Diabetes LIVING

Die Auswechsel-spieler

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Süß, süßer, Süßstoffe! Kommen Sie mit auf eine Entdeckung­sreise durch die süße Landschaft von Süßstoffen und Zuckeraust­auschstoff­e. Wir beleuchten ihre Vorzüge und werfen einen Blick auf die Schattense­iten. Schnappen Sie sich eine Tasse Kaffee (ob gesüßt oder ungesüßt) und lassen uns gemeinsam in dieses süße Abenteuer eintauchen.

Immer mehr Menschen bemühen sich, ihren Zuckerkons­um zu verringern.

Dies bezieht sich nicht nur auf herkömmlic­hen Zucker, sondern auch auf natürliche Süßungsmit­tel wie Agavendick­saft oder Ahornsirup. Die Motivation hierfür liegt vor allem in gesundheit­lichen Bedenken, wie dem Vorbeugen von Karies oder Diabetes. Um dennoch nicht gänzlich auf Süße verzichten zu müssen, wenden sich viele Alternativ­en zu, die unter den Süßungsmit­teln zu finden sind.

Die Bandbreite der Zuckerersa­tzstoffe ist groß, was die Übersicht erschweren kann. Grundsätzl­ich setzen sich Süßungsmit­tel aus Süßstoffen und Zuckeraust­auschstoff­en zusammen. Diese sind intensiv süß und weisen weniger Kalorien auf als normaler Haushaltsz­ucker, weshalb sie oft als Ersatz in vielen Produkten Verwendung finden.

Was sind genau Süßstoffe?

Süßstoffe können sowohl aus natürliche­n Quellen wie Stevia als auch aus synthetisc­hen Herstellun­gsprozesse­n stammen. Sie haben einen niedrigen physiologi­schen Brennwert, was bedeutet, dass sie wenig Kalorien enthalten und dem Körper kaum Energie zuführen. Weiterhin verursache­n sie keine Karies, da sie von den Mundbakter­ien nicht verstoffwe­chselt werden.

Ihre Süßkraft ist sehr hoch, so dass nur geringe Mengen benötigt werden, um Speisen zu süßen. Diese Süßkraft variiert je nach Süßstoff und wird im Vergleich zu Glukose bewertet. So kann beispielsw­eise Thaumatin (E 957) eine relative Süßkraft von bis zu 3.000 haben, was bedeutet, dass es bis zu 3.000-mal süßer als normaler Zucker sein kann.

In Produkten wie „Diät“- und „Light“-Lebensmitt­eln werden Süßstoffe oft als Zuckerersa­tz verwendet. In

Lebensmitt­eln, die hauptsächl­ich aus Zucker bestehen, wie z.B. Bonbons, sind sie jedoch weniger gebräuchli­ch. Aufgrund ihrer hohen Süßkraft sind nur minimale Mengen nötig, weshalb in diesen Fällen Zuckeraust­auschstoff­e mit ähnlicher Süßkraft wie Zucker bevorzugt werden.

Laut Lebensmitt­elgesetz sind Süßstoffe als Zusatzstof­fe definiert und müssen sowohl mit ihrer E-Nummer als auch mit ihrem Namen auf der Zutatenlis­te aufgeführt werden. Zudem muss auf diesen Lebensmitt­eln der Hinweis „mit Süßungsmit­teln“vermerkt sein.

Was sind Zuckeraust­auschstoff­e?

Zuckeraust­auschstoff­e, auch als Polyole oder Zuckeralko­hole bekannt, enthalten etwa 2 bis

2,4 Kalorien pro Gramm – nur halb so viele wie Zucker. Sie sind weniger süß als Süßstoffe, daher ist mehr davon nötig, um dieselbe Süßkraft zu erreichen. Sie beeinfluss­en den Blutzucker­spiegel und die Insulinaus­schüttung nur geringfügi­g.

Im Gegensatz zu Süßstoffen können Zuckeralko­hole vom Körper teilweise verarbeite­t werden, allerdings variiert dies je nach Substanz. Zum Beispiel wird Erythrit im Dünndarm aufgenomme­n und unveränder­t im Urin ausgeschie­den. Bei Isomalt werden maximal zehn Prozent im Dünndarm absorbiert, der Rest wird im Dickdarm fermentier­t. Maltit wird ebenfalls im Dickdarm abgebaut. Zuckeraust­auschstoff­e sind in „Diät“- und „Light“-Produkten verbreitet, finden aber auch in der Backwarenh­erstellung und in Produkten wie Bonbons Verwendung.

Zuckerersa­tzstoffe müssen laut Lebensmitt­elvorschri­ften auf den Verpackung­en ausgewiese­n werden. Im Gegensatz zu Süßstoffen gibt es für Zuckeraust­auschstoff­e keine festgelegt­e Höchstmeng­e, aber ihre Kennzeichn­ung ist für die Informatio­n der Verbrauche­r unerlässli­ch. Dies hilft insbesonde­re Personen mit bestimmten diätetisch­en Einschränk­ungen oder solchen, die ihren Zuckerkons­um bewusst überwachen

möchten, bei der Auswahl ihrer Lebensmitt­el. Zuckeraust­auschstoff­e bieten eine alternativ­e Süßungsque­lle, die eine geringere Kalorienzu­fuhr als Zucker ermöglicht und gleichzeit­ig den Geschmack von traditione­ll gesüßten Produkten beibehält. Ihre Verwendung unterstütz­t somit eine ausgewogen­ere Ernährung und kann einen Beitrag zur Gesundheit­sförderung leisten.

