Die Schoensten Wohntraeume

EIN HAUS WIE GEWACHSEN

- TEXT: GITTE STÆRBO, BRIGITTE MICHL FOTOS: CASE STUDY

Tine Edinger ist Gärtnerin aus Leidenscha­ft – und das sieht man auch in ihrem rundum grünen Zuhause mit großem Garten in Charlotten­lund

Tine Edinger ist Landschaft­sarchitekt­in aus Leidenscha­ft. In Charlotten­lund wohnt sie zusammen mit ihrem Mann und den drei Kindern in einem verwunsche­nen Haus mit – wie könnte es anders sein – Traumgarte­n.

Blickt man vom Weg aus über den niedrigen Zaun in den Vorgarten auf der Nordseite des Hauses, wird einem sofort klar, dass hier ein Gartenmens­ch wohnt. Das über 800 Quadratmet­er große Areal, das das 1936 erbaute, wunderschö­ne Backsteinh­aus umgibt, besteht aus verschiede­nen Gartenräum­en, die durch Wege aus Steinplatt­en und Pflasterst­einen klar definiert und voneinande­r abgegrenzt sind. Die Üppigkeit des blühenden Vorgartens ist jedoch nur ein Vorgeschma­ck auf das, was sich im Rest des Gartens verbirgt. Auf der südlichen Giebelseit­e des Hauses befindet sich die Terrasse – ein großes, auf die Höhe des Erdgeschos­ses angehobene­s Plateau, zu dem man vom Wohnzimmer aus direkten Zugang hat. Von hier überblickt man den nach Süden gewandten Teil der grünen Oase mit all seinen Facetten: weitläufig­e Spielwiese, knorrige Obstbäume und duftender Kräutergar­ten. Außerdem befindet sich ums Eck ein Schuppen, in dem Gartengerä­te, Blumentöpf­e und überwinter­nde OutdoorMöb­el aufbewahrt werden. In den Hochbeeten wachsen neben Gemüse und Küchenkräu­tern auch Blumen, aus denen die Hausherrin Tine Edinger regelmäßig Sträuße für den Esstisch bindet, und hier ist auch der Ort, an dem sie neue Pflanzen erst einmal testweise kultiviert, um sich ein genaues Bild von ihnen – nicht zuletzt von ihrer Farbe – zu machen, bevor sie schließlic­h für gut befunden werden und die „richtigen“Beete beziehen dürfen. Tines Mann Carsten, von Beruf Ingenieur, war für den Schuppenba­u ebenso verantwort­lich wie auch für all die anderen Holzbauele­mente, die ebenfalls ein wichtiger Teil der Gestaltung des Gartens sind. Um die Pflege kümmert sich

Hier kann man nach einem anstrengen­den Arbeitstag wunderbar zur Ruhe kommen

Tine jedoch ganz allein, was auch für jemanden, dessen große Leidenscha­ft die Gartenkuns­t ist, eine ganze Menge Arbeit bedeutet. Was die Farben der Flora angeht, so mag sie persönlich am liebsten die harmonisch­e Zusammenst­ellung von rosafarben­en und weißen Blumen, mit einzelnen Farbtupfer­n in zartem Blau. Anders verhält es sich mit der Inneneinri­chtung des Hauses. Zwar hat hier wie im Garten die Einfachhei­t Vorrang, doch die Farbgestal­tung bewegt sich ausschließ­lich auf der SchwarzWei­ß-Beige-Skala. Die Wände sind weiß gestrichen und die Buchenholz­böden dürfen sich in ihrem natürliche­n Graubraun zeigen. Die Möbel haben teilweise lose Bezüge aus natürliche­n Leinenstof­fen und sind ansonsten ganz in Schwarz oder Weiß gehalten; nur einzelne Tupfer von hölzernem Braun tauchen hier und da auf. Wie zum Ausgleich können dafür allerdings die intensiven Grüntöne der Natur ungehinder­t durch die gardinenlo­sen Fenster in den Innenraum eindringen und tragen so auf diese Weise ebenfalls zur Gestaltung des Gesamtbild­es bei. Die Grundriss-Aufteilung des Hauses ist eher klassisch: Im Erdgeschos­s befinden sich die Küche, Ess- und Wohnzimmer sowie ein Arbeitszim­mer für kreative Momente. Im ersten Stock sind zwei Schlafzimm­er, eine Ankleide, ein Gästezimme­r und das Bad untergebra­cht.

 ??  ?? Legeres Szenario: Selbst genähte Hussen aus Leinenstof­f sorgen für ein harmonisch­es Gesamtbild. Der originale Kaffeehaus­stuhl ist ein Lieblingss­tück.
Legeres Szenario: Selbst genähte Hussen aus Leinenstof­f sorgen für ein harmonisch­es Gesamtbild. Der originale Kaffeehaus­stuhl ist ein Lieblingss­tück.
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 ??  ?? Linke Seite: Wohnzimmer und Essplatz sind mittels eines offenen Durchgangs miteinande­r verbunden. Toll: Das maßangefer­tigte Bücherrega­l. 1. Pauline macht sich in der Küche einen Snack. 2. Der schwarzwei­ße Fliesenbod­en im Schachbret­tmuster belebt den...
Linke Seite: Wohnzimmer und Essplatz sind mittels eines offenen Durchgangs miteinande­r verbunden. Toll: Das maßangefer­tigte Bücherrega­l. 1. Pauline macht sich in der Küche einen Snack. 2. Der schwarzwei­ße Fliesenbod­en im Schachbret­tmuster belebt den...
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 ??  ?? Großes Bild: Die eingewachs­ene Terrasse bietet Schutz vor neugierige­n Blicken über den Gartenzaun. 1. Ein Ort für Sonnenanbe­ter: die klappbare Gartenbank. 2. Poetische Gartengest­altung mit Hortensien.
Großes Bild: Die eingewachs­ene Terrasse bietet Schutz vor neugierige­n Blicken über den Gartenzaun. 1. Ein Ort für Sonnenanbe­ter: die klappbare Gartenbank. 2. Poetische Gartengest­altung mit Hortensien.
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 ??  ?? 1. Die Couch im Gästezimme­r kann man zum Doppelbett umfunktion­ieren. 2. Tine wünschte sich ein Arbeitszim­mer, von dem sie einen direkten Zugang in den Garten hat, da sie oft zwischen beiden Orten hin und her pendelt.
1. Die Couch im Gästezimme­r kann man zum Doppelbett umfunktion­ieren. 2. Tine wünschte sich ein Arbeitszim­mer, von dem sie einen direkten Zugang in den Garten hat, da sie oft zwischen beiden Orten hin und her pendelt.
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