Wohnglück ganz in Weiß
Der skandinavische Lebensstil hat es Anja Lipina angetan: In der nordrheinwestfälischen Stadt Minden schuf sie sich ihr persönliches Traumhaus – mit hellen Farben und viel Holz.
Anja Lipina hat ein Faible für das Wohnen im Schwedenstil. In ihrem schönen Familiennest in NordrheinWestfalen hat sie sich den Traum mit hellen Farben und viel Holz erfüllt.
Anja Lipina verliebte sich einst Hals über Kopf. Diese Liebe war so groß, dass sie viele Jahre überdauerte und bis heute anhält. Das Objekt ihrer Begierde trägt allerdings nicht den Namen eines Mannes. Nein, es handelt sich um ein Land. Genauer gesagt um Schweden. Seit sie denken kann, ist die Deutsche verliebt in die Region im Norden. „Ich bin ein absoluter Skandinavien-Fan und liebe die leichte Art zu leben ebenso wie den Wohnstil dort“, erklärt die Mutter zweier Töchter ihre Hingabe. Wen wundert es da, dass sie sich bei der Gestaltung ihres neuen Zuhauses ebenfalls ganz und gar der nordischen Lebensart verschrieben hat? Als sie das 170 Quadratmeter große Haus an der Weser fand, hatte es jedoch zunächst ganz und gar nichts mit dem perfekten Schwedentraum gemein, den man heute hier vorfindet. Deshalb war bei Anja und ihren Töchtern jede Menge Fantasie, Fingerspitzengefühl und vor allem Ausdauer gefragt. Gemeinsam renovierten sie ihr Familiennest, bis es endlich das helle, luftige Aussehen hatte, das sie sich so sehr wünschten. Um den Wohntraum zu
„ Ich will die Seele von alten Dingen wieder zum Schwingen und Klingen bringen.“
realisieren, nutzte insbesondere Anja jede freie Minute: Sie schliff die alten Holzdielen ab, lackierte alle Fußleisten neu, tapezierte und strich jede Wand eigenhändig. Das war in der Tat ein wahnsinniger Kraftakt. Woher nahm sie nur all die Energie? „Ehrlich gesagt, weiß ich das heute auch nicht mehr“, lacht Anja lauthals, „es war oft eine echte Qual. Manchmal war der Akku komplett leer. Ich wollte einfach nur abschalten und mal etwas anderes machen, als ständig nur zu renovieren.“Doch immer dann, wenn sie ein umgestaltetes Zimmer in neuem Glanz erstrahlen sah, war es wieder da, das Feuer und die unbändige Lust am Selbermachen. Das Kaufen neuer Möbel und Accessoires ist nämlich so gar nicht Anjas Metier: „Ich liebe es, alten Dingen neues Leben einzuhauchen“, gesteht sie, „und ihnen meinen eigenen Stempel aufzudrücken.“Fast jeder Einrichtungsgegenstand im Haus wurde mit viel Hingabe wiedererweckt. Anja stöbert Möbel gerne auf Flohmärkten auf und restauriert sie dann mit viel Liebe und noch mehr Weiß. Der helle Farbton bildet die Basis für die gesamte Einrichtung der Familie. Nicht nur Wände und Möbel, auch Wohn-Accessoires leuchten in der reinen „Nichtfarbe“.
Für Farbtupfer sorgen hin und wieder gekonnt eingesetzte Stoffe. Das hat einen ganz bestimmten Grund: „Stoff lässt sich nämlich ganz simpel austauschen. Ich mag Veränderungen sehr und setze gerne neue Akzente, gerade was die Farbgebung angeht. Mit Weiß bin ich immer glücklich, bei kräftigeren Tönen brauche ich häufiger Abwechslung.“Auch ihre Stoffbezüge, Decken und Kissen fertigt die kreative Hausfrau selbst an. Ihr Lieblingsplatz ist deshalb ihre Nähmaschine: „Hier mache ich hin und wieder die Nacht zum Tag. Dann tobe ich mich an meinen vielen Fundstücken aus. Bis jetzt fiel mir noch für jedes Teil eine schöne neue Verwendung ein“, erzählt sie. Derzeit arbeitet sie übrigens an ausgedienten Kaffeesäcken, die sie mit buntem Stoff in individuelle Sofakissen verwandelt. Dafür müssen die bisherigen dann wieder weichen. Aber wie gefallen Anjas Töchtern die Kreationen ihrer Mutter eigentlich? „Ich glaube ganz gut“, grinst diese, „aber am liebsten stecken Laura und Lea ohnehin ihre Nasen in ein Buch. Dann sind sie ganz weit weg und nicht anzusprechen“. Wohin sie sich dann träumen? Nach Schweden natürlich.