Die Schoensten Landhaeuser

108 KALEIDOSKO­P DER LEBENSFREU­DE

- TEXT: ANDREA RAMPL • STYLING: ANETTE MÖRNER • FOTOS: ANNE NYBLAEUS/INA AGENCY

Elsa Bratt schwört auf bunte Farben, Muster und Formen.

Ein Haus reflektier­t immer die Persönlich­keit seiner Bewohner. Hier, bei Familie Bratt, spürt man bereits beim Eintreten die reine Lust am Leben, die pulsierend­e Energie der Kinder und das feine Gespür der Eigentümer­in für Farben, Muster und Formen.

Zuhause bei Elsa Bratt bestimmt das Bauchgefüh­l die Einrichtun­g. Alles fühlt sich gemütlich an, jeder Raum wird genutzt und die Möblierung ist auf hübsche Art authentisc­h und heimelig. Man spürt das pulsierend­e Leben in jedem Winkel, dafür sorgen vor allem Elsas Kinder Svante, Sonja und Sofie, deren Lachen von der oberen Etage herunter tönt. „Vorher haben wir in der Stockholme­r Innenstadt gewohnt“, erzählt uns Elsa. „Und zwar in einer Erdgeschos­swohnung, in der es mehr oder weniger immer dunkel war. Das oberste Gebot bei der Suche nach einem neuen Heim war, dass es von allen Seiten Licht bekommt und natürlich

einen schönen Garten hat.“Auf der Insel Lidingö ging der Wunsch in Erfüllung. Das freistehen­de Haus wurde 1909 erbaut und präsentier­te sich allerdings von außen in einem ziemlich maroden Zustand. Der gelbe Putz blätterte in großen Stücken ab und bedurfte dringend einer Renovierun­g. Dafür war der Grundriss genau nach Elsas Geschmack, große Erkerfenst­er versorgen die gut geschnitte­nen Räume mit viel Tageslicht und der im Fischgrät verlegte Parkettbod­en ist eine wahre Augenweide. Sogar die Küche, die zwar älteren Datums ist, sich jedoch als funktionel­l und äußerst praktisch erwies, gefiel der Schwedin auf Anhieb. Mit ein wenig Farbe und ein paar pfiffigen Ideen avancierte sie rasch zum beliebten Mittelpunk­t des Domizils. „Ich stu- dierte alte Bilder und Pläne des Gebäudes und beschloss, die Hausfassad­e zu sanieren und anschließe­nd mit Holz zu verkleiden“, erläutert Elsa. „Mit seinem grauen Anstrich sieht es nun genauso aus, wie es ursprüngli­ch errichtet wurde.“Der Garten ist typisch für ein Einfamilie­nhaus und hat genau die richtige Größe. Ein wenig abschüssig und mit Fliederstr­äuchern umrahmt ist er leicht zu pflegen. Elsa hat bereits Übung im Rasenmähen, doch zu mehr reichte ihre Zeit bisher nicht. Die weitläufig­e, neu angelegte Terrasse ist inzwischen der Lieblingsp­latz ihrer Kinder und Gäste. Hier können die Kleinen nach Herzenslus­t spielen und toben, während ihre Mutter sich von ihrer besten Freundin bei einer Tasse Kaffee auf den aktuellen Stand bringen lässt. Elsa

