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Wetter-Extreme: Was sind El Niño und La Niña?
Am 4. April hat Simbabwes Präsident Emmerson Mnangagwa den Katastrophenzustand für sein Land ausgerufen. Der Grund für die aktuelle "Dürrekatastrophe" mit "ernster Ernährungslage"ist das Klimaphänomen El Niño, das im Pazi schen Ozean beginnt und immer wieder Dürren und Ernteschäden im südlichen Afrika verursacht.
Sambia und Malawi hatten bereits kurz zuvor den Katastrophenzustand ausgerufen.
Der aktuelle El-Niño-Zyklus begann nach Angaben von Wissenschaftlern im Juni 2023 und erreichte im Dezember seinen Höhepunkt. Er ist auch verantwortlich für extreme Hitze und Dürre in Südostasien. Auf den Philippinen mussten beispielsweise wegen der Rekordtemperaturen Schulen geschlossen werden.
Woher kommt der Name El Niño für das Wetterphänomen?
Südamerikanische Fischer beschrieben im 17. Jahrhundert das Klimaphänomen erstmals und nannten es „El Niño de Navidad", spanisch für das Christkind, denn das Phänomen erreichte seinen Höhepunkt um die Weihnachtszeit.
Auch die globalen Rekordtemperaturen im Jahr 2023 , dem wärmsten Jahr seit Beginn der Wetteraufzeichnungen, werden mit El Niño in Verbindung gebracht.
Das gegenläu ge Phänomen, La Niña, (spanisch: das Mädchen) bringt dagegen Wetterlagen mit mehr Feuchtigkeit, heftigen Stürmen und Hurrikans.
Wie genau verursacht El Niño Wetterextreme?
El Niño bildet sich alle zwei bis sieben Jahre. Es gehört zur sogenannten El Niño-Southern Oscillation (ENSO), einem Klimamuster, das im Pazi schen Ozean ausgelöst wird.
Meist wehen die sogenannten Passatwinde nach Westen über den Pazi k. El Niño entsteht wenn diese Winde schwächer werden und sich manchmal sogar in die Gegenrichtung umkehren.
Normalerweise wehen diese Winde entlang des Äquators und sie treiben warmes Wasser von Südamerika in Richtung Südostasien und Australien.
Doch wenn die Winde ab auen, wird das wärmere Wasser nicht mehr nach Westen getrieben sondern bleibt im Ostpazi k nahe Südamerika. Die Wärme verhindert dort, daß kaltes Wasser an die Wasserober äche steigt. Und die zusätzliche Wärme in der Atmosphäre bindet mehr Feuchtigkeit, das führt zu verstärkten regionalen Regenfällen und Überschwemmungen in Ländern wie Bolivien im nördlichen Südamerika.
Gleichzeitig fehlt warmes Wasser im westlichen Pazi k, was dort an Land zu mehr Dürre und extremen Temperaturen führen kann.
Zwar blieb Australien im Sommer 2023-24, auf dem Höhepunkt des El-Niño-Zyklus, von besonders schlimmen Feuern verschont, die man befürchtet hatte. Doch die Monate von August bis Oktober 2023 waren dort die trockensten seit 120 Jahren.
Die durch El Niño verursachte Störung der Ozeanwärme kann die starken Winde in großer Höhe verändern, den sogenannten Jetstream. Damit kann sich auch der sonst übliche Regen weltweit ver