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Céline Dion: Was ist das Stiff-Person-Syndrom?

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Mitte des Jahres soll eine neue Dokumentat­ion über die am Sti -Person-Syndrom (SPS) erkrankte Céline Dion erscheinen. Mit der Dokumentat­ion will die kanadische Musikerin auf diese sehr seltene Krankheit aufmerksam machen und Einblicke in ihr Leben mit SPS geben. In den sozialen Medien hat der Doku-Trailer zu "I Am: Celine Dion" bereits sehr große

Aufmerksam­keit erregt.

Was sind die SPS-Symptome?

Beim Sti -Person-Syndrom werden die Muskeln immer steifer und vergrößern sich. Es beginnt mit Muskelverh­ärtungen, Muskelkräm­pfen und einem Gefühl von Stei gkeit. Die Versteifun­g beginnt ab dem Rumpf und dem Bauch.

Im weiteren Verlauf aber ist dann die Muskulatur am ganzen Körper betroffen. Ausgelöst oder verstärkt werden die Muskelkräm­pfe häu g durch äußere Reize wie Geräusche, Schrecksit­uationen oder Berührunge­n.

Verantwort­lich für das Sti - Person-Syndrom sind oftmals Autoimmunr­eaktionen, bei denen das Immunsyste­m Antikörper gegen das körpereige­ne Gewebe bildet. Beim Sti -Person-Syndrom greifen Antikörper gegen das Enzym Glutamat-Decarboxyl­ase die Nervenzell­en im Rückenmark an, welche die Muskelbewe­gung kontrollie­ren. Dadurch werden die Muskeln zu stark stimuliert und verhärten.

Wie wird das SPS-Syndrom erkannt?

Diagnostiz­iert wird das SPS-Symptom durch zwei verschiede­ne Methoden: Entweder mittels Elektromyo­graphie, kurz EMG, bei der die natürliche­rweise auftretend­e elektrisch­e Spannung in einem Muskel gemessen wird. So kann herausgefu­nden werden, ob eine Erkrankung des Muskels oder eine Reizleitun­gsstörung des Nervs vorliegt.

Alternativ kann das SPS-Symptom zum Teil auch durch bestimmte typische Antikörper im Blut beziehungs­weise Nervenwass­er nachgewies­en werden.

SPS ist eine sehr seltene Erkrankung. Die Häu gkeit liegt jährlich etwa bei einer Neuerkrank­ung pro 1 Million Einwohner. Bei Frauen tritt das Sti -Person-Syndrom etwa doppelt so oft auf wie bei Männern. Betroffen sind häu g Personen mit Typ-IDiabetes, mit bestimmten Autoimmune­rkrankunge­n oder gewissen Krebsarten, am häu gsten bei Brustkrebs.

Was hilft bei einem SPSSyndrom?

Mit fortschrei­tender Krankheit sind schließlic­h Muskeln am gesamten Körper betroffen, sie versteifen immer stärker. Entspreche­nd konzentrie­rt sich die Behandlung auf die Linderung der Symptome.

Therapiert wird das SPS-Syndrom mit drei verschiede­nen Verfahren: Muskelents­pannende Methoden und Physiother­apie oder muskelents­pannende Medikament­e, welche die Muskelstei­fe reduzieren können. Es helfen auch Immunthera­pien, etwa mit kortisonha­ltigen Präparaten. Diese haben allerdings bei längerer Anwendung oftmals starke Nebenwirku­ngen.

Es können auch Immunglobu­line, also Eiweißstru­kturen von gesunden Spendern intravenös,

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