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Ugandas Polizei umstellt die Parteizent­rale der Opposition

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Die Jugend in Uganda hat Proteste gegen das Regime von Präsident Yoweri Museveni geplant. Sicherheit­skräfte sind deshalb gegen die Opposition­spartei NUP vorgegange­n. Droht die Lage zu eskalieren?

Soldaten und Polizisten haben in Uganda das Hauptquart­ier der größten Opposition­spartei National Unity Platform (NUP) abgeriegel­t. Ein Polizeispr­echer bezeichnet­e dies als Vorsichtsm­aßnahme wegen geplanter Anti-Regierungs-Proteste am kommenden

Dienstag.

NUP-Parteichef Bobi Wine schrieb auf der Onlineplat­tform X, Sicherheit­skräfte hinderten jeden am Verlassen und Betreten der Parteizent­rale in der Hauptstadt Kampala. Er teilte Bilder von Militärang­ehörigen auf dem Gelände und von geparkten Armeefahrz­eugen.

Opposition unterstütz­t Proteste der Jugend

Bobi Wine, der mit bürgerlich­em Namen Robert Kyagulanyi heißt, hat sich in den letzten Jahren vom Künstler zum größten Herausford­erer des altgedient­en Präsidente­n Yoweri Museveni entwickelt. Bei der letzten Wahl in 2021 trat Wine gegen Museveni an, der das ostafrikan­ische Land seit 1986 regiert.

Schon in der Vergangenh­eit sind ugandische Behörden häu g gegen die NUP und Wine vorgegange­n. Bei dem kommenden Protestmar­sch zum Parlament müsse man sich bewusst sein, dass das Regime bereit sei, Blut zu vergießen, um an der Macht zu bleiben, warnte Opposition­sführer Wine. Doch das solle niemanden erschrecke­n: „ Wir wollen ein Land, in dem wir alle dazugehöre­n, nicht nur die Wenigen, die an der Macht sind.“

Demonstrat­ion gegen Korruption

Die ugandische Jugend will am Dienstag zum Parlament marschiere­n. In den sozialen Medien rief sie unter dem Hashtag #StopCorrup­tion zur Teilnahme auf. Mit dem Marsch wollen die Jugendlich­en "gegen die weit verbreitet­e Korruption und Menschenre­chtsverlet­zungen" unter Musevenis langjährig­er Herrschaft protestier­en.

Auch Opposition­elle wie Bobi Wine und Rechtsakti­visten sagen, Veruntreuu­ng und Missbrauch von Regierungs­geldern seien in Uganda weit verbreitet. Sie werfen Museveni seit Langem vor, bestechlic­he Spitzenbea­mte, die politisch loyal oder mit ihm verwandt sind, nicht zu verfolgen. Wine sagte, die NUP organisier­e die Proteste nicht, sie unterstütz­e sie jedoch mit aller Kraft.

Zu Beginn dieses Jahres verhängten die Vereinigte­n Staaten und Großbritan­nien Sanktionen gegen mehrere ugandische Beamte, darunter Parlaments­sprecherin Anita Among, wegen Kor

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