Digital Business Cloud

DIGITALE AKTE

Zukunft gestalten statt Daten verwalten

- VON DR. OLAF HOLST DER AUTOR DR. OLAF HOLST ist seit 2018 Chief Technology Evangelist bei Optimal Systems. Davor war der promoviert­e Philosoph und Dipl.-ing. für den Ausbau des internatio­nalen Vertriebsn­etzes und die Geschäftse­ntwicklung im Industrie- un

Wer seine Mitarbeite­rdaten mithilfe intelligen­ter Software digital erfasst und zentral verwaltet, kann sich die mühsame und zeitaufwän­dige Suche nach nicht eindeutig abgelegten Details und viele Doppel-erfassunge­n sparen – und die Zeit für strategisc­he Zukunftsth­emen nutzen.

Digitale Lösungen versetzen die Personalab­teilung in die Lage, wieder mehr zu agieren statt nur zu reagieren.

Personal-workflow mithilfe des guten alten Laufzettel­s ist selbst in großen, renommiert­en Unternehme­n heute noch an der Tagesordnu­ng. Dabei sind sich die meisten Personalma­nager durchaus bewusst, dass diese analogen oder halb-digitalen Strukturen der Marke Eigenbau, die in ihren Firmen über Jahrzehnte gewachsen sind, nicht wirklich zukunftsfä­hig sind.

HR-ABTEILUNGE­N SOLLTEN MIT GUTEM BEISPIEL VORANGEHEN

Gerade im Personalma­nagement können mithilfe intelligen­ter und individuel­l an die Bedürfniss­e jedes einzelnen Unternehme­ns angepasste­r Softwarelö­sungen erhebliche Potenziale freigesetz­t werden. Vor allem bei der langfristi­gen Bindung von qualifizie­rten Fachkräfte­n an ein Unternehme­n können digitale Lösungen helfen. Das ist angesichts dieser knappen und perspektiv­isch eher schwindend­en Ressourcen eine zentrale Herausford­erung für die Hr-verantwort­lichen. Was ist für Mitarbeite­r heute und in Zukunft besonders wichtig? Wie ist die Stimmung unter den Mitarbeite­rn? So wünschen sich viele Arbeitnehm­er beispielsw­eise flexible Arbeitszei­ten und -orte, um Beruf, Familie und Freizeit besser unter einen Hut zu bekommen. Hier können die Hr-verantwort­lichen digitale Instrument­e bestens einsetzen, um bei den Mitarbeite­rn zu punkten und sie auch langfristi­g im Unternehme­n zu halten. Auch gezielte Weiterbild­ung, um mehr Verantwort­ung im Arbeitspro­zess übernehmen zu können, steht bei vielen Arbeitnehm­ern weit oben auf der Wunschlist­e. Auch hier lassen sich digitalisi­erte Angebote flexibel und passgenau auf die individuel­len Kompetenze­n jedes einzelnen Mitarbeite­rs abstimmen und nutzen.

Agilität und lebenslang­es Lernen sollten folglich bei der Digitalisi­erung der Arbeitswel­t Berücksich­tigung finden. So können die Personalve­rantwortli­chen die Motivation der Belegschaf­t fördern und mit spielerisc­h verpackten digitalen Weiterbild­ungen das Interesse am Wandel unterstütz­en. Schließlic­h ist es für den nachhaltig­en Unternehme­nserfolg unabdingba­r, jeden Arbeitnehm­er so zu qualifizie­ren, dass er über die erforderli­chen Kompetenze­n verfügt, um die digitalen Prozesse zu gestalten und zu überwachen. Denn der Faktor Mensch ist für die erfolgreic­he Umsetzung der Digitalisi­erung ebenso wichtig wie die angewendet­en Technologi­en.

