WAS LANGE WÄHRT WIRD ENDLICH GUT
Jo Wood setzt in ihrer edlen Villa auch rustikale Akzente.
Jo Wood wusste schon immer was sie will: In einer alten Villa in ihrer Heimat Derbyshire leben. Doch dass sie erst viele Jahre im Ausland verbringen sollte, um endlich an ihr Ziel zu kommen, hätte sie damals nicht gedacht.
Wenn man sich etwas von ganzem Herzen wünscht, muss man nur fest daran glauben.“Das ist der Rat von Jo Wood, Inneneinrichterin aus Derbyshire. Sie selbst hat sich als junge Frau in ein altes Herrenhaus in ihrer Nachbarschaft verliebt und wollte es unbedingt kaufen. Doch leider blieb dieser Traum erst einmal unerfüllt: „Die Villa war bereits in Händen eines älteren, netten Ehepaares. Trotzdem habe ich mir immer vorgestellt, hier eines Tages selbst mit meinem Mann Robert zu leben.“Um das Domizil auch von innen bewundern zu können, schloss Jo mit den damaligen Besitzern Freundschaft. „Eine Weile besuchte ich die beiden einmal pro Woche und brachte selbst gebackene Kekse mit. Unser Nachmittagstee wurde zu einem festen Ritual. Ich war bereits zufrieden, hin und wieder im Haus meiner Sehnsucht eingeladen zu sein.“Doch plötzlich mussten die Woods ihrem idyllischen Alltag in der Kleinstadt den Rücken kehren. Aus beruflichen Gründen zogen sie für mehrere Jahre in die amerikanische Stadt Boston. Diese Erfahrung sollte Jo für immer prägen. „Die Zeit in den USA war für meine Zukunft als Interieur-Designerin äuflerst wichtig“, bekennt sie. „Wir lebten im historischen Viertel, wo es zahlreiche Antiquitätengeschäfte gibt. Ich weifl nicht wie viele Stunden wir in den Läden verbracht haben. Es müssen Tage gewesen sein. Dabei habe ich ganz besondere Schätze gefunden und erworben.“Nachdem ihre Arbeit im Ausland getan war, gingen die Woods nach England zurück. „Kaum angekommen erfuhren wir, dass das
Herrenhaus zum Verkauf stand“, berichtet Jo. „Glücklicherweise erinnerten sich die Besitzer an uns und fragten, ob wir es kaufen wollen.“Innerhalb kürzester Zeit zogen die Woods ein. „Wir haben fast alles so gelassen wie es war. Nur ein paar Zimmer wurden neu verlegt und gestrichen. Ansonsten war alles bereits perfekt“, schwärmt Jo. Da sie schon immer eine Vorliebe für Creme und Weiß hatte, verpasste sie auch ihren Möbeln einen hellen Anstrich – natürlich inklusive Vintage-Look. Einige antike Stücke hat das Paar aus Boston mitgebracht. Sie fügen sich harmonisch in
C
das Gesamtbild. Beim Einrichten lautete das Credo jedoch: Weniger ist mehr. „Unser Ziel war es, die Architektur des Hauses bewusst in den Vordergrund zu stellen, und nicht die Möbel“, erklärt Robert. „Darum sind die Räume nur sehr dezent ausgestattet.“Mit insgesamt sechs Schlafzimmern hatten die beiden dabei einiges an Arbeit. Doch gelohnt hat es sich allemal, denn heute vermieten sie ihre Villa, Astonefield Manor, auch an Bed & Breakfast-Gäste. „Was sollen wir sonst mit so viel Platz anfangen?“, fragt Jo lachend. „Wir möchten auch anderen die Chance geben, dieses außergewöhnliche Domizil kennenzulernen. Nur Hoffnungen auf einen erneuten Verkauf sollte sich niemand machen, mich kriegt hier nämlich keiner mehr weg.“