MIX AND MATCH
Lotta Kühlhorns Welt ist bunt. Knallbunt. Die Stockholmer Grafikerin hat sich auf abstrakte Muster spezialisiert,
die sich auf Stoffen, Tapeten, Porzellan und Geschenkpapier von ihrer dekorativsten Seite zeigen.
Zu Gast im Refugium einer erfolgreichen Designerin und eines bekannten Schriftstellers und Drehbuchautors: Bei diesen beiden energiegeladenen Kreativköpfen und ihren drei Kindern gibt es so ziemlich alles, nur keine Langeweile: Lotta Kühlhorn hat sich auf grafische Muster spezialisiert, die von der Tapete bis hin zur Kaffeetasse als schmucke Dekors dienen. Håkan hingegen lässt mit seinen Kriminalgeschichten die Herzen schneller schlagen und das Blut gefrieren. Ihren gemeinsamen Lebensmittelpunkt fand das Paar im Stockholmer Stadtzentrum in einem gustavianischen Bürgerhaus aus dem 18. Jahrhundert. Für beide wäre ein Alltagsdomizil auf dem Land trotz des nötigen Kleingeldes nie in Frage gekommen. Die Großstadt ist das, was beide als Inspirationsquelle benötigen, um ihren Passionen nachzugehen. Zwar gibt es da noch ein kleines Hideaway auf Gotland – das einstige Pfarrhaus dient heute als Feriendomizil für die fünfköpfige Familie –, doch kommt es nicht gegen den pulsierenden Herzschlag der City an. Diese Power und Energie spürt man auch sofort, wenn man die Altbauwohnung von Lotta und Håkan betritt. Schon im Flur stimmt einen die heitere Gestaltung des Interieurs fröhlich. Ein alter Medizinschrank flankiert den schmalen Schlauch, dessen
lineare Optik durch das rotweiße Schachbrettmuster des Bodens entzerrt wird. Vom Korridor gehen die Wohnräume ab, welche zwar nicht überdimensional groß sind, aber genügend Platz zum gemütlichen Ausbreiten bieten. „Das Apartment ist eher lang als breit. Dafür hat jeder von uns sein Reich, wo er sich zurückziehen kann“, erzählt Lotta. „Vor allem Håkan braucht Ruhe, wenn er schreibt. Und die Jungs sind in einem Alter, in dem man nicht mehr jede Minute mit den Eltern verbringen möchte“, lächelt die Designerin. Bei einem Wohnungsrundgang sticht die einzigartige Mannigfaltigkeit an Möbeln und Accessoires sofort ins Auge. „Wenn man viele Stilrichtungen miteinander mischt, sollte man sich an ein strenges Farbschema halten“, weiß Lotta aus Erfahrung und fügt augenzwinkernd hinzu: „Es muss immer farbige Leitwölfe geben, die das Rudel im Zaum halten.“