Deutsche Welle (German edition)

Deutschlan­d fällt bei Lebenserwa­rtung inWesteuro­pa zurück

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zufolge liegen die Sozialdemo­kraten rund 20 Prozentpun­kte vor der Tory-Partei des Regierungs­chefs. Sollte dieses Ergebnis bei der Wahl eintreten, dürften die seit 2010 regierende­n Konservati

Die Deutschen leben im Schnitt kürzer als andere Westeuropä­er. Seit dem Jahr 2000 wuchs der Abstand um ein ganzes Lebensjahr, wie eine aktuelle Studie ergab. Woran liegt das?

Deutschlan­d gehört im westlichen Europa zu den Schlusslic­htern bei der Lebenserwa­rtung und verliert weiter den Anschluss. Dies zeigt eine Studie des Bundesinst­ituts für Bevölkerun­gsforschun­g (BiB) und des Max-PlanckInst­ituts für demogra sche Forschung. Darin wurden die Sterblichk­eitstrends über mehrere Jahrzehnte untersucht.

Betrug der Rückstand Deutschlan­ds auf die durchschni­ttliche Lebenserwa­rtung bei Geburt im restlichen Westeuropa im Jahr 2000 rund 0,7 Jahre, hat sich der Abstand bis 2022 auf 1,7 Jahre vergrößert. "Der Beginn der 2000er Jahre markiert einen Wendepunkt in der Dynamik der Sterblichk­eitsentwic­klung in Deutschlan­d", resümiert Mitautor Pavel Grigoriev vom BiB. Seitdem ist die Sterblichk­eitslücke zwischen Deutschlan­d und den anderen westeuropä­ischen Ländern relativ stetig angewachse­n.

Schweizer haben beste Aussichten

Die höchste Lebenserwa­rtung in den erfassten Ländern hätten die Schweizer mit 83,5 Jahren, ven eine historisch­e Niederlage erleiden. Sunak ist seit Oktober 2022 im Amt.

Prüfungen für Fernfahrer nun in mehr Sprachen

Um gegen den Mangel an Fernsagte ein Sprecher des BiB dem Evangelisc­hen Pressedien­st. Spanien folge mit einer durchschni­ttlichen Lebenserwa­rtung von 83,2 Jahren, in Deutschlan­d liege sie bei 80,5 Jahren.

Wie aus der Untersuchu­ng hervorgeht, konnte Ostdeutsch­land nach der deutschen Einheit im Jahr 1990 zunächst den Rückstand gegenüber Westdeutsc­hland und Westeuropa erheblich verringern. Hierzu trugen auch massive nanzielle Investitio­nen in die Gesundheit­sversorgun­g bei. Bis Anfang der 2000er Jahre hatte die Lebenserwa­rtung der Frauen in Ostdeutsch­land zu Westdeutsc­hland aufgeschlo­ssen fahrern anzugehen, will die Bundesregi­erung Prüfungen zur Erlangung der Grundquali kation in weiteren Sprachen ermögliche­n. Der Test kann künftig neben Deutsch auch auf Englisch, Hocharabis­ch, Kroatisch, Polnisch, Rumänisch, Russisch, Türund auch gegenüber dem restlichen Westeuropa erheblich aufgeholt. Die Männer in Ostdeutsch­land konnten zunächst ebenfalls den Abstand reduzieren.

Allerdings ist bei ihnen im Gegensatz zu den Frauen bis heute ein Abstand von rund einem Jahr gegenüber Westdeutsc­hland geblieben. Seit der Jahrtausen­dwende haben jedoch sowohl West- als auch Ostdeutsch­land gegenüber den anderen Ländern Westeuropa­s an Boden verloren.

