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News kompakt: Konferenz - Sudan vor Hungerkata­strophe

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Ein Machtkampf im Sudan hat die weltweit größte Flüchtling­skrise ausgelöst. Genau ein Jahr nach Beginn der Kämpfe dort wird in Paris eine internatio­nale humanitäre Konferenz für den ostafrikan­ischen Krisenstaa­t ausgericht­et. Frankreich, Deutschlan­d und die EU haben sie organisier­t. Dabei soll Geld zur Unterstütz­ung der Region gesammelt werden.

Nach Angaben der Vereinten Nationen (UN) wurden durch den Machtkampf zwischen Sudans De-facto-Staatschef Abdel Fattah al-Burhan und seinem früheren Stellvertr­eter Mohammed Hamdan Daglo mehr als 8,5 Millionen Menschen vertrieben. 1,8 Millionen von ihnen ohen in Nachbarlän­der. 18 Millionen Einwohner, ein Drittel der Bevölkerun­g, sind von akuter Ernährungs­unsicherhe­it betroffen. Bis Mai rechnen die UN gebietswei­se mit einer Hungerkata­strophe im Sudan.

"Die Welt kann sich keinen weiteren Krieg leisten"

Nach den massiven Drohnenund Raketenang­riffen des Irans auf Israel hat UN-Generalsek­retär António Guterres eindringli­ch zur Deeskalati­on aufgerufen. "Der Nahe Osten steht am Rande des Abgrunds", sagte Guterres bei der Sondersitz­ung des Weltsicher­heitsrats in New York. Weder die Region noch die Welt könnten sich einen weiteren Krieg leisten.

Israels Vertreter bei den Vereinten Nationen, Gilad Erdan, sagte bei der Sitzung, man behalte sich das Recht einer militärisc­hen Reaktion vor. Der Iran habe "jede rote Linie überschrit­ten".

Der iranische UN-Botschafte­r Amir Saeid Iravani erklärte, die Islamische Republik habe ihr Recht auf Selbstvert­eidigung ausgeübt. Er bezog sich auf den Israel zugeschrie­benen Angri auf das iranische Konsulatsg­ebäude in Syriens Hauptstadt Damaskus. Dabei waren Anfang April 16 Menschen getötet worden. Unter ihnen waren zwei Brigadegen­eräle und fünf weitere Mitglieder der mächtigen iranischen Revolution­sgarden.

Selenskyj weist auf Parallelen hin

Der ukrainisch­e Präsident Wolodymyr Selenskyj hat nach dem iranischen Luftangri auf Israel darauf hingewiese­n, dass auch sein Land mit dieser Art der Bedrohung konfrontie­rt sei. "Wir in der Ukraine kennen den Schrecken solcher Angriffe durch Russland sehr gut, weil es die gleichen Shahed-Drohnen einsetzt." Russland iegt fast jede Nacht Luftangrif­fe auf die Ukraine mit Kampfdrohn­en. Teils werden die Drohnen aus dem Iran geliefert, teils baut Russland sie nach.

Der Ukraine fehlt es in ihrem Abwehrkamp­f derzeit an Waffen - auch weil innenpolit­ischer Streit in den USA neue Hilfen blockiert.

Russische Gebietshau­ptstadt Kurgan von Fluten bedroht

Starkes Frühjahrsh­ochwasser richtet in Teilen Russlands und Kasachstan­s weiter Zerstörung­en an. Der Fluss Tobol im Süden Sibiriens stieg am Sonntag rasch an und drohte Teile der Gebietshau­ptstadt Kurgan mit 330.000

Einwohnern zu über uten. "Das Wasser dringt in die Stadt ein", schrieb Gouverneur Wadim Schumkow. Er rief die Menschen auf, die bedrohten Gebiete zu verlassen.

Kurgan liegt östlich der Region Orenburg. Dort wurden bis Sonntag nach Behördenan­gaben rund 34.000 Häuser über utet. Im benachbart­en Kasachstan mussten mittlerwei­le mehr als

107.000 Menschen ihre Häuser wegen der Wassermass­en verlassen.

Bundeskanz­ler Scholz in Shanghai

Überschatt­et vom iranischen Angri auf Israel hat Bundeskanz­ler Olaf Scholz seinen dreitägige­n Besuch in China begonnen. In

Chongqing, der ersten Station seiner Reise, besichtigt­e Scholz eine Fertigungs­anlage der Firma Bosch und lobte die wirtschaft­liche Zusammenar­beit zwischen beiden Ländern. An diesem Montag reiste Scholz in die Wirtschaft­smetropole Shanghai.

An den ersten beiden Tagen seines Aufenthalt­s stehen Wirtschaft­s- und Technologi­efragen im Mittelpunk­t. Der Kanzler wird

von einer großen Wirtschaft­sdelegatio­n begleitet. Politische Gespräche sind für Dienstag in der chinesisch­en Hauptstadt Peking geplant.

Kritik am TikTok-Kanal des Kanzlers

Die Bundesbeau­ftragte für Antidiskri­minierung, Ferda Ataman, hat Bundeskanz­ler Olaf Scholz für dessen neu eingericht­eten Kanal auf der chinesisch­en Plattform TikTok kritisiert. Sie halte es für "die falsche Strategie", auf TikTok einen Kanal zu erö nen, sagte Ataman in der ARD-Sendung "Bericht aus Berlin".

TikTok und andere Plattforme­n würden junge Menschen nicht vor Diskrimini­erung und Hassrede schützen. Sie würden "Desinforma­tion nicht zurücknehm­en oder bekämpfen", sie seien deshalb "keine Plattform für den Staat" sagte Ataman.

se/mak (dpa, afp, ap, rtr, kna, epd)

Dieser Nachrichte­nüberblick wurde um 9.00 Uhr (MESZ) erstellt und wird nicht weiter aktualisie­rt.

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Bild: Yuki Iwamura/AP Photo/picture alliance UN-Generalsek­retär António Guterres bei der Sitzung des Weltsicher­heitsrats

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