„EIN STARKER PARTNER FÜR IOT-LÖSUNGSANBIETER“
David Petrikat, Marketing Direktor Global beim Berliner Iot-start-up Relayr, baut auf die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten der Google Cloud.
Was ist das Kerngeschäft Ihres Unternehmens?
DAVID PETRIKAT: Relayr unterstützt andere Unternehmen dabei, mit Daten, die über jede Art der Konnektivität und innerhalb jedes It-ökosystems von industriellen Geräten, Maschinen und Produktionslinien gesammelt wurden, neue oder verbesserte Geschäftsergebnisse zu erzielen.
Wie funktioniert dieses Datensammeln? PETRIKAT: Wir betreuen die gesamte Datenreise ganzheitlich vom Beginn der Datenerhebung an der Maschine bis zur Datenverarbeitung und deren Visualisierung. Auf dem Shop Floor werden unterschiedliche Datenformate und Datenströme erzeugt. Diese müssen kanalisiert und harmonisiert werden – oft arbeiten Maschinen von 1930 mit solchen aus dem Jahr 2017 zusammen. Diese Datenkomplexität auf einen Nenner zu bringen, ist eine unserer Kernkompetenzen.
Welchen Vorteil bietet in diesem Umfeld der Einsatz der Google Cloud?
PETRIKAT: Wenn die Daten erzeugt sind, werden diese zur Weiterverarbeitung auf unsere Plattform, die als Middleware fungiert, gesendet. Unsere Plattform läuft auf unterschiedlichen Cloud-infrastrukturen – so etwa auf Google Cloud Platform. Das Vorgehen ermöglicht es uns, auf die Datenpakete auch Machine Learning anzuwenden. Die Möglichkeiten reichen bis zu einem kompletten Ki-system, mit dem der Kunde weitere Ziele verfolgen kann – von der Kostensenkung über Energieeinsparungen bis zu neuen Geschäftsmodellen.
Welche Geschäftsmodelle wären das?
PETRIKAT: Durch die Vernetzung der Maschinen lässt sich Konnektivität erzielen, um Dritten eine nutzungsbezogene Bezahlung dieser Maschinen in einem Equipment-as-a-service-modell zu ermöglichen. Das ist etwa interessant für Verkäufer von industriellem Equipment, einem Kran oder einer Wasserpumpe.
Gibt es dafür Erfolgsbeispiele?
PETRIKAT: Zum Beispiel Aluvation – ein Wärmebehandlungsunternehmen von Aluminium. Das Unternehmen hat die im Produktionsprozess erforderliche Wärmebehandlung modularisiert und so transportfähig gemacht. Die Wärmebehandlung kann am Produktionsstandort stattfinden, ohne eine ganze Anlage aufbauen zu müssen. Diese kleinen Anlagen haben wir voll vernetzt und können so beispielsweise via Predictive Maintenance Ausfälle und damit Produktionsstopps verhindern.
.
Was kann die Google Cloud dazu explizit im Iot-bereich beitragen?
PETRIKAT: Google ist einer der führenden Anbieter auf dem Markt und ein starker Partner für Iot-lösungsanbieter, es ist quasi unser Heimathafen für das Hosting unserer Plattformen, auf denen unsere Middleware und Analytics laufen. Mit der Google Cloud können Unternehmen sich Iot-relevante Bausteine selber zusammenstellen – bis hin zu einer eigenen Lösung. Wofür nutzt Relayr die Cloud-möglichkeiten und -Funktionen von Google?
PETRIKAT: Nehmen Sie das Beispiel Aluvation: Mit Hilfe der Cloud kann unsere Plattform für den Kunden die Daten harmonisieren, verarbeiten und visualisieren, alles rund um die betreffende Maschine oder Anlage. Entweder im Rahmen des Condition Monitoring als fast Echtzeit-blick auf die Maschine oder als Predictive-modell, wie es der Maschine in Zukunft geht.
Wie unterstützen die Funktionen der Google Cloud Ihr eigenes Geschäftsmodell?
PETRIKAT: Die Performance, Bedienung und Leistungsfähigkeit wurden von unseren Ingenieuren als führend eingeschätzt. Auch die Migration von unserer eigenen Plattform zu Google Cloud Platform war effizient zu handhaben. Die ausgeprägte Iot-ausrichtung der Google Cloud war aber letztlich der ausschlaggebende Faktor. Überzeugt haben uns zudem die kommerziellen Anreize, die wir gemeinsam mit Google für kleine und mittlere Industriebetriebe setzen konnten. Gemeinsam mit Google haben wir ein „Kick-starter-programm“für erste kleine Business Cases im Iot-bereich für neue Kunden aus dieser Zielgruppe umgesetzt. Dieses Thema konnten wir dann sogar auf industrielle Start-ups ausweiten.