Shabby mal anders
Josefine Persson weiß genau, wie ihr Zuhause aussehen soll. Und so kombiniert sie Altes mit Neuem
und setzt auf eine Mischung aus coolem Industrie-Design und gemütlichem Shabby Chic.
Eigentlich hätten wir nicht renovieren müssen“, erinnert sich Josefine Persson und schmunzelt. Denn eigentlich hätte sie auch gar nicht umziehen müssen. In ihrer Wohnung fühlte sie sich ja pudelwohl. Aber was heißt schon „eigentlich“? Trotzdem saß sie eines Abends mit ihrem Freund Andreas auf der Couch, die beiden surften im Internet auf Immobilienseiten und stießen auf folgende Anzeige: „Zweistöckiges Backsteinhaus zu verkaufen“. Das Bild und die Lage machten das Paar neugierig. „Eigentlich hätten wir gar nicht hingehen dürfen“, erinnert sich Andreas. Eigentlich. Das Häuschen kauften sie dann trotzdem sofort – gleich nach der ersten Besichtigung. „Ich habe mich auf der Stelle in die großen Fenster verliebt und Josefine hatte gleich so viele kreative Ideen“, erinnert sich Andreas. Josefine ging es genauso: „Das Haus war einfach etwas ganz Besonderes. Alles war gut in Schuss und für normale Leute hätte wahrscheinlich ein bisschen neue Farbe gereicht. Aber wer will schon normal sein?“, lacht sie. So begann ein eineinhalb Jahre dauernder Renovierungsmarathon. Zuerst musste das Laminat im ganzen Haus dran glauben. Zum Vorschein kam ein wunderschöner alter Dielenboden, den die beiden weiß strichen. Auch die Holzverkleidung an den meisten Wänden wurde entfernt. In der Küche hoben sie die Decke an und schlugen aus einer Wand ein großes Fenster zum Wohnzimmer heraus. „Die Küche war unser größtes Projekt, aber es hat sich gelohnt.
Neutrale Räume sind das Grundrezept für Josefines individuellen Industrie-Stil
Durch das Fenster zum W ohnzimmer wirken beide Räume viel größer“, schwärmt die Hausherrin. Richtig schwierig wurde es bei der Treppe, denn Josefine wollte unbedingt einen Vinyl-Belag. „Das Verlegen hat uns den letzten Nerv gekostet“, erinnert si c h A ndreas. Nach dem Renovieren ging es ans Einrichten. Josefine liebt Altes vom T rödelmarkt. Für sie dürfen die Materialien gerne etwas gröber sein und so kamen für den echten Industrie-Look Metall, Blech und Holz zum Einsatz. „Um meinen Stil umzusetzen, denke ich maskulin. So suche ich dann meine Möbelstücke und Accessoires aus. Dabei habe ich einen genauen Plan im Kopf, ein Konzept für alle Räume“, erklärt Josefine. „Man mus sw issen, was man tut. Sonst wirkt es nicht.“Die Arbeiten sind beendet, beide Bewohner hoch zufrieden. Ob sie bald wieder renovieren wollen? „Eigentlich nicht“, da sind sie sich einig. Aber was heißt schon eigentlich?