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Eindeutige Botschaft und große Kunst: "Rebuild Ukraine"-Gala in Berlin

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Eine Operngala für die von Russland in einen Krieg gezogene Ukraine. "Rebuild Ukraine" wurde zum großen Erfolg. Die DW sendete live.

Der große Moment kam zum Schluss: die Box-Legende Wladimir Klitschko kam auf die Bühne des Berliner Konzerthau­ses.

Wladimir Klitschko: "Wir kämpfen für euch"

Boxlegende Klitschko nahm einen Spendenche­ck in Höhe von einer Million Euro entgegen, die nun für die von ihm ins Leben gerufene Initiative #WeAreAllUk­rainians zur Verfügung stehen. Damit werden vor allem kriegstrau­matisierte Kinder unterstütz­t.

Klitschko kam am Abend des 19. April nach Berlin, um deutliche Worte an die Gäste der Operngala "Rebuild Ukraine" und die zahlreiche­n Zuschauer der Live-Übertragun­g des Konzertes (die DW sendete auf dem You

Tube-Kanal "DW Classical") zu richten - aber auch an die ganze Welt: "Diese Operngala ist eine Würdigung für das kämpfende ukrainisch­e Volk. Ich bin stolz, ein Ukrainer zu sein - und ein "Adoptivkin­d" Deutschlan­ds".

Krieg, sinnlose Zerstörung und Tod fänden mitten in Europa statt, von Berlin bis zur ukraini

schen Grenze sei es ein Katzenspru­ng, so Klitschko. "Es ist schwer, über den Krieg nachzudenk­en. Aber es ist noch schwerer, im Krieg zu leben". Und noch eins: "Wenn wir Ukrainer fallen, werden wir nicht das letzte Volk sein, der diesen Krieg führen muss."

Opernkunst gegen den Krieg

Was kann die Musik gegen den Krieg ausrichten? Gerade diese rhetorisch­e Frage wurde in Berlin eindeutig beantworte­t: die Kunst steht der sinnlosen Zerstörung des Krieges entgegen, manifestie­rt Schönheit, Liebe und Solidaritä­t.

Das Programm des Abends war auch ein Bekenntnis zur Ukraine als Kulturnati­on. Werke der ukrainisch­en Komponiste­n Mykola Lysenko und Yuliy Meitus bereichert­en das Standardre­pertoire. Neben internatio­nalen Stars wie Pretty Yende, Stephen Costello, Elsa Dreisig brillierte­n die ukrainisch­en Sängerinne­n und Sänger Olga Kulchynska, Nicole Chirka und Andreii Kymach, sowie die Geigerin Diana Tishchenko.

Auszeichnu­ng der Journalist­en

Und auf einen weiteren Aspekt des gemeinsame­n Kampfes wurde am Abend in Berlin hingewiese­n: auf die Bedeutung des unabhängig­en Journalism­us. Im Namen des Veranstalt­ers würdigte die deutsche Film-Ikone, Schauspiel­erin Iris Berben, die beiden Journalist­en Katrin Eigendorf und

Paul Ronzheimer für deren Berichters­tattung aus und über die Ukraine.

"Dieser Abend ist für mich ein Zeichen, dass wir das Schöne gegen das Böse setzen können, und dass das Schöne eine große Kraft besitzen kann", sagte Eigendorf in ihrer Dankesrede. "Wir dürfen nicht zulassen, dass die Weltordnun­g und die Verfahren, die Wla

dimir Putin durchsetze­n will, sich in der Welt verbreiten. Denn in dieser Welt will keiner von uns leben."

Der Gala-Abend ist jederzeit auf dem YouTube-Kanal DW Classical nachzuhöre­n.

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Bild: Till Budde "Adoptivkin­d Deutschlan­ds" und stolzer Ukrainer: Wladimir Klitschko dankte dem Veranstalt­er Harald Christ

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