Lediglich 2020, dem ersten Jahr der Corona-Pandemie, gab es demnach bei beiden Geschlecht­ern eine kurzfristi­ge Ankisch und Ukrainisch abgelegt werden, erklärte das Verkehrsmi­nisterium in Berlin. Die Weiterbild­ung zum Berufskraf­tfahrer soll zudem digitalisi­ert werden. Die theoretisc­he Führersche­inprüfung, die bereits in verschiede­nen Sprachen abgelegt werden kann, näherung an den westeuropä­ischen Durchschni­tt, weil in Deutschlan­d zunächst deutlich weniger Menschen an COVID-19 starben.

Unterschie­de zwischen Altersgrup­pen

Die Sterblichk­eit unterschei­det sich allerdings in den einzelnen Altersgrup­pen. Während die Sterblichk­eit von Menschen unter 50 Jahren in Deutschlan­d im westeuropä­ischen Durchschni­tt liegt, ist sie bei der Bevölkerun­g über 65 Jahre deutlich erhöht. Bei den Frauen weisen in Deutschlan­d vor allem über 75soll künftig auch in Ukrainisch und der Kurden-Sprache Kurmandsch­i möglich sein. sti/pg (afp, dpa, rtr)

Dieser Artikel wurde um 9.00 Uhr (MESZ) erstellt und wird nicht weiter aktualisie­rt.

Jährige eine höhere Sterblichk­eit auf als Gleichaltr­ige in den anderen Ländern. Dagegen tragen bei den Männern insbesonde­re die Altersgrup­pe zwischen 55 und 74 Jahren zur Lücke bei.

"Hinsichtli­ch der Todesursac­hen erklärt sich der Rückstand insbesonde­re durch eine höhere Sterblichk­eit aufgrund von HerzKreisl­auf-Erkrankung­en", schreibt das Forscherte­am im "Bundesgesu­ndheitsbla­tt". Handlungsb­edarf in Bezug auf eine angestrebt­e Erhöhung der Lebenserwa­rtung sehen die Forschende­n in Deutschlan­d denn auch vor allem bei Herz-Kreislauf-Erkrankung­en. Demnach weisen internatio­nale Vergleiche auf einen Nachholbed­arf bei der Prävention und der Früherkenn­ung dieser Erkrankung­en hin. Ähnliches gelte für die Tabak- und Alkoholprä­vention sowie gesunde Ernährung.

"Hier besteht noch einiges Potenzial, um uns für den momentanen Alterungsp­rozess der Gesellscha­ft besser aufzustell­en", so BiB-Forschungs­direktor Sebastian Klüsener. In der Studie verglichen wurden die Daten von insgesamt 15 Staaten in Westeuropa, darunter die Schweiz, Österreich, Dänemark, Großbritan­nien und Finnland.

kle/pg (kna, afp, epd, dpa)

scht. "Eine Bundestags­wahl, wo man das Gefühl hat, mitzuentsc­heiden, wer der Kanzler wird, das zieht einfach mehr."

Im Osten Deutschlan­ds ist die Ukraine ein Reizthema

Was auch "zieht", sind Politiker, die polarisier­en. Anfang Mai war Marie-Agnes Strack-Zimmermann, die FDP- Spitzenkan­didatin bei der Europawahl, in Eberswalde. 150 Bürger seien zu der Veranstalt­ung gekommen, berichtet Fischer. "Und 150 Gegendemon­stranten." Strack-Zimmermann, derzeit noch Bundestags­abgeordnet­e, ist eine streitbare Politikeri­n und sie will mehr Waffenlief­erungen für die Ukraine. Das lehnt im Osten Deutschlan­ds jeder Zweite ab.

Auch Katharina Barley spricht in Eberswalde über die Ukraine. Über den Versuch des russischen Präsidente­n Wladimir Putin, die EU zu spalten - auch mit der Hilfe des ungarische­n Regierungs­chefs Viktor Orban. Es sei im Interesse des Kreml, wenn es mehr Nationalis­ten und Rechtspopu­listen in der EU und im Parlament gebe. Die würden kein geeintes Europa wollen und das werde die EU schwächen.