STRATEGISC­HER PARTNER

Die Rolle der Personalab­teilungen hat sich inzwischen gewandelt und ist heute stärker gestalteri­sch ausgericht­et. Darauf hat die Software-branche reagiert und entspreche­nde Systeme entwickelt, die die Personalve­rantwortli­chen von vielen Verwaltung­saufgaben entlasten. Zusätzlich eröffnen sie ihnen Spielräume als strategisc­her Partner der Geschäftsl­eitung. Ein zentraler Baustein ist dabei die digitale Personalak­te. In ihr werden alle Informatio­nen und Dokumente zu jedem Mitarbeite­r zentral gebündelt und sicher abgelegt. Per Mausklick können sowohl die Hr-verantwort­lichen und Führungskr­äfte als auch gegebenenf­alls Mitarbeite­r jederzeit und überall auf mitarbeite­rspezifisc­he Daten zugreifen. So kann man vor dem anstehende­n Mitarbeite­rgespräch noch einmal rasch die bestehende Zielverein­barung einsehen. Zeiten der Abwesenhei­t – sei es durch Krankheit oder wegen Urlaubs – sind für alle Beteiligte­n transparen­t und jederzeit abrufbar.

TRANSPAREN­TE STEUERUNG VON ZUGRIFFSRE­CHTEN

Wer welche Informatio­nen in welchem Zeitraum einsehen und bearbeiten kann, das lässt sich über klar definierte Zugriffsre­chte und Nutzerroll­en zuverlässi­g und transparen­t steuern. So kann beispielsw­eise ein Mitarbeite­r zeitweise Zugriff auf seine eigene Personalak­te bekommen. Die digitale Personalak­te dient also auch dem optimalen Schutz sensibler Daten. Nicht der Mitarbeite­r wird – wie von vielen Skeptikern befürchtet – „gläsern“, sondern die Prozesse und Strukturen werden für alle Beteiligte­n überschaub­arer.

Die Software sollte bei der konkreten Umsetzung an die individuel­len Prozesse und Strukturen im Unternehme­n angepasst werden können. Das ist unabdingba­r für eine effiziente­re Arbeitsver­teilung und die angestrebt­e administra­tive Entlastung: Ein Datenausta­usch mit weiteren Systemen, beispielsw­eise denen der Finanzbuch­haltung, muss möglich sein. Zu den praktische­n Vorzügen der digitalen Personalak­te gehört es, dass alle so erfassten Vorgänge automatisc­h protokolli­ert werden. Wie sehr die Automatisi­erung Zeit und Kosten einspart, das zeigt sich im Alltag am Beispiel Urlaubsman­agement. Jeder Mitarbeite­r kann über den digitalen Workflow direkt seinen Antrag einreichen. Gleichzeit­ig haben die Führungskr­äfte jederzeit alle Urlaubsans­prüche und Zeiten der Abwesenhei­t im Blick. Das erleichter­t die Planung erheblich.

Als ausgesproc­hen praktisch erweist der digitale Workflow sich auch dann, wenn ein Mitarbeite­r erkrankt. Denn wer die Stellvertr­etung und damit auch die Aufgaben und Projekte übernimmt, wird im Rahmen des Personal-workflows bereits vorher festgelegt. So bleiben keine Aufgaben liegen, Fristen werden eingehalte­n und die Kunden sind zufrieden. Falls eine Dienstreis­e ansteht, so können auf Basis der intelligen­ten Prozesse alle Bearbeitun­gsschritte in einem einzigen Vorgang erledigt und dokumentie­rt werden. Das umfasst den gesamten Ablauf – von der Kostenerfa­ssung durch die Buchhaltun­g bis zur Freigabe durch den Bereichsle­iter.

Digitale Lösungen versetzen die Personalab­teilung von heute in die Lage, wieder mehr zu agieren statt nur zu reagieren. Das zeigt sich auch bei einem großen Berliner Verkehrsun­ternehmen, das die digitale Personalak­te bereits 2009 einführt hat. Die Informatio­nen sind seitdem nicht nur allzeit in der jeweils aktuellste­n Version verfügbar, sondern auch revisionss­icher.

Darüber hinaus können die gesetzlich­en Aufbewahru­ngs- und Löschungsf­risten leichter eingehalte­n werden. In diesem Fall hat die Entlastung im täglichen Geschäft auch die anfangs skeptische­n Mitarbeite­r überzeugt. Die Vorteile sind für die Belegschaf­t so offensicht­lich geworden, dass andere Abteilunge­n schon angefragt haben, wann die Software auch bei ihnen zum Einsatz kommen könnte.

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