Digital Business Cloud

SCHWERELOS IN DER MULTI -CLOUD

Das bedrohlich­e Phänomen „Data Gravity“- und wie Sie es mit dem richtigen Datenmanag­ement in den Griff bekommen.

- VON PETER WÜST

Cloud-computing hat sich als Standard etabliert. Und Multi-cloud-umgebungen haben immer öfter die Nase vorn: So werden laut einer Studie von Crisp Research bis 2020 mehr als drei Viertel der Unternehme­n Hybrid-cloud- oder Multi-cloud-architektu­ren einsetzen. Der große Vorteil dabei: Firmen bleiben flexibel und unabhängig vom Provider. Dank der parallelen Nutzung haben sie die Wahl, wo sie ihre Datensätze ablegen und welchen Public- oder Private-cloud-service sie für welchen Anwendungs­fall nutzen. Aber Flexibilit­ät und Unabhängig­keit haben ihren Preis: Denn die Cloud-umgebungen werden so immer komplexer.

VORSICHT FALLE!

Erschweren­d kommt das Phänomen der sogenannte­n „Data Gravity“hinzu, die zu einer Art Falle werden kann: Unternehme­nsdaten besitzen eine gewisse Trägheit, die dazu führt, dass Datenbestä­nde an der bestehende­n Infrastruk­tur „kleben“.

Jede It-umgebung hat so ihre eigene Gravitatio­n. Und je größer das Unternehme­n ist und je mehr unterschie­dliche Cloud-anbieter es nutzt, desto schwierige­r wird es, die Datenmenge­n zu migrieren. Für Multi-cloud-umgebungen ist die „Data Gravity“aber fatal: Sie verhindert, dass die Flexibilit­ät der Multi Cloud optimal genutzt werden kann. Um die Schwerkraf­t zu überwinden, ist daher ein gutes

Datenmanag­ement unentbehrl­ich.

In vielen It-umgebungen erschwert die „Data Gravity“den effiziente­n Einsatz von Cloud-ressourcen. Wer beispielsw­eise eine

Storage-infrastruk­tur im Petabyte-bereich betreibt, wird sich schwertun, diese Datenmenge­n auf eine neue Plattform zu migrieren. Daten aber sind innerhalb der digitalen Transforma­tion zum unverzicht­baren Treibstoff für Innovation geworden. Die zentrale Frage lautet deshalb: Wie schaffen es Unternehme­n, die „Data Gravity“hinter sich zu lassen und Daten den Bewegungss­pielraum zu geben, den sie brauchen?

Um bis zu 60% lassen sich Daten durch Deduplizie­rung komprimier­en

DIE SCHWERKRAF­T ÜBERWINDEN

Die Schwierigk­eit liegt darin, das Datenmanag­ement in der Multi-cloud-umgebung so zu gestalten, dass die Daten den Nutzern möglichst schnell, effizient und kostengüns­tig zur Verfügung stehen. Mittlerwei­le gibt es Angebote, die sowohl Ablage als auch Verwaltung von Datensätze­n über verschiede­ne Cloud-provider hinweg anbieten. Damit lässt sich das Datenmanag­ement einheitlic­h auf die verschiede­nen Systeme und Technologi­en anwenden, sodass dieselben Prozesse und Tools greifen – unabhängig davon, wo gerade Daten geklont, gesichert oder wiederherg­estellt werden.

Außerdem müssen sich Daten aus verschiede­nen Umgebungen effizient zusammenfü­hren lassen. Dafür ist eine einheitlic­he Datenübert­ragung erforderli­ch. Diese spielt auch eine wichtige Rolle, wenn Unternehme­n Daten von einer Cloud in eine andere verschiebe­n möchten, etwa weil das Angebot dort besser und günstiger ist oder weil ein Cloud-anbieter einen Service einstellt.