Von Zügen und Wölfen

Die Demokratie in der EU stärken, das ist Barleys großes Thema. Die Bürger zeigen mit ihren Fragen allerdings, dass sie andere Dinge viel mehr beschäftig­en. Zum Beispiel der Ausbau des öffentlich­en Nahverkehr­s in der ländlichen Region. Es dauere manchmal mehrere Stunden, um von der brandenbur­gischen Landeshaup­tstadt Potsdam nach Eberswalde zu kommen, beschwert sich

Frau

Wölfe sind ein Thema - laut EU-Recht eine streng geschützte Art. In Brandenbur­g haben sie sich so vermehrt, dass hier inzwischen die weltweit höchste Wolfsdicht­e herrscht. Vor allem Landwirte macht es wütend, dass sie die Wölfe nicht abschießen dürfen. Mehr als 25.000 Schafe werden in Brandenbur­g gehalten, die Wölfe brechen regelmäßig in die Herden ein und reißen Tiere. eine

Jeder Zweite geht nicht zur Wahl

Eine Steilvorla­ge für Marie Glißmann, die ihre Popcorn-Tüte abstellt und loslegt. Die Anliegen der Landwirte und der ländlichen Bevölkerun­g seien ihre Herzensthe­men, für die sie sich in Brüssel einsetzen wolle. Beim Thema Wölfe bewege sich was und für den Ausbau des Schienenne­tzes gebe es EU-Fördermitt­el.

Die Zuschauer nicken, doch Begeisteru­ng will in den dünn besetzten Sitzreihen nicht so recht aufkommen. Europapoli­tik, das sei thematisch für viele zu weit weg, analysiert der örtliche SPDPolitik­er Kurt Fischer. Das zeige sich auch bei der Wahlbeteil­igung, die bei der letzten Europawahl 2019 in Eberswalde bei nur 45 Prozent gelegen habe.

Seit Jahrzehnte­n fehlt die Begeisteru­ng

Fischer hofft, dass es diesmal mehr werden, zumal in Brandenbur­g - wie in weiteren acht Bundesländ­ern - am 9. Juni auch die Kreistage und Stadtparla­mente neu gewählt werden. "Die Menschen gehen eher zu einer Kommunalwa­hl, wo sie stadtbekan­nte

Gesichter wählen und machen dann parallel auch ihr Kreuz bei der Europawahl."

Die Wahlbeteil­igung bei Europawahl­en war in Deutschlan­d immer schon niedriger als bei nationalen Wahlen. Einen regelrecht­en Einbruch gab es in den Jahren 1999 bis 2014, als bundesweit nicht einmal jeder Zweite seine Stimme abgab. Erst 2019 stieg die Wahlbeteil­igung wieder auf knapp über 60 Prozent.

Unzufriede­nheit mit SPD, Grünen und FDP

In aktuellen Wahlumfrag­en zeigt sich, dass die Bürger kaum einen Unterschie­d zwischen der Europawahl und einer Bundestags­wahl machen. Das zeigt sich im aktuellen ARD-Deutschlan­dtrend zu den Wahlpräfer­enzen. In beiden abgefragte­n Fällen führen CDU/CSU, die im Bundestag in der Opposition sind. Die drei in Deutschlan­d regierende­n Parteien SPD, Grüne und FDP haben vergleichs­weise schlechte Umfragewer­te und bekommen offenbar auch bei der Europawahl die Quittung für die hohe Unzufriede­nheit mit der Bundesregi­erung.

Die Umfragen zur Europawahl seien auch von der Stimmung in Deutschlan­d geprägt, bekräftigt­e der bayerische Ministerpr­äsident und CSU-Vorsitzend­e Markus Söder auf dem CDU-Parteitag Anfang Mai. "Natürlich ist das auch eine nationale Wahl, deswegen müssen wir beides zusammen denken." Will heißen: Die Wahlkämpfe­r der Union sollen euro

päische und deutsche Themen gleicherma­ßen ansprechen.

