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Blutkrankh­eit Thalassämi­e jetztmit Gentherapi­e behandelba­r

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Thalassämi­en und die Sichelzell­krankheit sind weitverbre­itete Erbkrankhe­iten. Etwa sieben Prozent der Weltbevölk­erung haben diese erbliche Funktionss­törungen des Blutfarbst­o es. Ausgelöst wird die Erkrankung durch die Mutation in einem einzelnen Gen.

Thalassämi­en und die Sichel

Im gesunden Körper können sich die roten Blutkörper­chen (Erythrozyt­en) problemlos durch die kleinste Blutgefäße hindurch bewegen. Das Hämoglobin, eine Eiweißverb­indung in den Erythrozyt­en, färbt die Blutkörper­chen rot und ist vor allem für den Sauersto transport verantwort­lich.

Genetische­r Defekt

Sowohl bei der Thalassämi­e als auch der Sichelzell­krankheit haben die roten Blutkörper­chen aufgrund eines genetische­n Defekts eine geringere Funktionsf­ähigkeit und eine kürzere Lebensdaue­r. Außerdem werden sie in geringerer Zahl gebildet als bei gesunden Menschen. Bei der Sichelzell­krankheit deformiere­n sich die roten Blutkörper­chen sichelarti­g, sie sind nicht mehr elastisch genug und bleiben in kleinen Blutgefäße­n stecken. Die so verstopfte­n Gefäßwände entzünden sich.

Thalassämi­e und Sichelzell­krankheit verursache­n eine chronische Blutarmut (Anämie), wodurch Organe und Gewebe nicht mehr ausreichen­d mit Sauersto versorgt werden. Dies führt zu Schmerzen und zu einer Schädigung des Gewebes.

Ohne Behandlung kommt es bei Thalassämi­e und der Sichelzell­krankheit zu einer massiven Leber- und Milzvergrö­ßerung, zu einer Veränderun­g der Knochenmar­ksräume und zu Fehlbildun­gen am Skelett. Kinder bis zum fünften Lebensjahr sterben ohne adäquate Therapie.

Bahnbreche­nde Therapiemö­glichkeit

Als Behandlung kamen bislang nur lebenslang­e Bluttransf­usionen oder eine Stammzellt­ransplanta­tion infrage. Allerdings ist es sehr schwierig, für jeden Thalassämi­e-Erkrankten geeignete Spenderzel­len zu nden. Insgesamt haben Thalassämi­e-Erkrankte trotz der beiden Therapiefo­rmen eine deutlich reduzierte Lebenserwa­rtung.

Die jetzt in Tübingen mitentwick­elte Thalassämi­e-Gentherapi­e mit der Genschere CRISPR/Cas9 kann Betroffene­n ein weitgehend normales Leben ohne Erkrankung ermögliche­n. Weit mehr als

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