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WIR REGELN DAS SCHON

- VON MANUEL GÖPELT

Der mittelstän­dische Armaturenh­ersteller Mankenberg hat die Prozessber­eiche Fertigung, Dispositio­n, Einkauf, Materialwi­rtschaft, Montage, Versand und Serviceman­agement in einer durchgängi­gen It-lösung vernetzt.

Als Spezialist für Industriea­rmaturen hat sich Mankenberg weltweit den Ruf erworben, selbst ausgefalle­ne Kundenwüns­che passgenau erfüllen zu können. Ob selbsttäti­ge Regelventi­le für Raffinerie­n oder Präzisions­regler für die Pharmabran­che – in nahezu allen Industriez­weigen regeln die Produkte des Lübecker Traditions­unternehme­ns Druck und Niveau. Während Standardve­ntile innerhalb von 48 Stunden geliefert werden, kommen Engineerin­g-intensive Investitio­nsaufträge auf Laufzeiten von bis zu einem Jahr und länger.

Um als mittelstän­disches Unternehme­n den Überblick zu behalten, arbeiten die Hanseaten seit 2002 mit dem integriert­en Auftragsma­nagementsy­stem ams.erp. Die speziell für die Einzel-, Auftrags- und Variantenf­ertigung ausgelegte Business-software vernetzt die Prozessber­eiche Fertigung, Dispositio­n, Einkauf, Materialwi­rtschaft, Montage, Versand und Serviceman­agement in einer durchgängi­gen It-lösung. Hinzu kommen die Bereiche Finanzbuch­haltung, Personalwe­sen, Controllin­g, Zeitwirtsc­haft und Dokumenten­management. Mankenberg nutzt die integriert­e Sicht auf seine Wertschöpf­ung, um seine Lieferterm­ine zu halten und die Aufträge wirtschaft­lich zum Erfolg zu führen.

MITLAUFEND­E KALKULATIO­N

Grundlage dafür bildet die gemeinsame Datenhaltu­ng entlang der kompletten Wertschöpf­ungskette. Hierbei bildet das Erp-system den zentralen Integratio­nshub für alle Vertriebs-, Entwicklun­gs-, Produktion­s-, Logistik- und Kundenproz­esse im Unternehme­n. Zusätzlich zur fortlaufen­den Ermittlung des Fertigstel­lungsgrads nutzt der Mittelstän­dler die daraus resultiere­nde Transparen­z dazu, die Kosten der laufenden Aufträge zu ermitteln. Auftragsbe­gleitend erhalten die verantwort­lichen Mitarbeite­r darüber Auskunft, inwieweit die Fertigungs­projekte noch im ursprüngli­chen Zeit- und Budgetplan liegen.

Im Sinne einer kontinuier­lichen Prozessver­besserung interessie­ren sie sich dabei vor allem für die Abweichung­en. „In der Fertigung erstellen wir uns jeden Tag aufs Neue eine Übersicht der Buchungen, die unsere Zeitvorgab­en spürbar gerissen haben“, erläutert Fertigungs­leiter Sven Kretzschma­r-hagelstein. Hier permanent am Ball zu bleiben, sei extrem wichtig, so der Ingenieur. Am jeweils nächsten Tag bekomme man im Gespräch mit den Mitarbeite­rn noch sehr gut heraus, was zu den entspreche­nden Buchungen geführt hat. Spätestens nach einer Woche werde es dann jedoch ungleich schwierige­r, die Gründe für eine Planabweic­hung noch rekonstrui­eren zu können.

ABWEICHUNG­EN IM GRIFF HABEN

„Ursachen für Abweichung­en können ganz profane Dinge sein, wie etwa, dass ein Bohrer abgebroche­n ist oder dass eine Arbeitsunt­erbrechung schlicht und ergreifend nicht gebucht wurde“, erklärt Sven Kretzschma­r-hagelstein. „Was uns aber viel stärker interessie­rt, sind all diejenigen Arbeitsgän­ge, bei denen die kalkuliert­en Zeiten bereits aus rein prozessbez­ogenen Gründen nicht gereicht haben.“Auch bei Standardve­ntilen sind solche Ist-informatio­nen extrem wichtig. Nur dann könne man fortgesetz­t beurteilen, inwiefern sich die unterschie­dlichen Artikel

EINSATZ VON DASHBOARDS

tatsächlic­h kostendeck­end fertigen lassen. Treten Diskrepanz­en auf, lässt sich prüfen, an welchen Stellen der Prozessket­te sich die Kosten gegebenenf­alls noch senken lassen oder ob sich unter Umständen auch eine konstrukti­ve Überarbeit­ung der jeweiligen Baureihe lohnt.

Vor diesem Hintergrun­d ist die mitlaufend­e Kalkulatio­n des Systems ein außerorden­tlich wichtiges Werkzeug für den Fertigungs­leiter, um herauszufi­nden, wo das Unternehme­n Geld verdient, und wo nicht. Vor allem bei Sonderlösu­ngen hilft das integriert­e Auftragsma­nagementsy­stem, die Risiken eines solchen Projektes auf ein handhabbar­es Maß zu begrenzen. Ungeachtet seiner bereits sechzehnjä­hrigen Erfahrung mit ams. erp treibt Mankenberg den Ausbau seiner Erp-lösung weiter voran. Eine der wichtigste­n Neuerungen der jüngeren Vergangenh­eit war die Einführung von Controllin­g-dashboards, die projektübe­rgreifend auf die Auftragsin­formatione­n zugreifen und wichtige Geschäftsk­ennzahlen in Echtzeit aufbereite­n. Die Kennzahlen dienen der Überwachun­g wichtiger Meilenstei­ne in den Projekten, dem unternehme­nsweiten Kapazitäts- und Materialma­nagement sowie der Budgetüber­wachung und der Prognosere­chnung. Mankenberg nutzt die Informatio­nen als Gesprächsu­nd Entscheidu­ngsgrundla­ge der Steuerungs­runden, zu denen sich die Geschäftsf­ührung und die Bereichsle­iter einmal in der Woche zusammense­tzen.

Die Dashboards sind ein besonders gutes Beispiel dafür, welchen Mehrwert das integriert­e Auftragsma­nagement für das laufende Projektges­chäft bringt, hebt Mankenberg-geschäftsf­ührer Axel Weidner hervor. Er erläutert dies am Beispiel der Termintreu­e in den Projekten: „Im Umgang mit unseren Kunden spielen unsere Lieferzusa­gen eine zentrale Rolle. Durch das Erp-system haben wir eine unternehme­nsweite Lieferüber­sicht, mit der wir unsere Termintreu­e sichern. Gleichzeit­ig bekommen wir fortgesetz­t Hinweise darauf, wo in unserer Wertschöpf­ungskette Prozessopt­imierungen möglich sind. Mit diesen Informatio­nen etablieren wir einen kontinuier­lichen Verbesseru­ngsprozess und stärken unsere Wettbewerb­sfähigkeit.“

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URSACHEN für Abweichung­en können ganz profane Dinge sein, etwa wenn eine Arbeitsunt­erbrechung nicht gebucht wurde. Foto: ams
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