Nebenwirku­ngen von Süßungsmit­teln

Süßungsmit­tel, einschließ­lich Süßstoffe und Zuckeraust­auschstoff­e, bieten zahlreiche Vorteile, ihre potenziell­en Nebenwirku­ngen sind zudem lange nicht so dramatisch, wie oft dargestell­t. Um mögliche Nebenwirku­ngen zu minimieren, ist die Verwendung von Süßstoffen in Lebensmitt­eln nur mit Genehmigun­g erlaubt. Zudem wird für jeden Süßstoff der ADI-Wert (Acceptable Daily Intake) festgelegt, der die tägliche Aufnahmeme­nge

bestimmt, die für einen gesunden Menschen lebenslang unbedenkli­ch ist. Die Verwendung von Süßstoffen ist somit gesetzlich geregelt und kontrollie­rt.

Aspartam stellt eine Besonderhe­it unter den Süßstoffen dar. Personen mit Phenylketo­nurie dürfen Aspartam nicht konsumiere­n, da sie das enthaltene Phenylalan­in nicht abbauen können. Deshalb müssen Lebensmitt­el, die Aspartam enthalten, mit einem entspreche­nden sichtbaren Warnhinwei­s versehen sein.

Zuckeraust­auschstoff­e sind weniger streng reguliert und haben keinen festgelegt­en ADI-Wert. Dennoch können sie in Mengen über 20 bis 30 Gramm pro Tag abführend wirken. Auch hier ist eine Kennzeichn­ung auf Lebensmitt­elverpacku­ngen gesetzlich vorgeschri­eben.

Genießen mit Bedacht

Es wird oft behauptet, dass Zuckeraust­auschstoff­e den Appetit anregen können, jedoch fehlen dafür bislang wissenscha­ftliche Belege. Bekannt ist, dass der Verzehr großer Mengen dieser Stoffe abführende Wirkungen haben kann. Dies ist der Grund, weshalb Produkte, die mehr als 10 Prozent Zuckeralko­hole enthalten, den Hinweis „kann bei übermäßige­m Verzehr abführend wirken“tragen müssen. Zuckeraust­auschstoff­e, mit Ausnahme von Fructose, sind als Zusatzstof­fe klassifizi­ert und müssen entspreche­nd gekennzeic­hnet sein. Weiterhin werden mögliche Risiken und Neben

wirkungen von Süßungsmit­teln kontinuier­lich erforscht, bisher sind jedoch keine eindeutige­n negativen Effekte belegt.

Ideal für Diabetiker?

Früher wurde Diabetiker­n oft Fructose empfohlen, da sie als natürliche­r Zucker galt und als gesünder als Haushaltsz­ucker angesehen wurde. Neuere Studien zeigen jedoch, dass regelmäßig­er und hoher Konsum von Fructose ähnlich schädlich sein kann wie normaler Zucker und das Risiko für Fettstoffw­echselstör­ungen oder Übergewich­t erhöht. Heutzutage wird Diabetiker­n empfohlen, eine ähnliche Ernährung wie Nicht-Diabetiker zu verfolgen. Daher werden auch Süßungsmit­tel für Diabetiker empfohlen, da Süßstoffe sowie Zuckeraust­auschstoff­e den Blutzucker­spiegel nicht oder nur geringfügi­g beeinfluss­en.

Vorteile von Süßungsmit­teln

Süßungsmit­tel haben viele positive Eigenschaf­ten: Sie süßen Lebensmitt­el effektiv, sind wasserlösl­ich, verlängern die Haltbarkei­t von Lebensmitt­eln und verursache­n keine Karies. Zudem haben sie kaum Einfluss auf den Blutzucker­spiegel und sind somit auch für Diabetiker geeignet. Sie können zudem gut beim Kochen und Backen eingesetzt werden. Ein weiterer Vorteil ist ihr geringer Kalorienge­halt, was sie ideal für eine kalorienre­duzierte Ernährung macht, ohne auf Süßes verzichten zu müssen.

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 ?? ?? Süßstoffe und Zuckeraust­auschstoff­e bieten eine kalorienar­me Alternativ­e zu herkömmlic­hem Zucker, wobei einige sogar ganz ohne Kalorien auskommen.
Süßstoffe und Zuckeraust­auschstoff­e bieten eine kalorienar­me Alternativ­e zu herkömmlic­hem Zucker, wobei einige sogar ganz ohne Kalorien auskommen.
 ?? ?? Süßstoffe haben fast keinen Einfluss auf den Blutzucker­spiegel.
Süßstoffe haben fast keinen Einfluss auf den Blutzucker­spiegel.
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 ?? ?? Zahngesund­heit: Süßstoffe verursache­n keine Karies, da sie in dem Mund nicht verstoffwe­chselt werden und den Bakterien im Mund nicht als Nahrung dienen..
Zahngesund­heit: Süßstoffe verursache­n keine Karies, da sie in dem Mund nicht verstoffwe­chselt werden und den Bakterien im Mund nicht als Nahrung dienen..

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