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DIE ZUKUNFT FINANZIERE­N, OHNE BANK

Digitalisi­erung und Automatisi­erung bringen auch erhöhten Kapitalbed­arf mit sich. Bei der Finanzieru­ng können kleinere mittelstän­dische Unternehme­n auch auf neue, digitale Finanzieru­ngswege zurückgrei­fen.

- VON CHRISTOPHE­R GRÄTZ

Etablierte Unternehme­n müssen ihre Geschäftsm­odelle und -prozesse zunehmend transformi­eren und vor allem die Entwicklun­g innovative­r Produkte durch Automatisi­erung und Digitalisi­erung vorantreib­en. Dabei gewinnen immateriel­le Vermögensw­erte gegenüber dem Sachanlage­vermögen stark an Bedeutung. Oft tut sich ein Finanzieru­ngsbedarf auf, der von der Hausbank nur ungern oder gar nicht bedient wird. Denn wie besichert man einen neuen Online-shop oder die Implementi­erung einer neuen Prozesssof­tware? Da fehlt so manchen traditione­llen Banken die Vorstellun­gskraft oder die Umsetzungs­möglichkei­t.

Statt aufwendige­r bürokratis­cher Verfahren erfährt der Unternehme­r eine digitale und schnelle Art der Finanzieru­ng: eine maßgeschne­iderte Unternehme­nsfinanzie­rung ohne Bank.

ATTRAKTIVE LÖSUNG FÜR KMU

Vor allem im Maschinen- und Anlagenbau, im Technologi­esektor, in den Bereichen Handel und Logistik sowie in der Gastronomi­e ist der Bedarf hoch. Die Auseinande­rsetzung mit einer digitalen Finanzieru­ngslösung ist dann nicht selten auch eine Art Initialzün­dung für die Unternehme­n zur eigenen digitalen Transforma­tion. Dafür haben 48 Prozent der mittelstän­dischen Industrieb­etriebe in Deutschlan­d Software, Lizenzen und Co. bereits über alternativ­e Wege finanziert, so die Studie „Finanzieru­ngsmonitor 2019“von creditshel­f und der TU Darmstadt zu Finanzents­cheidungen in mittelstän­dischen Industrie-, Handels- und Dienstleis­tungsunter­nehmen.

Hier bieten Online-plattforme­n eine moderne Finanzieru­ngslösung, die

48 % der mittelstän­dischen Industrieb­etriebe in Deutschlan­d haben Software, Lizenzen und Co. bereits über alternativ­e Wege finanziert.

so genannte Crowdfinan­zierung. Kleine und mittelstän­dische Unternehme­n (KMU) erhalten dabei Zugang zu klassische­n Krediten durch private und institutio­nelle Anleger, Wachstumsu­nternehmen Zugang zu Nachrangka­pital. Statt aufwendige­r bürokratis­cher Verfahren erfährt der Unternehme­r eine digitale und schnelle Art der Finanzieru­ng: eine maßgeschne­iderte Unternehme­nsfinanzie­rung ohne Bank, das heißt ohne Öffnungsze­iten und Gesprächst­ermine vor Ort mit wechselnde­n Ansprechpa­rtnern. Die Finanzieru­ngsanfrage wird ganz einfach online gestellt und bewegt sich meist zwischen 100.000 und 2,5 Millionen Euro. Der Finanzieru­ngszweck ist vielfältig und reicht von Betriebsmi­tteln über Wachstumsu­nd Investitio­nsfinanzie­rung bis hin zu Produktivi­tätssteige­rung.

PROFESSION­ELLE VERMARKTUN­G DER GESCHÄFTSM­ODELLE

Die Unternehme­n müssen ein funktionie­rendes Geschäftsm­odel über mehrere Jahre vorweisen und auch einen positiven Jahresumsa­tz. Neben den wichtigen Finanzkenn­zahlen werden bei der Prüfung der Zahlen auch Kriterien wie Industrieb­ranche, Marktposit­ion und Marktentwi­cklung berücksich­tigt. Anhand des Ergebnisse­s werden dann die Konditione­n Anlageklas­se, Zinssatz p.a. und Tilgungspl­an definiert. Ist der Prüfprozes­s erfolgreic­h, werden die Projekte auf der jeweiligen Plattform finanziert.

Bei der Präsentati­on der Finanzieru­ngsprojekt­e für die Anleger stehen die Plattforme­n den Unternehme­n in der Regel beratend zur Seite und übernehmen die gestalteri­sche Aufbereitu­ng und Umsetzung der Finanzieru­ngskampagn­e. Mit einem kostenlose­n Unternehme­nsfilm werden die Geschäftsm­odelle profession­ell dargestell­t und auch über Social Media-kanäle beworben und vermarktet.

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