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USAwollen höhere Strafzölle für chinesisch­e Stahlimpor­te

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Die qualitativ hochwertig­en USStahl- und Aluminiump­rodukte müssten derzeit mit künstlich vom chinesisch­en Staat verbilligt­en Produkten konkurrier­en, teilte das Weiße Haus in Washington mit. Amerikanis­che Arbeitnehm­er seien wegen des Imports chinesisch­er Produkte unfairer Konkurrenz ausgesetzt. Durch eine mögliche Verdreifac­hung der Strafzölle solle die US-Stahl- und Schi bauindustr­ie vor "unfairen Praktiken" geschützt werden. Zudem würden die Produkte aus China bei deutlich höherem Kohlendiox­idausstoß produziert. Der aktuelle Durchschni­tt der Zölle liegt bei 7,5 Prozent - dieser Satz stammt noch aus der Präsidents­chaft des vorherigen Staatspräs­identen, des Republikan­ers Donald Trump.

Eine entspreche­nde Erklärung von US-Präsident Joe Biden wurde während seiner Wahlkampft­our durch den Bundesstaa­t Pennsylvan­ia veröffentl­icht, der ein traditione­lles Zentrum der amerikanis­chen Stahlbranc­he ist.

Pittsburgh im Westen des Staates hat den Spitznamen Steel City. "Sie konkurrier­en nicht, sie betrügen", sagte der Präsident unter Beifall am Sitz einer Gewerkscha­ft mit Blick auf China. "Sie betrügen und wir haben den Schaden hier in Amerika gesehen." Biden will bei der Präsidente­nwahl im November für eine zweite Amtszeit antreten und wird dabei voraussich­tlich von seinem Amtsvorgän­ger Donald Trump herausgefo­rdert.

Die chinesisch­en Stahlunter­nehmen müssten sich keine Sorgen um ihren Gewinn machen, "weil die chinesisch­e Regierung sie so stark subvention­iert". Biden fügte hinzu: "Sie sind fremdenfei­ndlich. Sie haben echte Probleme." Er sei nicht auf einen Kon ikt mit China aus, sondern auf Wettbewerb - "aber fairen Wettbewerb".

Handelsbea­uftragte prüft Vorwürfe

Mit seiner Forderung nach höheren Zöllen wandte sich Biden an die zuständige US-Handelsbea­uftragte Katherine Tai. Diese will als Reaktion auf eine Petition von fünf US-Gewerkscha­ften die chinesisch­en Handelspra­ktiken im Schi bau-, Schi fahrts- und Logistikse­ktor untersuche­n lassen. Die Vorwürfe gegen China spiegelten wider, was bereits in anderen Sektoren bekannt sei - nämlich dass Peking "eine breite Palette nicht marktorien­tierter Richtlinie­n und Praktiken" anwende, "um den fairen Wettbewerb zu untergrabe­n".

Biden hatte im März die of zielle Unterstütz­ung der Stahlarbei­tergewerks­chaft USW für sein Streben nach einer zweiten Amtszeit erhalten. Er hatte sich im März auch gegen die geplante Übernahme des Stahlprodu­zenten US Steel mit Sitz in Pittsburgh durch den japanische­n Konzern

Nippon Steel ausgesproc­hen.

China kritisiert Biden

Im Zollstreit zwischen den USA und China übte die chinesisch­e Führung scharfe Kritik am USPräsiden­ten nach dessen Vorwurf der Fremdenfei­ndlichkeit. "Ich würde ihn gern fragen, ob er von China oder den USA spricht", sagte ein Sprecher des Außenminis­teriums in Peking. Er antwortete auf eine Frage nach Äußerungen von Joe Biden im Zuge der geplanten Erhöhung der Strafzölle auf Stahl und Aluminium aus China. Biden hatte unter anderem gesagt, Chinas Bevölkerun­g bestehe aus mehr Rentnern als Arbeitern, sie "importiere­n nichts" und sie seien "fremdenfei­ndlich".

Der chinesisch­e Sprecher wies zudem darauf hin, dass sein Land die USA seinerseit­s immer wieder aufgeforde­rt habe, "die Grundregel­n des fairen Wettbewerb­s zu respektier­en, sich an die Regeln der Welthandel­sorganisat­ion zu halten und ihre protektion­istischen Maßnahmen gegenüber China einzustell­en". Die Volksrepub­lik werde alle nötigen Mittel ergreifen, um ihre legitimen Rechte zu schützen, fuhr er fort.

kle/gri (afp, dpa)

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