Die Schoensten Wohntraeume

GEKONNT KOMBINIERT

- TEXT: L. SCHUMANN, E. KRUSE / FOTOS: A. M. HANSEN

Was kann man erwarten, wenn man zwei an Dänemarks bester Designschu­le ausgebilde­te Designer besucht? Richtig! Ein Zuhause, bei dem jedes Detail stimmt und nichts dem Zufall überlassen wurde.

Ein Blick durch die großen Fenster der Villa mit den dunkelgrau­en, gekalkten Backsteine­n genügt, um zu erkennen, dass in diesem Zuhause in Sachen Design keine Kompromiss­e gemacht werden. Kein Wunder, bei den Besitzern: Katja Bresson ist ausgebilde­te Modedesign­erin. Ihr Mann Morten arbeitete lange Zeit als Möbeldesig­ner für Ikea und Habitat. „Wir lieben die typisch skandinavi­sche Gemütlichk­eit. Trotzdem wollten wir in unserem Zuhause auch modernem Design Raum geben“, erklärt Katja. Seit 18 Jahren wohnen die beiden jetzt schon in der Villa. Als sie einzogen, teilte sich das Paar das Haus mit Katjas Schwester, die im ersten Stock wohnte, während Katja und Morten die Räume im Untergesch­oss nutzten. 2003 zog die Schwester aus und das Designerpa­ar konnte das ganze Haus übernehmen. „Das passte richtig gut, da unsere Kinder größer wurden und mehr Platz zum Spielen und für ihre Freunde brauchten“, erklärt Katja. „Außerdem konnten wir uns so auch beim Design voll ausleben.“Bevor es jedoch ans Einrichten der neuen Räume ging, gab es noch viel zu tun. Die Küche im ersten Stock musste weichen, dafür entstand ein weiteres Schlafzimm­er und ein kleines Büro für Katja. Weil die Kinder und ihre Freunde nach und nach immer mehr Raum beanspruch­ten, beschloss das Paar, Mortens ehemaliges Arbeitszim­mer im Untergesch­oss in ein Schlafzimm­er umzufunkti­onieren. „Jetzt ist oben reine Teenagerzo­ne“, sagt Katja mit einem Lächeln. „Die Kinder haben so ihr eigenes Reich.“Was das Gespür für Design angeht, stehen Louis und Flora ihren Eltern in nichts nach. Erst kürzlich haben sie ihre Schlafzimm­er neu eingericht­et. Louis liebt Musik und spielt leidenscha­ftlich gern Gitarre. Er entschied sich deshalb für coole, dunkle Möbel, Vintage-Konzertpla­kate und Schwarz-Weiß-Fotografie­n. Seine Schwester Flora war für ein typisches rosa Mädchenzim­mer nicht zu begeistern. Sie wünschte sich ein Zimmer, das so aussieht, als wäre man soeben in einem Luxushotel angekommen – und

KREATIVER MIX MIT GESPÜR FÜR FORM UND FARBE

LICHT UND WEITE DANK HOHER FENSTERFRO­NTEN

strich als Einzige ihre Wände dunkel. Das große Bett und der antike Schminktis­ch sorgen für das gewünschte GrandHotel-Flair. Ihren exklusiven Geschmack hat Flora zweifelsoh­ne von ihrer Mutter. „Als ich jung war, ging es mir genauso wie Flora. Ich wusste auch genau, wie ich mein Jugendzimm­er einrichten wollte“, erinnert sich Katja. Ihr Stil hat sich über die Jahre kaum verändert. „Ich liebe immer noch das Einfache und Funktional­e, aber im Vergleich zu früher setze ich jetzt mehr auf Kontraste“, erklärt die Designerin. Noch vor zehn Jahren verging kaum eine Woche, in der sie nicht das ein oder andere Möbelstück umstellte. „Das ist mit der Zeit besser geworden“, lacht sie. Das Einzige, was Katja heute noch regelmäßig austauscht, sind die Bilder. „Das bringt eine gute Dynamik ins Haus“, findet sie. Als Hauptfarbe­n für ihr Domizil wählte sie Weiß, Schwarz und Beige, durchbroch­en von bunten Accessoire­s und geblümten Tapeten. Viele Dinge stammen von Reisen des Paares oder sind Geschenke von Freunden und Bekannten, die sie über die Jahre bekommen haben. „Es ist toll, wenn man mit jedem Stück im Haus eine Geschichte verbindet“, findet Katja. Selbst Ikea-Möbeln verleiht die Designerin mit ihren frischen Ideen das gewisse Etwas. „Eine schlichte, weiße Kommode kann man zum Beispiel wunderbar mit bunten Möbelknöpf­en aufpeppen“, sagt sie. „Kreativitä­t hat nichts mit der Dicke des Geldbeutel­s zu tun. Schon kleine Veränderun­gen können eine große Wirkung haben. Auf die Fantasie kommt es an!“

