OPTION FÜR MEHR GESCHWINDIGKEIT
Um sich am Markt zu behaupten, sind Unternehmen auf der Suche nach neuen Geschäftsmodellen. Doch digitale Themen und Projekte werden immer komplexer. Oft ist dafür Know-how gefragt, das so vielfältig und branchenübergreifend ist, dass es viel Zeit kosten würde, dieses selbst aufzubauen. Warum nicht mit Start-ups kooperieren?
Im digitalen Zeitalter gibt es – unter passenden Voraussetzungen – einen schnellen und erfolgversprechenden Weg, sich digitales Know-how zu sichern: über Kooperationen mit Start-ups. Diese sind oft stark spezialisiert auf einen bestimmten Prozessdigitalisierungsschritt oder eine Technologie, die die Kompetenzen und das Portfolio traditioneller Unternehmen ergänzt und veredelt. Letztere erhalten über Start-ups Zugang zu Innovationen, neuen Skills, neuen Lösungen und neuesten Produkten.
KULTURWANDEL IN DEN EIGENEN REIHEN FÖRDERN
Ganz nebenbei können sie auch vom Mindset der Startups profitieren und einen Kulturwandel in den eigenen Reihen fördern. Schließlich zeigen Studien immer wieder, dass die Unternehmenskultur eine der größten Barrieren für den digitalen Fortschritt ist.
Umgekehrt profitieren auch Start-ups von einer Zusammenarbeit. Sie kommen mit einem hohen Spezialisierungsgrad neu an den Markt. Etablierte, breit aufgestellte Player haben langjährige Erfahrung und bieten den richtigen Marktzugang. Daneben können sie Startups auch in der Finanzierung unterstützen, Know-how in Marketing oder Vertrieb einbringen sowie ihre Reputation, eine größere Sichtbarkeit am Markt oder der Zugang zu einem Kundenstamm anbieten.
Kooperationen kommen jedoch nicht von allein – Unternehmen müssen sich für Startups „andockfähig“machen. Sie brauchen eine Schnittstelle zur Start-up-szene – egal, ob das der CDO, ein ganzes Digitalteam oder ein einzelner Mitarbeiter ist. Der Ansprechpartner sollte klar nach außen kommuniziert werden und präsent sein, sodass Start-ups wissen, an wen sie sich bei Interesse wenden können. Außerdem ist es empfehlenswert, die Start-up-landschaft kontinuierlich zu beobachten und Kandidaten zu suchen, die für das Unternehmen potenziell interessant sind. Zunächst können Unternehmen etwa ein einzelnes, spannendes Projekt finanzieren. Das Budget dafür bleibt überschaubar und man lernt sich kennen. Bei Erfolg kann man die Zusammenarbeit anschließend ausbauen.
AUSSCHLAGGEBEND IST DAS ÖKOSYSTEM
So haben es schon viele erfolgreich praktiziert, und auf diese Weise ist auch Vinci Energies kürzlich zwei fruchtbare Kooperationen eingegangen: Das Start-up Navvis ist auf digitale 3D-kopien von Gebäuden spezialisiert – den sogenannten „digitalen Zwilling“. Mit dieser Smart-building-technologie können unsere Kunden ihren Gebäudebetrieb optimieren, die Energieeffizienz steigern oder digitale Mehrwertdienste wie virtuelle Rundgänge oder Innenraumnavigation anbieten. Seit Kurzem arbeiten wir mit dem Münchner Start-up Hellsicht zusammen, das sich mit Ki-gestützter visueller Qualitätskontrolle beschäftigt.
Früher galt: Wer schnell sein will, macht Dinge allein. Mittlerweile trifft genau das Gegenteil zu. Der Wert eines Unternehmens misst sich nicht mehr primär an der eigenen Leistungsfähigkeit und den eigenen Produkten – ausschlaggebend ist das Ökosystem, in dem es agiert. Mit Start-ups zu kooperieren ist daher nicht nur eine Option, sondern eine Notwendigkeit, um zukunftsfähig zu bleiben.
KOOPERATIONEN KOMMEN NICHT VON ALLEIN – UNTERNEHMEN MÜSSEN SICH FÜR START-UPS „ANDOCKFÄHIG“MACHEN.