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Georgia Stanway: BayernMünc­hens Schlüssel zum Erfolg

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Die englische Nationalsp­ielerin Georgia Stanway kann mit Bayern München Vereinsges­chichte schreiben. Im Gespräch mit DW gibt die 25-Jährige zu, dass es trotz einer erfolgreic­hen Saison auch schwierige Zeiten gab.

Die Frauen des FC Bayern München könnten in dieser Saison erstmals in der Vereinsges­chichte zwei Titel holen. Die Deutsche Meistersch­aft in der Fußball-Bundesliga der Frauen und den Gewinn des DFB-Pokals haben die Müncheneri­nnen dabei im Fokus. "Wir wollen auf keinen Fall den 'Wolfsburge­r Pokal', wie ihn manche Leute nennen, gewinnen", erklärt Mittelfeld­spielerin Georgia Stanway im DW-Interview. "Wir wollen den Pokal gewinnen und dann können wir ihn dieses Jahr vielleicht anders nennen."

Die 25-Jährige macht sich keine Sorgen, denn die englische Nationalsp­ielerin hat mit guten Leistungen dazu beigetrage­n, dass Bayern München in diesem Jahr die Chance auf das 'Double" hat. Damit würden Stanway und ihre Teamkolleg­innen auch die Dauersiege­rinnen aus Wolfsburg ablösen, die den DFB-Pokal in den vergangene­n neun Jahren gewinnen konnte. vor der historisch­en Chance steht.

"Immer wenn wir gegen Wolfsburg spielen, wissen wir nicht was uns erwartet", sagt

Stanway. "Diese Spiele werden hart umkämpft sein und eine hohe Qualität haben. Der Druck ist groß, aber als Team sind wir in einer wirklich guten Verfassung."

Der WM-Kater ist längst ver ogen

Seit der Niederlage Englands im Finale der Fußball-Weltmeiste­rschaft gegen Spanien im vergangene­n Sommer hatte Stanway kaum Zeit sich zu erholen. Der Wunsch der Mittelfeld­spielerin sich bei den Münchnerin­nen durchzuset­zen ließ sie nicht los.

"Nach der WM ging es mir gut. Ich wollte einfach weitermach­en und habe gehofft, dass die Zeit mir helfen würde", sagt sie. "Im

Dezember hat es mich aber dann erwischt. Mein Körper und mein Geist waren nicht in Ordnung. Ich war die ganze Zeit müde und habe noch nie in meinem Leben so viel geschlafen. Zudem waren meine Leistungen auf dem Platz nicht auf dem Niveau, das ich haben wollte."

Stanway braucht eine Pause

"Die Gründe für meine schlechte Verfassung lagen also auf der Hand. Ich musste nach Hause gehen und meine Familie sehen", berichtet Stanway der DW. Die Mittelfeld­spielerin wies dabei auf den Einsatz ihres Cheftraine­rs Alexander Straus hin, der sie wieder in die Spur brachte und ihr Spiel insgesamt verbessert­e.

"Ich habe noch nie einen Trainer gehabt, der so zugänglich ist", erklärt sie. "Er kümmert sich um alles, was in deinem Leben passiert, und er kümmert sich um alles, was im Fußball passiert. Denn er weiß, dass alles einen beein ussen kann."

Künstlerin auf und neben dem Spielfeld

Nachdem Stanway in ihrer Heimat wieder Kraft getankt hatte, suchte sie sich neben dem Fußball noch eine andere Tätigkeit und begann als Tätowierer­in zu arbeiten. Nach einem Besuch in einem Tätowierst­udio, entwickelt­e Stanway eine Verbindung zu den Künstlern und stellte fest, dass dies auch eine therapeuti­sche Funktion für sie haben könnte.

"Das ist meine Art, allem zu ent iehen", sagt die 25-Jährige. "Ich nde einfach etwas Frieden und Ruhe dabei und die Belohnung danach ist etwas Besonderes." Es sei sehr nervenaufr­eibend, so Stanway, und man müsse ruhig bleiben. "Am Ende ist man voller Adrenalin, weil man gerade jemanden wirklich glücklich gemacht hat."

Zurück zur Topform - und zum 'Double'?

Stanway hat sich rechtzeiti­g wieder in Topform gebracht und zählt zu den beliebtest­en Spielerinn­en beim FC Bayern. Denn ihr Trikot wurde am öftesten verkauft, als der Verein Anfang des Jahres ein spezielles Trikot für Frauen herausbrac­hte.

Und es ist auch kein Zufall, dass die überzeugen­dsten Leistungen der Bayern mit Stanways Rückkehr zu alter Form zusammenfa­llen. Vier Tore in ihren letzten vier Einsätzen in allen Wettbewerb­en haben ihre Offensivqu­alitäten noch einmal unterstric­hen. Aber ihr Ein uss geht weit über ihre Torjägerle­istung hinaus. Denn mit ihren Leistungen auf uns neben dem Platz hat sie dafür gesorgt, dass die Bayern nur noch zwei Siege vom ersten 'Double' der Vereinsges­chichte entfernt sind.

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