Die Schoensten Wohntraeume

Shabby mal anders

- TEXT: MARGRET CZAUDERNA, JOHANNA FLYCKT GASHI STYLING: JOHANNA FLYCKT GASHI / FOTOS: MARIA-ISABEL HANSSON

Josefine Persson weiß genau, wie ihr Zuhause aussehen soll. Und so kombiniert sie Altes mit Neuem

und setzt auf eine Mischung aus coolem Industrie-Design und gemütliche­m Shabby Chic.

Eigentlich hätten wir nicht renovieren müssen“, erinnert sich Josefine Persson und schmunzelt. Denn eigentlich hätte sie auch gar nicht umziehen müssen. In ihrer Wohnung fühlte sie sich ja pudelwohl. Aber was heißt schon „eigentlich“? Trotzdem saß sie eines Abends mit ihrem Freund Andreas auf der Couch, die beiden surften im Internet auf Immobilien­seiten und stießen auf folgende Anzeige: „Zweistöcki­ges Backsteinh­aus zu verkaufen“. Das Bild und die Lage machten das Paar neugierig. „Eigentlich hätten wir gar nicht hingehen dürfen“, erinnert sich Andreas. Eigentlich. Das Häuschen kauften sie dann trotzdem sofort – gleich nach der ersten Besichtigu­ng. „Ich habe mich auf der Stelle in die großen Fenster verliebt und Josefine hatte gleich so viele kreative Ideen“, erinnert sich Andreas. Josefine ging es genauso: „Das Haus war einfach etwas ganz Besonderes. Alles war gut in Schuss und für normale Leute hätte wahrschein­lich ein bisschen neue Farbe gereicht. Aber wer will schon normal sein?“, lacht sie. So begann ein eineinhalb Jahre dauernder Renovierun­gsmarathon. Zuerst musste das Laminat im ganzen Haus dran glauben. Zum Vorschein kam ein wunderschö­ner alter Dielenbode­n, den die beiden weiß strichen. Auch die Holzverkle­idung an den meisten Wänden wurde entfernt. In der Küche hoben sie die Decke an und schlugen aus einer Wand ein großes Fenster zum Wohnzimmer heraus. „Die Küche war unser größtes Projekt, aber es hat sich gelohnt.

Neutrale Räume sind das Grundrezep­t für Josefines individuel­len Industrie-Stil

Durch das Fenster zum W ohnzimmer wirken beide Räume viel größer“, schwärmt die Hausherrin. Richtig schwierig wurde es bei der Treppe, denn Josefine wollte unbedingt einen Vinyl-Belag. „Das Verlegen hat uns den letzten Nerv gekostet“, erinnert si c h A ndreas. Nach dem Renovieren ging es ans Einrichten. Josefine liebt Altes vom T rödelmarkt. Für sie dürfen die Materialie­n gerne etwas gröber sein und so kamen für den echten Industrie-Look Metall, Blech und Holz zum Einsatz. „Um meinen Stil umzusetzen, denke ich maskulin. So suche ich dann meine Möbelstück­e und Accessoire­s aus. Dabei habe ich einen genauen Plan im Kopf, ein Konzept für alle Räume“, erklärt Josefine. „Man mus sw issen, was man tut. Sonst wirkt es nicht.“Die Arbeiten sind beendet, beide Bewohner hoch zufrieden. Ob sie bald wieder renovieren wollen? „Eigentlich nicht“, da sind sie sich einig. Aber was heißt schon eigentlich?

 ??  ?? Weißer Raum, schlichtes Bett, kein SchnickSch­nack: So ziehen Lampe und Häkeldecke die Aufmerksam­keit auf sich.
Weißer Raum, schlichtes Bett, kein SchnickSch­nack: So ziehen Lampe und Häkeldecke die Aufmerksam­keit auf sich.
 ??  ?? In die Wand zum Wohnzimmer haben Josefine und Andreas ein großes Fenster eingebaut. So wirken beide Räume offener.
In die Wand zum Wohnzimmer haben Josefine und Andreas ein großes Fenster eingebaut. So wirken beide Räume offener.
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 ??  ?? Großes Bild: Feminine Formen im coolen Ambiente? Natürlich! Zwischen Tier-Plakaten, Buchstaben und dem Metall-Spind kommt die
zierliche Chaiselong­ue von Oma voll zur Geltung.
Großes Bild: Feminine Formen im coolen Ambiente? Natürlich! Zwischen Tier-Plakaten, Buchstaben und dem Metall-Spind kommt die zierliche Chaiselong­ue von Oma voll zur Geltung.
 ??  ?? 1. Eine Bank darf in keiner schwedisch­en Küche fehlen. 2. Brennholz und Vitrinentü­r schaffen ein fast rustikales Ambiente.
1. Eine Bank darf in keiner schwedisch­en Küche fehlen. 2. Brennholz und Vitrinentü­r schaffen ein fast rustikales Ambiente.
 ??  ?? Es war viel Arbeit, das Vinyl auf der Treppe zu verlegen, aber es hat sich gelohnt. Der FabrikStil ist perfekt gelungen.
Es war viel Arbeit, das Vinyl auf der Treppe zu verlegen, aber es hat sich gelohnt. Der FabrikStil ist perfekt gelungen.
 ??  ?? Josefines Vorliebe für Lampen im IndustrieL­ook zeigt sich nicht nur im Wohnzimmer, sondern auch im Rest des Hauses.
Josefines Vorliebe für Lampen im IndustrieL­ook zeigt sich nicht nur im Wohnzimmer, sondern auch im Rest des Hauses.
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 ??  ?? 2. Im Gästezimme­r regiert der Landhaus-Look. Nette Idee: Die Nacht
tischlampe steht auf einer alten Milchkanne.
2. Im Gästezimme­r regiert der Landhaus-Look. Nette Idee: Die Nacht tischlampe steht auf einer alten Milchkanne.
 ??  ?? Großes Bild: Vom Schlafzimm­er haben Josefine und Andreas einen unbeschrei­blichen Blick über die Stadt. 1. Den grünen Stuhl hat Josefine in Frankreich erstanden, den Schrank bei einer Auktion.
Großes Bild: Vom Schlafzimm­er haben Josefine und Andreas einen unbeschrei­blichen Blick über die Stadt. 1. Den grünen Stuhl hat Josefine in Frankreich erstanden, den Schrank bei einer Auktion.

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