Seeübung im Westphilippinisammenarbeit weiter auf die Baschen Meer teil - an der Seite der sis gemeinsamer Ziele zu stellen", Vereinigten Staaten und Australisagte Gill im Gesprächens.mitder
DW. F ür Engelbrecht ist der trilaterale Gipfel daher keine Überraschung und zeigt das gemeinsame Interesse an engeren Beziehungen zwischen Japan und den Philippinen und einer wieder erstarkten Allianz mit den USA.
"Japan hat die Muskeln"
Nach dem trilateralen Gipfel könnten die USA somit eine Position an der Spitze eines Dreiecks einnehmen, mit Japan und den Philippinen an der Basis, wo beide eng zusammenarbeiten, sagte Carlyle Thayer, emeritierter Professor für Politik an der University of New South Wales in Australien.
Er verwies darauf, dass die Zusammenarbeit zwischen den drei Küstenwachen bereits laufe. Außerdem habe auch ein Treffen
zwischen den nationalen Sicherheitsberatern der drei Länder stattgefunden.
Japans Unterstützung könnte auch die Machtverhältnisse im Streit zwischen China und den Philippinen verändern. Tokio erlebe "die gleiche Art von Schikanen" wie die Philippinen, sagte Thayer. Der Unterschied sei, dass Japans Streitkräfte über große, schwere Schiffe verfüge. "Ich werde Rugby als Metapher verwenden. Südostasien ist wie eine High-School-Mannschaft, die gegen die Pro s spielt. Durch das schiere Gewicht wirst du zermürbt. Japan hat die Muskeln", fügte Thayer hinzu.
Experten weisen darauf hin, dass der Gipfel zwar ein Treffen gleichgesinnter Nationen sei, die Philippinen aber in Bezug auf die wirtschaftliche Entwicklung und die militärischen Fähigkeiten weit hinter Japan und den Vereinigten Staaten zurückbleiben.
Die Verteidigungsminister würden daher zwar die Feinabstimmung der Verteidigungskooperation vornehmen, meint Thayer. Die wirkliche Arbeit falle aber bei Wirtschaftsfragen an, weil Investitionen mehr Arbeitsplätze für Filipinos schaffen werden. „Eine starke Wirtschaft wird jeder Regierung helfen, die in den nächsten Jahren die Macht haben wird. Die Verlockung, dass China dafür Millionen zur Verfügung stellt, könnte wegfallen, wenn Japan und die USA den Einsatz erhöhen", ist Thayer überzeugt.
Wahlen könnten Pläne zunichtemachen
Bei dem Treffen zwischen Biden, Kishida und Marcos Jr. werde es daher um Themen wie inklusives Wirtschaftswachstum sowie Klimakooperation und die Förderung von Frieden und Stabilität in der Region gehen, sagte Karine Jean-Pierre, Pressesprecherin des Weißen Hauses.
Analysten sind der Meinung, dass auf dem Treffen wahrscheinlich Details über die Militärkooperation zwischen Japan und den Philippinen und die Bereitstellung japanischer Militärausrüstung zur Modernisierung der philippinischen Streitkräfte erörtert werden. Es wird zudem erwartet, dass auch Taiwan auf der Tagesordnung stehen wird. Um die in Pekings Sicht abtrünnige Provinz wächst jüngst das Potenzial einer militärischen Eskalation. Der chinakritische William Lai wird im Mai das Präsidialamt auf Taiwan übernehmen.
Experten warnen aber gleichzeitig davor zu erwarten, dass ein einziger Gipfel die Spannungen im Südchinesischen Meer lösen oder bewältigen werde. Gill wies in diesem Zusammenhang darauf hin, dass Präsidialsysteme wie die Philippinen und die USA anfällig für Verschiebungen in der Außenpolitik seien - je nachdem, wer im Amt ist. In den USA wird nämlich in diesem Jahr ein neuer Präsident gewählt.