WIR REGELN DAS SCHON
Der mittelständische Armaturenhersteller Mankenberg hat die Prozessbereiche Fertigung, Disposition, Einkauf, Materialwirtschaft, Montage, Versand und Servicemanagement in einer durchgängigen It-lösung vernetzt.
Als Spezialist für Industriearmaturen hat sich Mankenberg weltweit den Ruf erworben, selbst ausgefallene Kundenwünsche passgenau erfüllen zu können. Ob selbsttätige Regelventile für Raffinerien oder Präzisionsregler für die Pharmabranche – in nahezu allen Industriezweigen regeln die Produkte des Lübecker Traditionsunternehmens Druck und Niveau. Während Standardventile innerhalb von 48 Stunden geliefert werden, kommen Engineering-intensive Investitionsaufträge auf Laufzeiten von bis zu einem Jahr und länger.
Um als mittelständisches Unternehmen den Überblick zu behalten, arbeiten die Hanseaten seit 2002 mit dem integrierten Auftragsmanagementsystem ams.erp. Die speziell für die Einzel-, Auftrags- und Variantenfertigung ausgelegte Business-software vernetzt die Prozessbereiche Fertigung, Disposition, Einkauf, Materialwirtschaft, Montage, Versand und Servicemanagement in einer durchgängigen It-lösung. Hinzu kommen die Bereiche Finanzbuchhaltung, Personalwesen, Controlling, Zeitwirtschaft und Dokumentenmanagement. Mankenberg nutzt die integrierte Sicht auf seine Wertschöpfung, um seine Liefertermine zu halten und die Aufträge wirtschaftlich zum Erfolg zu führen.
MITLAUFENDE KALKULATION
Grundlage dafür bildet die gemeinsame Datenhaltung entlang der kompletten Wertschöpfungskette. Hierbei bildet das Erp-system den zentralen Integrationshub für alle Vertriebs-, Entwicklungs-, Produktions-, Logistik- und Kundenprozesse im Unternehmen. Zusätzlich zur fortlaufenden Ermittlung des Fertigstellungsgrads nutzt der Mittelständler die daraus resultierende Transparenz dazu, die Kosten der laufenden Aufträge zu ermitteln. Auftragsbegleitend erhalten die verantwortlichen Mitarbeiter darüber Auskunft, inwieweit die Fertigungsprojekte noch im ursprünglichen Zeit- und Budgetplan liegen.
Im Sinne einer kontinuierlichen Prozessverbesserung interessieren sie sich dabei vor allem für die Abweichungen. „In der Fertigung erstellen wir uns jeden Tag aufs Neue eine Übersicht der Buchungen, die unsere Zeitvorgaben spürbar gerissen haben“, erläutert Fertigungsleiter Sven Kretzschmar-hagelstein. Hier permanent am Ball zu bleiben, sei extrem wichtig, so der Ingenieur. Am jeweils nächsten Tag bekomme man im Gespräch mit den Mitarbeitern noch sehr gut heraus, was zu den entsprechenden Buchungen geführt hat. Spätestens nach einer Woche werde es dann jedoch ungleich schwieriger, die Gründe für eine Planabweichung noch rekonstruieren zu können.
ABWEICHUNGEN IM GRIFF HABEN
„Ursachen für Abweichungen können ganz profane Dinge sein, wie etwa, dass ein Bohrer abgebrochen ist oder dass eine Arbeitsunterbrechung schlicht und ergreifend nicht gebucht wurde“, erklärt Sven Kretzschmar-hagelstein. „Was uns aber viel stärker interessiert, sind all diejenigen Arbeitsgänge, bei denen die kalkulierten Zeiten bereits aus rein prozessbezogenen Gründen nicht gereicht haben.“Auch bei Standardventilen sind solche Ist-informationen extrem wichtig. Nur dann könne man fortgesetzt beurteilen, inwiefern sich die unterschiedlichen Artikel
EINSATZ VON DASHBOARDS
tatsächlich kostendeckend fertigen lassen. Treten Diskrepanzen auf, lässt sich prüfen, an welchen Stellen der Prozesskette sich die Kosten gegebenenfalls noch senken lassen oder ob sich unter Umständen auch eine konstruktive Überarbeitung der jeweiligen Baureihe lohnt.
Vor diesem Hintergrund ist die mitlaufende Kalkulation des Systems ein außerordentlich wichtiges Werkzeug für den Fertigungsleiter, um herauszufinden, wo das Unternehmen Geld verdient, und wo nicht. Vor allem bei Sonderlösungen hilft das integrierte Auftragsmanagementsystem, die Risiken eines solchen Projektes auf ein handhabbares Maß zu begrenzen. Ungeachtet seiner bereits sechzehnjährigen Erfahrung mit ams. erp treibt Mankenberg den Ausbau seiner Erp-lösung weiter voran. Eine der wichtigsten Neuerungen der jüngeren Vergangenheit war die Einführung von Controlling-dashboards, die projektübergreifend auf die Auftragsinformationen zugreifen und wichtige Geschäftskennzahlen in Echtzeit aufbereiten. Die Kennzahlen dienen der Überwachung wichtiger Meilensteine in den Projekten, dem unternehmensweiten Kapazitäts- und Materialmanagement sowie der Budgetüberwachung und der Prognoserechnung. Mankenberg nutzt die Informationen als Gesprächsund Entscheidungsgrundlage der Steuerungsrunden, zu denen sich die Geschäftsführung und die Bereichsleiter einmal in der Woche zusammensetzen.
Die Dashboards sind ein besonders gutes Beispiel dafür, welchen Mehrwert das integrierte Auftragsmanagement für das laufende Projektgeschäft bringt, hebt Mankenberg-geschäftsführer Axel Weidner hervor. Er erläutert dies am Beispiel der Termintreue in den Projekten: „Im Umgang mit unseren Kunden spielen unsere Lieferzusagen eine zentrale Rolle. Durch das Erp-system haben wir eine unternehmensweite Lieferübersicht, mit der wir unsere Termintreue sichern. Gleichzeitig bekommen wir fortgesetzt Hinweise darauf, wo in unserer Wertschöpfungskette Prozessoptimierungen möglich sind. Mit diesen Informationen etablieren wir einen kontinuierlichen Verbesserungsprozess und stärken unsere Wettbewerbsfähigkeit.“