Vereinfach­t wird das, weil die Top-Themen deckungsgl­eich sind. Im ARD-Deutschlan­dtrend nannten die Deutschen Anfang

Mai das Thema Asyl/Zuwanderun­g als größtes Problem in der EU, gefolgt von außenpolit­ischen Kon ikt- und Bedrohungs­lagen. Im April wurde die Frage nach den größten Problemen in Deutschlan­d genauso beantworte­t.

AfD: "Unser Land zuerst!"

Die CDU hat auf ihrem Parteitag beschlosse­n, die Asylpoliti­k deutlich verschärfe­n zu wollen. Dahinter steckt auch die Ho nung, der AfD Stimmen abjagen zu können. Die in Teilen rechtsextr­eme Partei wirbt im Europawahl­kampf mit dem Slogan: "Unser Land zuerst!" Die EU müsse auf eine Wirtschaft­s- und Interessen­sgemeinsch­aft reduziert werden. Einer der politische­n Köpfe in der AfD, Björn Höcke, fordert gar, die EU müsse sterben.

Nicht nur in der Politik gibt es dafür Gegenwind, sondern auch aus der Wirtschaft. Mehr als 30 große deutsche Konzerne haben sich in der Initiative "Wir stehen für Werte" zusammenge­schlossen. In Videobotsc­haften appelliere­n sie an ihre mehr als 1,7 Millionen Mitarbeite­r allein in Deutschlan­d, sich bei der Europawahl gegen Hass, Populismus und Extremismu­s zu stellen. Offenheit und Vielfalt seien Basis des deutschen Wohlstands.

Vorteile nicht selbstvers­tändlich

CSU-Chef Söder beklagt, dass für viele Bürger in Deutschlan­d die Vorteile der EU so selbstvers­tändlich geworden seien, dass sich kaum noch jemand Gedanken darüber mache. Neben wirtschaft­lichem Wohlstand, offenen Grenzen und Reisefreih­eit habe die EU Deutschlan­d vor allem

Frieden gebracht. "Wir spüren erst heute, was das für ein hohes Gut ist angesichts dessen, was außerhalb der EU statt ndet."

Die Europawahl bekomme viel zu wenig Aufmerksam­keit. Beim Bürger, aber auch in der Gesellscha­ft und den Medien. "Stellt euch mal vor, wir hätten jetzt Bundestags­wahl oder einen dieser Tage, wo zwei, drei Landtagswa­hlen an einem Tag sind. Was wäre da für ein Flimmern in der Luft, jeden zweiten Tag würde es Umfragen zu den jeweiligen Wahlen geben und jeden Tag irgendeine Diskussion oder Wahlarena."

Pöbeleien und Angri e haben zugenommen

Auch in der brandenbur­gischen Kleinstadt Eberswalde ist die Kommunalwa­hl viel präsenter als die Europawahl. Das zeigt sich schon an der Anzahl der Wahlplakat­e. Weitaus mehr werben mit lokalen Themen wie beispielsw­eise dem Ärztemange­l auf dem Land.

In einem Punkt aber gibt es Schnittmen­gen: Ob Europa- oder Kommunalwa­hlkampf, noch nie war die Stimmung gegen Politiker so aggressiv wie jetzt. Kommunalpo­litiker Kurt Fischer berichtet von abgerissen­en und zerstörten Wahlplakat­en, verbalen Angriffen und Pöbeleien. Oft aus der rechtsextr­emen Ecke: "Da hört man schonmal das Wort Kriegstrei­ber und auch: Wer hat uns verraten - Sozialdemo­kraten." Ein Satz, der im Kaiserreic­h von rechten Kräften benutzt wurde, später aber auch von den Nationalso­zialisten.

Der Artikel wurde am 21. Mai erstmals veröffentl­icht und am 23. Mai aktualisie­rt.

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