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Lateinamerika: MehrMarktwirtschaftwagen
Nun auch Panama: Der Wahlsieg von José Raúl Mulino bestätigt einen Trend, der sich in Lateinamerika o enbart. Nach Argentinien und Ecuador setzt das Wahlvolk auch in Panama auf einen überzeugten Marktwirtschaftler.
Bild: Arnulfo Franco/AP/dpa/picture alliance
Nun auch Panama: Der Wahl
Javier Milei will aus Argentinien ein "Mekka des Westens" machen, José Raúl Mulino gewann die Wahlen in Panama mit "La Promesa de Chen Chen" - dem Versprechen von mehr Geld in der Tasche. Und in Ecuador will
Daniel Noboa, der aus einer Unternehmerfamilie stammt, das krisengeschüttelte Land wieder in die wirtschaftliche Erfolgsspur zurückführen. Trotz aller länderspezi schen Unterschiede eint sie die Überzeugung, dass die Marktwirtschaft der Schlüssel zum ökonomischen Aufschwung ist.
Die Wahlerfolge des Trios in den vergangenen sechs Monaten fallen in eine Zeit, in der vor allem die klassisch sozialistisch-autokratisch regierten Länder Venezuela und Kuba in einer tiefen Wirtschaftskrise stecken. Dies führt zu einem Massenexodus in das kapitalistische Ziel schlechthin: die USA. Und auch Bolivien gerät in zunehmend unruhige wirtschaftliche Zeiten.
Mulino setzt auf ein altbewährtes Konzept
In Panama hat Wahlsieger Mulino das Konzept übernommen, das während der Präsidentschaft von Ricardo Martinelli von 2009 bis 2014 als ökonomisch erfolgreich galt. "Mulino setzt wie seinerzeit Martinelli auf Anreize für unternehmerische Initiative und die Akquise von großen Investitionen aus dem Ausland. Damit sollen vor allem infrastrukturelle Großprojekte nanziert und realisiert werden", sagt Winfried Weck von der Konrad-Adenauer-Stiftung in Panama-Stadt im Gespräch mit der DW. Martinelli war eigentlich der Kandidat der Partei Realizando Metas RM, wurde aber wegen Geldwäsche und Korruption verurteilt, weshalb Mulino für ihn einsprang.
Infrastrukturprojekte sollen Aufschwung bringen
Zu den Großprojekten zählen der Bau einer Eisenbahnverbindung von Panama-Stadt nach David, der zweitgrößten Stadt des Landes in der Nähe der Grenze zu Costa Rica. Auch soll es eine vierte Brücke über den Panama-Kanal geben. Zudem sind Universitäten, mehrere Hospitäler und möglicherweise neue Metrolinien für die Hauptstadt geplant. "Mit einem unternehmerfreundlichen Umfeld auch für ausländische Investoren kann dies durchaus gelingen", prognostiziert Weck. "Die Wahlkampagne war ganz deutlich darauf ausgerichtet, den Menschen Panamas Geld zu versprechen. 'La Promesa de Chen Chen' stellte die zentrale Wahlkampfaussage dar, an der Mulino von der Bevölkerung nun gemessen werden wird."
Erste Anzeichen der Erholung in Argentinien
Was in Panama gelingen könnte, dürfte in Argentinien deutlich