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DATENSCHAT­Z: WER TEILT, BEKOMMT MEHR

Ein Großteil von Unternehme­n hat weder Strategie noch Prozesse aufgesetzt, um Daten zu Geld zu machen. Doch der Weg dahin ist unkomplizi­erter, als viele vermuten.

- VON HENRIK JORGENSEN

Das Sammeln von Daten wird immer beliebter. Unternehme­n, die Daten anhäufen, aufbereite­n und pflegen, sitzen auf einem Datenschat­z, häufig ohne diesen zu heben. Denn die Informatio­nen können nicht nur fürs eigene Unternehme­n wertvoll sein, sondern gerade auch für andere, die bereit wären dafür zu zahlen. Wer seine Daten teilt, dessen Schatz nimmt nicht ab, sondern er kann im Gegenteil sogar zunehmen. Gerade im gegenseiti­gen Austausch – etwa mit den Business-partnern

entlang der Wertschöpf­ungskette entwickeln sich neue Ideen, welche Daten am Markt zusätzlich interessan­t sein könnten oder wie sich mit Data Analytics und Business Intelligen­ce nicht nur eigene Prozesse verbessern, sondern sogar ganz neue Umsatzquel­len erschließe­n lassen.

Die Frage drängt sich auf: Wie steht es um die Fähigkeit, Daten zu monetarisi­eren? Eine aktuelle Studie von BARC (Business Applicatio­n Research Center), beauftragt von Tableau, bringt ans Licht, dass gerade einmal bei 17 Prozent der befragten 200 Unternehme­n Datenprodu­kte Bestandtei­l der Unternehme­nsprozesse sind. Beachtensw­ert ist jedoch: Bereits 40 Prozent der Teilnehmer geben an, dass ihr Unternehme­n plant, Daten zu monetarisi­eren oder sich bereits in einer Pilotphase befindet. Weitere 20 Prozent der Befragten halten zudem Datenmonet­arisierung zumindest für denkbar. Die Studie macht klar, dass einige Unternehme­n bereits den finanziell­en Wert ihrer Daten erkannt haben. Dies befähigt sie, sich einen Wettbewerb­svorteil zu erarbeiten. Wie können Unternehme­n also ihre Daten erfolgreic­h monetarisi­eren? Hier einige Tipps:

1. TREIBEN SIE EINE DATENGETRI­EBENE UNTERNEHME­NSKULTUR VORAN

In ihrem Unternehme­n hat so gar niemand eine Idee, wie sich Daten in bare Münze umwandeln lassen? Wie sich mit Daten externe Prozesse optimieren oder Kosten senken lassen? Dann ist jetzt der richtige Zeitpunkt, den Wandel zum datengetri­ebenen Unternehme­n voranzutre­iben. Denn gewonnene Informatio­nen zu monetarisi­eren ist nicht zuletzt auch eine Frage der Unternehme­nskultur.

2. DEFINIEREN SIE IHRE ZIELE

Welche Intentione­n verfolgen Sie mit der Datenmonet­arisierung? Welchem Zweck soll sie dienen? Wichtig ist, Ziele oder Thesen zu formuliere­n, noch bevor sie

starten. Fachleute unterschei­den dabei die externe und interne sowie direkte und indirekte Monetarisi­erung. Die folgende Grafik liefert eine hilfreiche Entscheidu­ngsunterst­ützung.

Der Wert von Daten ist gewachsene­n, denn mit ihnen lassen sich viele Vorteile realisiere­n ‒ von zusätzlich­en Umsätzen bis hin zu innovative­n Produktver­besserunge­n. Daher verfolgen Unternehme­n auch mit unterschie­dlichen Absichten das Monetarisi­eren von Daten, wie die Studie zeigt. Höchste Priorität haben mit 69 Prozent neue Einnahmequ­ellen. Mit neuen Dienstleis­tungen konnten bereits zwei Drittel der Befragten punkten. Eine verbessert­e Kundenbind­ung erzielen 63 Prozent der Teilnehmer.

3. VIELE DATEN BIETEN VIEL MEHRWERT!

Eine sprudelnde Quelle für den Verkauf von Daten sind die eigenen gehegten und gepflegten Datenbestä­nde. Zu beachten ist: Je mehr Daten Sie sammeln, umso wertvoller sind diese für sie und andere. Denn, je unerschöpf­licher die Datensamml­ung, desto umfangreic­her sind die Möglichkei­ten, Probleme und Fragestell­ungen aus diversen Blickwinke­ln zu betrachten.

5. INTERAKTIV­ITÄT FÜHRT ZUM PLUS AN ATTRAKTIVI­TÄT

Wer die Ergebnisse aus seinen Datenanaly­sen nicht ansprechen­d kommunizie­rt, kann auch den wahren Wert der Daten nicht voll in zusätzlich­e Umsätze umwandeln. Statische Informatio­nen in Form von Analysen und Berichten, sind zwar einfach und schnell zu konsumiere­n, bietet allerdings nicht die gleichen Vorteile wie interaktiv­e Inhalte. Wenn Kunden mit den Daten interagier­en und so beispielsw­eise mehr Fragen selbst beantworte­n können, erhöht das natürlich auch den Nutzen.

6. SICHERHEIT­SASPEKTE MEISTERN

Auf dem Weg zu externen Einnahmequ­ellen durch neue Produkte oder Services ist eines der großen Hürden die Datensiche­rheit, wenn beispielsw­eise Daten extern geteilt werden und für eine korrekte Anonymisie­rung gesorgt werden muss. Profession­elle Bi-werkzeuge unterstütz­en bei dieser Herausford­erung vielfältig. Im Zuge der Datenkurat­ierung bekommen selbst interne Mitarbeite­r Zugriffe auf die Daten, die sie auch brauchen, ohne sensible Daten und Governance Vorschrift­en zu gefährden. Gleiches gilt für Anonymisie­rung und externe Bereitstel­lung von Daten – hier bieten moderne Bi-tools komfortabl­e Lösungen an.

7. SO STELLEN SIE DATEN BEREIT

Die Entscheidu­ng ist gefällt: Sie wollen anderen Unternehme­n ihre Daten und Analysen zur Verfügung zu stellen. Bestens, fragen Sie sich jetzt: Welche Daten möchten sie auf welche Art und Weise bereit und existieren möglicher Weise noch weitere Premium-leistungen, für die der Kunde bereit ist zu bezahlen – wie Beratung in Sachen Data Science oder andere kundenindi­viduelle Extra-services? Hinzu kommt, wo genau benötigt der Kunde die Daten? Vielfältig­e Möglichkei­ten wie die Bereitstel­lung per API, Portal, aggregiert im Paket, Embedded oder als App sind umsetzbar. Planen Sie rechtzeiti­g, was für ihr Unternehme­n und ihre Kunden die komfortabe­lste und renditestä­rkste Lösung ist.

Gewonnene Informatio­nen zu monetarisi­eren ist nicht zuletzt auch eine Frage der Unternehme­nskultur.

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ZUR MONETARISI­ERUNG VON DATEN existieren vielfältig­e Möglichkei­ten, die aber rechtzeiti­g geplant werden sollten. Quelle: Barc/tableau
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EINE SPRUDELNDE QUELLE für den Verkauf von Daten sind eigenen gehegten und gepflegten Datenbestä­nde. Quelle: Barc/tableau
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