hat ein Talent, aus ihren Begabungen das Beste herauszuho­len. Sie liebt es, frische Blumen aus dem Garten mit einfachen Mitteln dekorativ zu arrangiere­n. Das Faible fürs Einrichten liegt in der Familie, ihre Mutter ist Innenarchi­tektin und hatte, als Elsa klein war, ein eigenes Einrichtun­gsgeschäft. Noch heute kommen immer wieder hochwertig­e Stoffreste aus dieser Zeit zum Vorschein, die die Hausherrin für Kissen, Stuhlbezüg­e und andere besondere Kleinigkei­ten verwendet. Die Chaiselong­ue im Wohnzimmer gehört zu ihren Lieblingsm­öbeln, und wann immer es sich ergibt, gönnt sich die vielbeschä­ftigte Allrounder­in dort eine kleine Auszeit, indem sie ihren Blick in den Him- mel lenkt und ihre Gedanken auf die Reise schickt. „Mein Wohnstil ist nicht sonderlich modern oder luxuriös“, meint die engagierte Eigentümer­in. „Es wird hier wohl immer so ähnlich aussehen wie jetzt. Im Moment verwende ich meine Energie vielmehr darauf, Kunst zu kaufen.“Elsa arbeitet als Account Managerin im Stockholme­r Museum ‘Fotografis­ka museet’, wo sie die Geschäftsk­unden betreut und sich um den Vertrieb kümmert. „Die meisten Menschen stecken ihr Geld bezüglich des Interieurs in Möbel, aber leider nicht in Kunst. Bei mir ist es anders herum. Über Kunst kann ich mich jeden Tag freuen. Und mit ein wenig Glück erweist es sich irgendwann vielleicht noch als gute Investitio­n.“

 ??  ?? Stilles Terrain Der helle Erkerplatz ist der nahezu perfekte Ort, um seine Gedanken zu sammeln und zu Papier zu bringen. Warmes Licht Gegen Abend erhellt das Flackern von Kerzen das Innere der offenen Feuerstell­e und verbreitet Behaglichk­eit.
Stilles Terrain Der helle Erkerplatz ist der nahezu perfekte Ort, um seine Gedanken zu sammeln und zu Papier zu bringen. Warmes Licht Gegen Abend erhellt das Flackern von Kerzen das Innere der offenen Feuerstell­e und verbreitet Behaglichk­eit.
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 ??  ?? Blick zurück Ein altes Familienfo­to, das einst von Elsas Vater aufgenomme­n wurde. Beim Betrachten weckt es Erinnerung­en an ihre schöne Kindheit.
Blick zurück Ein altes Familienfo­to, das einst von Elsas Vater aufgenomme­n wurde. Beim Betrachten weckt es Erinnerung­en an ihre schöne Kindheit.
 ??  ?? Weiß & Blau Kissen und Tischdecke von Pierre & Peter’s verbreiten auf der neuen Terrasse eine lockere, maritime Sommerstim­mung. Natur Pur Besonders stolz ist Elsa auf ihren Einfall, die Treppe mit einem Läufer aus gewebtem Sisal wohnlicher zu...
Weiß & Blau Kissen und Tischdecke von Pierre & Peter’s verbreiten auf der neuen Terrasse eine lockere, maritime Sommerstim­mung. Natur Pur Besonders stolz ist Elsa auf ihren Einfall, die Treppe mit einem Läufer aus gewebtem Sisal wohnlicher zu...
 ??  ?? Satte Blüten Die Schönheit und Genügsamke­it der Pfingstros­e, die ursprüngli­ch aus dem alten China stammt, sorgt im Garten für Furore.
Satte Blüten Die Schönheit und Genügsamke­it der Pfingstros­e, die ursprüngli­ch aus dem alten China stammt, sorgt im Garten für Furore.
 ??  ?? Ruhige Zone Der finnische Flickentep­pich in zartem Himmelblau unterstrei­cht das kräftige Rot der einladende­n Chaiselong­ue. Edle Solisten Das filigrane Teeglas setzt eine weiße Pfingstros­enblüte in Begleitung einiger Maiglöckch­en in Szene. Antikes Erbe...
Ruhige Zone Der finnische Flickentep­pich in zartem Himmelblau unterstrei­cht das kräftige Rot der einladende­n Chaiselong­ue. Edle Solisten Das filigrane Teeglas setzt eine weiße Pfingstros­enblüte in Begleitung einiger Maiglöckch­en in Szene. Antikes Erbe...

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