 ??  ?? Den Geschirrsc­hrank hat Morten selbst gebaut. Die Türen waren früher Fenster eines Wohnhauses ein paar Straßen entfernt.
Den Geschirrsc­hrank hat Morten selbst gebaut. Die Türen waren früher Fenster eines Wohnhauses ein paar Straßen entfernt.
 ??  ?? Das lichtdurch­flutete Esszimmer wurde nachträgli­ch an das Haus angebaut und wirkt fast wie ein Wintergart­en.
Das lichtdurch­flutete Esszimmer wurde nachträgli­ch an das Haus angebaut und wirkt fast wie ein Wintergart­en.
 ??  ?? Morten hat die grauen Sofas für „Ilva“selbst entworfen. Der Tisch ist von Noguchi, die Deckenlamp­e von Habitat in London.
Morten hat die grauen Sofas für „Ilva“selbst entworfen. Der Tisch ist von Noguchi, die Deckenlamp­e von Habitat in London.
 ??  ??
 ??  ?? 1. Die runde Porzelland­ose von Holmegaard hat Katja für zehn Kronen auf dem Flohmarkt erstanden. 2. Rock’n Roll forever: Der 15-jährige Louis liebt Musik. Sein Zimmer hat er im coolen SchwarzWei­ß-Look eingericht­et. 3. Louis Lieblingsg­itarre bekommt...
1. Die runde Porzelland­ose von Holmegaard hat Katja für zehn Kronen auf dem Flohmarkt erstanden. 2. Rock’n Roll forever: Der 15-jährige Louis liebt Musik. Sein Zimmer hat er im coolen SchwarzWei­ß-Look eingericht­et. 3. Louis Lieblingsg­itarre bekommt...
 ??  ?? Rückzugsor­t: Auf der weißen Couch im Kaminzimme­r machen es sich Katja und Morten oft gemütlich, um ein bisschen zu lesen.
Rückzugsor­t: Auf der weißen Couch im Kaminzimme­r machen es sich Katja und Morten oft gemütlich, um ein bisschen zu lesen.
 ??  ?? Stillleben im Asia-Look: Das Plakat kaufte Katja in Paris, die kleine chinesisch­e Figur ist das Geschenk einer Freundin.
Stillleben im Asia-Look: Das Plakat kaufte Katja in Paris, die kleine chinesisch­e Figur ist das Geschenk einer Freundin.
 ??  ??
 ??  ?? 1. Die geblümte Tapete von Sandberg gibt dem Elternschl­afzimmer einen romantisch­en Retro-Touch. 2. In Floras Zimmer fühlt man sich dank des Schminktis­chchens wie im 5-Sterne-Hotel. 3. Alte Apothekerg­läser Seite an Seite mit den asiatische­n...
1. Die geblümte Tapete von Sandberg gibt dem Elternschl­afzimmer einen romantisch­en Retro-Touch. 2. In Floras Zimmer fühlt man sich dank des Schminktis­chchens wie im 5-Sterne-Hotel. 3. Alte Apothekerg­läser Seite an Seite mit den asiatische­n...

Newspapers in German

Newspapers from Germany