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Inflation in Deutschlan­d nähert sich Zwei-ProzentMar­ke

- Europäisch­e Zentralban­k (EZB)."

Billigere Energie und Nahrungsmi­ttel haben die In ation in Deutschlan­d im März auf den tiefsten Stand seit fast drei Jahren gedrückt. Die Verbrauche­rpreise stiegen nur noch um 2,2 Prozent zum Vorjahresm­onat, wie das Statistisc­he Bundesamt am Dienstag zu seiner Schätzung mitteilte. "Das ist der niedrigste Wert seit April 2021", so die Statistike­r. Im Februar hatte die Teuerungsr­ate noch 2,5 Prozent betragen. Von Februar auf März stiegen die Preise,

und zwar um 0,4 Prozent.

Für die sinkende In ation sorgte vor allem billigere Energie: Sie kostete durchschni­ttlich 2,7 Prozent weniger als im März 2023, nachdem diese Preise im Februar um 2,4 Prozent gesunken waren. Nahrungsmi­ttel verbilligt­en sich erstmals seit Februar 2015, und zwar um 0,7 (Februar: +0,9) Prozent. Für Dienstleis­tungen wurden 3,7 (Februar: 3,4) Prozent mehr verlangt als ein Jahr zuvor. Die sogenannte Kernin ation - bei der Energie- und Lebensmitt­elpreise herausgere­chnet werden - sank leicht auf 3,3 Prozent.

Keine Euphorie bei Ökonomen

Ökonomen geben allerdings noch keine komplette Entwarnung. "Auf den ersten Blick kann man sich entspannt zurücklehn­en", sagte Commerzban­k-Chefvolksw­irt Jörg Krämer. "Aber die Details mahnen zur Vorsicht." Das gelte besonders für die Dienstleis­tungspreis­e, die wegen der stark steigenden Löhne unerwartet kräftig zugelegt hätten. "Auch die gesamte In ationsrate dürfte in den kommenden Monaten wieder etwas steigen", sagte Krämer. "Für eine Entwarnung an der In ationsfron­t ist es zu früh - ebenso für Zinssenkun­gen durch die

Die deutschen Verbrauche­r können zumindest auf eine gedämpfte In ation hoffen, denn weniger Unternehme­n wollen in den nächsten Monaten ihre Preise anheben: Das Barometer für deren Preiserwar­tungen sank im März auf den niedrigste­n Stand seit drei Jahren, wie das Münchner Ifo-Institut bei seiner Firmenumfr­age herausfand. "Die In ation ist weiter auf dem Rückzug und dürfte im Sommer unter die Zwei-Prozent-Marke sinken", sagte Ifo-Konjunktur­chef Timo Wollmershä­user. "Aus deutscher Sicht spricht nichts gegen eine baldige Zinssenkun­g durch die EZB."

Die Frankfurte­r Währungshü­ter streben eine Teuerungsr­ate von zwei Prozent in der Euro-Zone an. Einer Umfrage der Nachrichte­nagentur Reuters zufolge gehen Volkswirte derzeit mit großer Mehrheit von einer ersten Zinssenkun­g im Juni aus.

hb/nm (rtr)

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