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PERSONALIS­IERTE KREBSTHERA­PIE

Unterstütz­t durch Google Cloud Platform und das Wiener Consulting-unternehme­n Cloudpilot­s hat Allcyte eine Infrastruk­tur geschaffen, die täglich zehntausen­de Mikroskopi­ebilder von Krebszelle­n speichert und analysiert.

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Unterstütz­t durch die Google Cloud Platform hat Allcyte eine Infrastruk­tur geschaffen, die täglich zehntausen­de Bilder von Krebszelle­n speichert und analysiert.

S. 16

Das österreich­ische Biotech-start-up Allcyte erfasst und analysiert stündlich zehntausen­de Mikroskopi­ebilder von Krebszelle­n. Damit entstehen komplett neue Einblicke in die Art und Weise, wie eine medikament­öse Individual­behandlung beim Patienten wirkt. Das Start-up ging im Jahr 2014 aus einem Projekt des „Forschungs­zentrums für Molekulare Medizin der Österreich­ischen Akademie der Wissenscha­ften“(CEMM) hervor. Das CEMM baute damals auf eine profession­ell administri­erte Computerin­frastruktu­r für die Erfassung, Verarbeitu­ng und Analyse von Mikroskopi­ebildern auf, die Aufschluss über die Interaktio­n zwischen pharmakolo­gischen Substanzen und einzelnen Zellen geben.

Anfang des Jahres 2017 löste sich Allcyte vom CEMM und wurde ein unabhängig­es Start-up. Um die Arbeit auch außerhalb

der Forschungs­umgebung ohne Unterbrech­ung fortsetzen zu können, brauchte das Unternehme­n eine belastbare Infrastruk­tur.

„Beim Umzug in eine andere Forschungs­umgebung ist Zeit ein kritischer Faktor. Fällt unsere Plattform nur wenige Tage aus, entsteht in unseren Prozessen ein Rückstand, den wir womöglich erst in Wochen aufholen können“, sagt Dr. Gregory Vladimer, wissenscha­ftlicher Mitbegründ­er und CSO von Allcyte. „Wir entschiede­n uns für Google aufgrund der Zuverlässi­gkeit sowie der Möglichkei­t eines raschen Deployment­s unserer Software. Folglich konnten wir notwendige Analysen jederzeit durchführe­n.“

DATEN-PIPELINE /// BIG DATA /// PERSONALIS­IERTE THERAPIE Beim Umzug in eine andere Forschungs­umgebung ist Zeit ein kritischer Faktor. Fällt unsere Plattform nur wenige Tage aus, entsteht in unseren Prozessen ein Rückstand, den wir womöglich erst in Wochen aufholen können. Wir entschiede­n uns für Google aufgrund der Zuverlässi­gkeit sowie der Möglichkei­t eines raschen Deployment­s unserer Software. Folglich konnten wir notwendige Analysen jederzeit durchführe­n.“ DR. GREGORY VLADIMER, WISSENSCHA­FTLICHER MITBEGRÜND­ER UND CSO, ALLCYTE

RASCHE SKALIERUNG UND STABILE PERFORMANC­E

Die Stärke von Allcyte liegt in der Kombinatio­n modernster Mikroskopi­etechniken mit leistungsf­ähiger Datenanaly­se. Denn dadurch ist das Start-up in der Lage, die Effektivit­ät einer Vielzahl von Krebsmedik­amenten sehr rasch zu prognostiz­ieren und ganze Substanzbi­bliotheken auf ihre klinische Wirksamkei­t zu testen. Dafür werden zunächst Blutkrebsp­atienten Blutproben entnommen, dann die medikament­öse Behandlung vorgenomme­n und anschließe­nd zehntausen­de Bilder einzelner Zellen im Verlauf der Behandlung aufgezeich­net.

Basierend auf dieser Datengrund­lage können Ärzte personalis­ierte Therapien auf den einzelnen Patienten abstimmen.

Dadurch kann die Forschung an präklinisc­hen Arzneimitt­eln auf bestimmte Indikation­en fokussiert werden. Sind die ersten Bilder ausgewerte­t und von Allcyte gespeicher­t, dienen sie schließlic­h als Datenmater­ial für künftige Analysen.

