BAUEN ODER LIEBER MIETEN?
Rechenzentrumskapazität braucht jedes Unternehmen – und oft geht das Wachstum hier aufgrund der zunehmenden Digitalisierung steil nach oben. Für viele Firmen stellt sich daher die Frage: Sollen wir selbst ein neues Rechenzentrum errichten oder zusätzlich
Gründe, die für den Bau eines eigenen Rechenzentrums sprechen, gibt es viele: beispielsweise, wenn noch kein eigenes Rechenzentrum vorhanden ist, die erforderliche Kapazität nun aber den Bau und Betrieb in Eigenregie erlaubt beziehungsweise erfordert. Oder wenn ein altes Rechenzentrum nicht mehr den neuesten Standards entspricht, beispielsweise, was mögliche Serverdichte, Kühlung oder Energieeffizienz anbelangt, und ersetzt werden muss.
COLOCATION STATT SELBERBAUEN UND -BETREIBEN
Eine Alternative zu Bau und Betrieb eines eigenen Rechenzentrums ist die Anmietung von Racks, Cages oder dedizierten Räumen in einem Colocation-rechenzentrum. Hier stellt ein externer Anbieter die notwendige Infrastruktur samt Zertifizierungen zur Verfügung. Dieser trägt dabei nicht nur die Kosten für den Bau des Rechenzentrums.
Ihm obliegt auch die Verantwortung für den kontinuierlichen Betrieb, ausreichende Kapazitäten der Infrastruktur sowie die Ausfallsicherheit der bei ihm angemieteten Anlagen. Die Kunden teilen sich hier die anfallenden Betriebskosten. Die Verantwortung für die Infrastruktur wird an den Betreiber übergeben, eine gemeinsame Vertrauensbasis und gute Service Level Agreements sind das A und O bei diesem Betriebsmodell.
ANFORDERUNGEN AN DEN STANDORT
Anbieter von Colocation-zentren sind in der Regel etwas freier in der Wahl des Bauplatzes für ein neues Rechenzentrum als Unternehmen selbst. Die wichtigsten Kriterien bestehen hier darin, dass ausreichend Platz für mehrere Großkunden vorhanden sein muss. Hinzu kommen infrastrukturelle Erwägungen wie die Verfügbarkeit von günstigem Strom, mehrfache Glasfaseranbindung mit hoher Bandbreite in nicht zu großer Entfernung sowie die gute und schnelle Erreichbarkeit durch Anbindung an das Straßennetz.
Zusätzlich gilt es, Risikofaktoren auszuschließen, etwa die Lage zu nah an Flüssen, im Umfeld einer Stromtrasse zu nah an den einzelnen Masten oder in einer Flugschneise. Auch die Grundstückspreise, die hierzulande vor allem in Ballungszentren sehr hoch sind, sowie die Verfügbarkeit von bebaubarem Grund und Erweiterungsmöglichkeiten sind Standortfaktoren, die berücksichtigt werden müssen. Zudem ist es wichtig, die EN50600 sowie weitere Zertifizierungsauflagen und die neue europäische Norm
EN 50600 einzuhalten.
INFRASTRUKTUR /// STANDORTFAKTOR /// BETRIEBSKOSTEN
FAZIT
In vielen Fällen ist es nicht nur einfacher, sondern auch wirtschaftlicher, auf den Bau eines unternehmenseigenen Rechenzentrums zu verzichten. Schließlich fallen so hohe Investitionskosten und Baurisiken weg. Die übernimmt der Colocation-anbieter, der auf diesem Feld bereits über entsprechende Erfahrungswerte zum Vorteil der Kunden verfügt.