Geht nicht gibt’s nicht
Eklektisch ist wohl das passendste Attribut für Charlotte Dalsgaards Einrichtungsstil. Denn die dänische Designerin liebt es zu experimentieren – bei ihrer Modekollektion genauso wie bei sich zuhause.
Charlotte Dalsgaards Leben verlief nicht immer geradlinig. Bevor sich die 44-jährige Dänin dazu entschied, Vollblut-Modedesignerin zu werden, versuchte sie sich in vielen Dingen: Sie arbeitete am Theater, führte einen Einrichtungsladen, unterrichtete Interior Design in Japan und war zuletzt Webdesignerin, bis sie 2004 beschloss, ihr eigenes Fashion-Label zu gründen. „Ich habe mein Leben lang gezeichnet, entworfen und genäht“, erzählt Charlotte, „und mich dabei stets von meiner unmittelbaren Umgebung inspirieren lassen – sei es in Japan, Italien oder Dänemark.“Charlotte Dalsgaards Mode ist nicht gerade günstig, denn die Designerin gibt sich ausschließlich mit den hochwertigsten Materialien zufrieden: Leder und Pelze kommen aus Italien, die Seide aus China, das Kaschmir aus der Mongolei. Den gleichen hohen Anspruch hatte Charlotte auch bei der Einrichtung ihrer 160 Quadratmeter großen Altbauwohnung in Vedbæk, nördlich von Kopenhagen. „Ich kenne keine Tabus, was die Kombination von Stilrichtungen angeht“, gibt sie zu. „Altes mit Patina gefällt mir genauso gut wie Stahl und Beton. Man muss einfach ausprobieren und dabei auf die Qualität achten, das ist wichtig.“Aber auch die Modeschöpferin war beim Einzug in ihre neue Wohnung mit dem altbekannten Mann-Frau-Konflikt konfrontiert. „Mein Mann John liebt es geradlinig und clean, ich dagegen mag hier und da gerne auch mal ein ausgefallenes Stück oder einen Flohmarktfund“, erklärt Charlotte. „Außerdem wollte ich meine Leidenschaft für japanisches und italienisches Design miteinfließen lassen.“Nach dem Motto „Alles ist möglich“gelang ihr schließlich ein, wie sie selbst sagt, „wunderbarer Wohnmix aus John und Charlotte“, bei dem von Differenzen nichts mehr zu spüren ist. „Ich bin ein sehr impulsiver Mensch, der ständig Eindrücke von Außen aufnimmt, egal ob zuhause oder beim Spazierengehen in der Stadt“, erklärt die Designerin. „Diese Impulse dann harmonisch zusammenzuführen, sehe ich als kreative Herausforderung, wenn nicht sogar als meine Lebensaufgabe.“