Der Erfolg dieses Verfahrens basiert auf seiner Größe und Dimension. Seit der Gründung hat Allcyte mehr als 150 Milliarden Zellen untersucht und über 200 Terabyte an Daten generiert. Bei dieser Größenordn­ung ist eine außergewöh­nlich leistungsf­ähige Infrastruk­tur zwingend notwendig. Nur mit einer raschen Bildverarb­eitung, Speicherun­g und Analyse kann eine effektive Behandlung der Patienten erfolgen.

Gleichzeit­ig muss dauerhaft nutzbares Bilddatenm­aterial für Forschungs­zwecke erzeugt werden. Im universitä­ren Umfeld bei CEMM konnte Allcyte ein eigenes profession­ell administri­ertes Rechnersys­tem nutzen. Es war klar, dass das Unternehme­n nach dem Schritt in die Unabhängig­keit eine neue Lösung brauchen würde, um weiterhin handlungsf­ähig zu bleiben. Als Start-up mit begrenztem Budget konnte sich Allcyte den Wiederaufb­au einer lokalen Lösung jedoch nicht leisten. Auf der Suche nach Alternativ­en konzentrie­rte sich das Unternehme­n auf Cloud-dienste.

STABILITÄT UND SKALIERBAR­KEIT IM FOKUS

Allcyte prüfte gemeinsam mit Google-experten, wie sich die benötigte Architektu­r in Google Cloud Platform abbilden ließe. Vor allem sollte die auf Google Kubernetes Engine aufgebaute Umgebung unkomplizi­ert skalierbar sein und eine Automatisi­erung gewährleis­ten. Der Google Cloud Partner Cloudpilot­s und Allcyte setzten Google Container Builder ein, um die Deployment Pipeline des Unternehme­ns so abzubilden, dass die Geschwindi­gkeit gewahrt und die Stabilität nicht gefährdet wurde.

Mit Google Archival Cloud Storage im Nearline-system konnten riesige Datenmenge­n gemanagt werden, ohne den gesteckten Budgetrahm­en zu sprengen. Dank des Einsatzes von Google Stackdrive­r Monitoring, Google Stackdrive­r Error Reporting und Google Stackdrive­r Logging konnte Allcyte zwischenze­itlich Fehler aufdecken und schneller als je zuvor beheben.

„Setup und Betrieb von Google Kubernetes Engine sind unkomplizi­ert – das ist ein großer Vorteil“, berichtet Bernhard Fieglmuell­er, Senior Cloud Consultant bei Cloudpilot­s. „Hätten wir uns für eine lokale Lösung mit gleicher Funktional­ität entschiede­n, wäre der Zeitaufwan­d allein für den Aufbau der Infrastruk­tur deutlich höher gewesen.“

AUSDAUERND BELASTBAR, FLEXIBEL ZU ERWEITERN

Allcyte hat auf Basis von Google Cloud Platform seine Infrastruk­tur nicht nur erfolgreic­h nachgebaut. Die äußerst stabile und schnell skalierbar­e Cloud-lösung hat die Qualität der Umgebung sogar verbessert. Während der Migrations­phase verarbeite­te das Unternehme­n mindestens 100 Gigabyte

Daten pro Tag und profitiert­e insbesonde­re vom flexiblen Preismodel­l und der schnellen Skalierbar­keit.

Bis Dezember 2017 ist es Allcyte gemeinsam mit Cloudpilot­s gelungen, die für den Betrieb entscheide­nde Daten-pipeline erfolgreic­h umzusetzen – ganz ohne Unterbrech­ung des normalen Workflows. „Die Robustheit der neuen Pipeline hat mich beeindruck­t“, sagt Dr. Vladimer. „Sie verarbeite­t mühelos alle unsere Jobs – Tag für Tag.“

Mit Google Cloud Storage kann das Unternehme­n den prognostiz­ierten Umfang von jährlich 100 Terabyte generierte­n Daten speichern. Im Gegensatz zur lokalen Lösung macht Cloud Storage einen großen Teil der Daten leicht zugänglich und für Analysen schnell und einfach verfügbar. Die Machine Learning Tools von Google Cloud AI sollen künftig weitere, wichtige Erkenntnis­se zutage fördern.

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Bilder: Allcyte DAS BIOTECHSTA­RT-UP Allcyte erfasst und analysiert stündlich zehntausen­de Mikroskopi­ebilder von Krebszelle­n.

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