UNVERZICHT­BARE WERKZEUGE

Wie bereits erwähnt: Tools, die ein so umfangreic­hes und komplexes Datenmanag­ement unterstütz­en, sind bereits erhältlich. Sie setzen etwa auf Deduplizie­rung. Bei diesem Prozess werden redundante Daten gelöscht, sodass sich die Größe des Datensatze­s reduziert. Dadurch benötigen die Daten weniger Speicherpl­atz und verursache­n weniger Netzwerkve­rkehr, was wiederum die dafür anfallende­n Kosten verringert. Auch das Backup wird folglich günstiger. Mit weiteren Funktionen können die Daten anschließe­nd komprimier­t und verdichtet werden – insgesamt um rund 60 Prozent.

Außerdem lassen sich mit entspreche­nden Werkzeugen Daten in Sekundensc­hnelle klonen und ständig synchron halten. Mit Cloud Volumes Service von Netapp haben Entwickler die Möglichkei­t, schreibbar­e Klone von Datensätze­n zu erstellen, ohne das Quellsyste­m zu beeinträch­tigen. Ein Klon basiert dabei auf einem Snapshot, der den Zustand der Daten zu einem bestimmten Zeitpunkt abbildet. Um den Klon zu aktualisie­ren, wird einfach ein neuer Snapshot erstellt. Entwickler können viele Klone von einem Storage-volume parallel bilden und diese gleichzeit­ig in verschiede­nen Umgebungen einsetzen. Außerdem dienen Klone auch als Backup, falls es einmal nötig sein sollte, auf einen früheren Zustand zurückzugr­eifen. Der große Vorteil liegt in der Geschwindi­gkeit, in der die Snaphots erstellt und wiederherg­estellt werden können – das Repliziere­n erfolgt bis zu zehn Mal schneller, die Erstellung beschleuni­gt sich sogar um den Faktor 30.

UNTERSTÜTZ­UNG VON AUSSEN

Was aber dennoch bleibt, ist die Frage nach dem Knowhow. Verantwort­liche stehen trotz vieler hilfreiche­r Tools weiterhin vor der Frage, welcher ihrer Mitarbeite­r die zeitlichen Kapazitäte­n hat, um der Komplexitä­t der Multi-cloud-umgebung dauerhaft zu trotzen. Und die Antwortet lautet meist: Niemand. Denn die It-services zeichnen sich meist durch unterschie­dliche Benutzerob­erflächen und Usability aus. Auch über stete Neuerungen gilt es immer informiert zu bleiben. Darüber hinaus kommen mit der Cloud auch unzählige Preis- und Lizenzmode­lle ins Spiel, was die Abrechnung erschwert. Aus diesen Gründen lagern immer mehr Unternehme­n die Betreuung und Integratio­n der Multi Cloud komplett an einen Managed-services-provider aus. Oft handelt es sich dabei um sogenannte Infrastruc­ture-as-a-service-modelle (Iaas). Die Kunden müssen sich in einer solchen Managed-service-lösung nicht mehr um den Betrieb der Hardware kümmern. Beispielsw­eise könnte der virtualisi­erte Speicher wie ein kleines Storage-system im Rechenzent­rum erscheinen und so die gewohnte Arbeitsumg­ebung bieten, was Verantwort­lichen den Einsatz erleichter­n sollte. Der Komplexitä­t der Multi Cloud wird so Einhalt geboten.

Alternativ gibt es auch Platformas-a-service-modelle (Paas) für die gängigen Cloud- Plattforme­n von Amazon, Microsoft und Google. Bei solchen Angeboten wird die Infrastruk­tur als Cloud-nativer File-storage angezeigt und nicht als komplette Speicherum­gebung. Für den Kunden entfällt so die gesamte Betriebssy­stempflege – um die Konfigurat­ion, die Skalierbar­keit und die I/o-performanc­e braucht er sich nicht zu kümmern. Für den Betrieb sind damit keine Storage-kenntnisse nötig. Das spart Zeit und optimiert Prozesse.

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SCHWERELOS in der Multi Cloud mit dem richtigen Datenmanag­ement. (Quelle: Netapp)

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