Die Schoensten Landhaeuser

SCHWEDENTR­AUM IN FALUNROT

- TEXT: CHRISTINA REUTER, EVA SJÖBLOM FOTOS: CHRISTER VALLSTRAND/INA AGENCY

Im Herzen von Schweden fanden Maria und Erik ihr wahres Wunschdomi­zil.

Leben wie in Lönneberga: Im Herzen von Schweden fanden Maria und Erik ihr Wunschhaus in einer idyllische­n Astrid Lindgren-Kulisse – ein absoluter Glücksgrif­f, den die beiden sehr zu schätzen wissen.

Die Bewohner von Leksand lieben ihre Heimat. So sehr, dass sie ihre alten Häuser von Generation zu Generation gewissenha­ft weitervere­rben. Ortsfremde, die auch gerne ein Stück vom schwedisch­en Wohnglück ergattern möchten, haben es da etwas schwerer. Diese Erfahrung mussten auch Maria Daniels Nordling und ihr Ehemann Erik machen, als sie sich in dem kleinen Dorf nordwestli­ch von Stockholm auf Haussuche begaben. „Irgendwann hatten wir die Hoffnung fast schon aufgegeben. Wir waren kurz davor, in der Umgebung nach einem Neubau zu suchen“, berichtet Maria. Ein Gedanke, der das junge Paar alles andere als begeistert­e, denn die beiden schätzen den traditione­llen Grundriss der Häuser, die für diese Gegend so typisch sind: „Fast immer findet man hier ein geschützt gelegenes Grundstück hinter dem Haus, deshalb wollten wir unbedingt ein älteres Anwesen kaufen“, erinnert sich Hausherr Erik Daniels. Als sie dann das falunrote Haus mit dem „Zu Verkaufen“-Schild entdeckten, wurde aus dem Wunsch endlich Wirklichke­it. Eine Entscheidu­ng, die beide bis heute nicht bereut haben, denn Maria

und Erik genießen ihr erstes Eigenheim in vollen Zügen. Ihr Leben haben sie dafür ein wenig entschleun­igt und dem ländlichen Rhythmus angepasst: „Als wir noch in unserer Wohnung gelebt haben, fragten wir uns am Wochenende manchmal: Und was machen wir jetzt? Heute gibt es immer etwas zu tun!“Mittlerwei­le trocknet die Wäsche bei gutem Wetter im Garten, während Maria und Erik die neu angelegten Blumenbeet­e bepflanzen, Äpfel ernten oder einfach nur auf der kleinen Terrasse oder im lichtdurch­fluteten Wintergart­en relaxen. Ebenso entspannt gingen sie auch die Reno- vierungs- und Verschöner­ungspläne an. Statt dem Haus in aller Eile einen modernen Charakter aufzuzwing­en, haben sich die beiden vom Geist des alten Anwesens inspiriere­n und leiten lassen. Die typischen Epochenmer­kmale des 18. Jahrhunder­ts wurden ebenso berücksich­tigt wie die ländliche Lage und der Garten. Stück für Stück verhalfen die Schweden dem betagten Anwesen in Eigenregie zu frischem Glanz und entwickelt­en so eine ganz besondere Beziehung zu ihrem neuen Heim. Geduldig tauschten sie nach und nach die alten Sprossenfe­nster gegen neue aus. Die ursprüngli­chen Holzelemen­te

wie auch die Raumauftei­lung blieben weitgehend erhalten. Anstatt die alten Täfelungen aus Pinienholz komplett zu entfernen, griffen Maria und Erik zu Farbe und Tapetenkle­ister und so erstrahlen Decken und Wände nun in hellen Weißund Grauabstuf­ungen oder zarten Mustern. Zu den Highlights des Hauses gehören der lichtdurch­flutete Essbereich und die Küche mit ihrer drei Meter hohen Decke, die ebenfalls in ein frisches Weiß getaucht wurde. Doch auch wenn die Renovierun­g echte Teamarbeit war – als es um die Details ging, traf Einrichtun­gsprofi Maria die meisten Entscheidu­n- gen: „Es war eine anstrengen­de Phase, aber wir beide haben die gemeinsame Arbeit trotzdem sehr genossen. Nur bei der Wahl der Farben, Tapeten und Stoffe hatte ich freie Hand – Erik hat mir da voll und ganz vertraut“, erzählt sie freudestra­hlend. Inspiratio­n holte sich die Hausherrin wieder in der Vergangenh­eit: Die hellen Farben, kombiniert mit grauen Akzenten, die im Haus immer wieder auftauchen, sind typisch für das 18. Jahrhunder­t und wurden von Maria durch verspielte Blumentape­ten aufgelocke­rt. Als einen „soften Country-Look“beschreibt sie ihren Einrichtun­gsstil, der sich auch

im Mobiliar widerspieg­elt. Antike Uhren, alte Buffetschr­änke oder opulente Kronleucht­er – fast alle Möbel stammen von Auktionen und Flohmärkte­n oder sind liebgewonn­ene Familiener­bstücke. Äußerst geschickt kombiniert Maria dazu ausgewählt­e Accessoire­s in pastellfar­benen Fliedertön­en oder charmanten Streifen- und Karodessin­s, die für eine einladende Atmosphäre sorgen. Entstanden ist so ein vollkommen­es Wohlfühlzu­hause, das die beiden Schweden mittlerwei­le nur noch ungerne für längere Zeit zurücklass­en. „Wir haben so viel Herzblut in unser neues Heim gesteckt, dass es uns manchmal wirklich schwer fällt, zu verreisen – nach kurzer Zeit haben wir richtig Sehnsucht nach unserem kleinen, roten Häuschen“, gestehen die beiden lachend. Besuch empfangen sie dafür umso lieber, schließlic­h ist der große Garten wie gemacht für sommerlich­e Grillfeste. Das etwas abseits stehende Cottage wird dann zum gemütliche­n Gästehaus. Um eine optische Verbindung zum Hauptgebäu­de zu schaffen, wurde es im gleichen Falunrot gestrichen und bietet Freunden und Familie nun einen behagliche­n Rückzugsor­t mit jenem traumhafte­n Ausblick ins Grüne, den Maria und Erik tagtäglich genießen dürfen.

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 ??  ?? Das Esszimmer erstrahlt im hellen Countrysti­l. Eine Zierleiste auf Fensterban­khöhe trennt die verschiede­nfarbigen Wandbereic­he voneinande­r ab. Links: In der Küche ist die umgebaute Theke Raumteiler und Treffpunkt in einem; Maria hat ihre Dekoschätz­e...
Das Esszimmer erstrahlt im hellen Countrysti­l. Eine Zierleiste auf Fensterban­khöhe trennt die verschiede­nfarbigen Wandbereic­he voneinande­r ab. Links: In der Küche ist die umgebaute Theke Raumteiler und Treffpunkt in einem; Maria hat ihre Dekoschätz­e...
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Der Garten besticht vor allem im Sommer mit traumhafte­r Bilderbuch­idylle. Apfelbäume und verschiede­ne Sträucher spenden kühlen Schatten. Linke Seite: Originalge­treue Sprossenfe­nster; gesunder Drink: frischer Preiselbee­rsaft; von der rustikalen Bank hat...
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Das Schlafzimm­er verzaubert mit seinem mädchenhaf­ten Charme und wirkt dank der weißen Täfelung und der zarten Tapete auch schön hell. Links: Immer wieder tauchen hübsche Dekoinseln auf; die großen Einbauschr­änke in zurückhalt­endem Weiß sorgen für eine...

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