ALLES IST MÖGLICH
Nachdem das Schicksal sie zueinander geführt hatte, beschlossen Nadja und Kim, es auch über ihr zukünftiges Zuhause entscheiden zu lassen
„Die Dinge sind nicht so, wie sie sind. Sie sind immer das, was man aus ihnen macht.“Der Architekt Mies
van der Rohe wusste, wovon er spricht. Und Nadja Rahr ließ sich von diesem Motto inspirieren.
Manchmal geht das Schicksal merkwürdige Wege. Nadja Rahr kann ein Lied davon singen, denn eigentlich sollte ihr Haus nach der Scheidung verkauft werden. „Ich wollte einfach noch einmal ganz neu anfangen“, erinnert sie sich. „Und dazu gehört eben auch eine andere Umgebung.“Als das Haus auf den Markt kam, gab es etliche Interessenten, aber ein Käufer wollte sich – warum auch immer – nicht einstellen. Dafür lernte Nadja Kim kennen, einen alleinerziehenden Vater zweier Kinder. Das war an sich nichts besonderes, wäre da nicht diese klitzekleine Sache, die die beiden zusätzlich zu ihrer Situation als alleinerziehende Eltern miteinander verband: Vor gut zehn Jahren hatte Kim mit seiner Familie in Nadjas Haus gewohnt – in genau dem Haus, das Nadja gerade so verzweifelt zu verkaufen versuchte. Verrückt oder nicht, das frisch verliebte Paar ging das Wagnis ein, es als Patchworkfamilie zu versuchen. Sie beschlossen, dem Haus eine weitere Chance zu geben. „Aller guten Dinge sind drei“, lacht Nadja. „Die Kinder kennen und mögen das Haus, sie fühlen sich hier wohl.“Kim machte sich gleich nach dem Einzug an die Isolierung des
LICHT, LUFT, LEBEN – NADJA LIEBT DIE OFFENE STRUKTUR DES HAUSES
NADJA MAG ES ORIGINELL UND GEMÜTLICH – ABER IMMER MIT STIL
Schuppens. Mit dieser Arbeit hatte er vor Jahren begonnen und sie nie zu Ende gebracht. Wenig später baute das Paar einen Wintergarten, der perfekte Platz für ein Atelier. Inzwischen hat sich Nadja, die in ihrer Freizeit schon immer gern malte, als Künstlerin ein zweites Standbein aufgebaut. „Zudem bin ich immer öfter als Stylistin für Wohnräume tätig“, erzählt die kreative Dänin. Ein Hobby, das ihr besonders zu liegen scheint. Gäste, die die Familie besuchen, sind fasziniert von den Möglichkeiten, die ein normales Siedlungshaus bietet. „Von außen sieht unser Haus relativ unscheinbar aus“, meint Kim. „Umso überraschter sind dann alle vom Inneren.“Die Dinge sind eben das, was man aus ihnen macht, da hat sich Nadja das richtige Lebensmotto herausgesucht.