DATENSCHATZ: WER TEILT, BEKOMMT MEHR
Ein Großteil von Unternehmen hat weder Strategie noch Prozesse aufgesetzt, um Daten zu Geld zu machen. Doch der Weg dahin ist unkomplizierter, als viele vermuten.
Das Sammeln von Daten wird immer beliebter. Unternehmen, die Daten anhäufen, aufbereiten und pflegen, sitzen auf einem Datenschatz, häufig ohne diesen zu heben. Denn die Informationen können nicht nur fürs eigene Unternehmen wertvoll sein, sondern gerade auch für andere, die bereit wären dafür zu zahlen. Wer seine Daten teilt, dessen Schatz nimmt nicht ab, sondern er kann im Gegenteil sogar zunehmen. Gerade im gegenseitigen Austausch – etwa mit den Business-partnern
entlang der Wertschöpfungskette entwickeln sich neue Ideen, welche Daten am Markt zusätzlich interessant sein könnten oder wie sich mit Data Analytics und Business Intelligence nicht nur eigene Prozesse verbessern, sondern sogar ganz neue Umsatzquellen erschließen lassen.
Die Frage drängt sich auf: Wie steht es um die Fähigkeit, Daten zu monetarisieren? Eine aktuelle Studie von BARC (Business Application Research Center), beauftragt von Tableau, bringt ans Licht, dass gerade einmal bei 17 Prozent der befragten 200 Unternehmen Datenprodukte Bestandteil der Unternehmensprozesse sind. Beachtenswert ist jedoch: Bereits 40 Prozent der Teilnehmer geben an, dass ihr Unternehmen plant, Daten zu monetarisieren oder sich bereits in einer Pilotphase befindet. Weitere 20 Prozent der Befragten halten zudem Datenmonetarisierung zumindest für denkbar. Die Studie macht klar, dass einige Unternehmen bereits den finanziellen Wert ihrer Daten erkannt haben. Dies befähigt sie, sich einen Wettbewerbsvorteil zu erarbeiten. Wie können Unternehmen also ihre Daten erfolgreich monetarisieren? Hier einige Tipps:
1. TREIBEN SIE EINE DATENGETRIEBENE UNTERNEHMENSKULTUR VORAN
In ihrem Unternehmen hat so gar niemand eine Idee, wie sich Daten in bare Münze umwandeln lassen? Wie sich mit Daten externe Prozesse optimieren oder Kosten senken lassen? Dann ist jetzt der richtige Zeitpunkt, den Wandel zum datengetriebenen Unternehmen voranzutreiben. Denn gewonnene Informationen zu monetarisieren ist nicht zuletzt auch eine Frage der Unternehmenskultur.
2. DEFINIEREN SIE IHRE ZIELE
Welche Intentionen verfolgen Sie mit der Datenmonetarisierung? Welchem Zweck soll sie dienen? Wichtig ist, Ziele oder Thesen zu formulieren, noch bevor sie
starten. Fachleute unterscheiden dabei die externe und interne sowie direkte und indirekte Monetarisierung. Die folgende Grafik liefert eine hilfreiche Entscheidungsunterstützung.
Der Wert von Daten ist gewachsenen, denn mit ihnen lassen sich viele Vorteile realisieren ‒ von zusätzlichen Umsätzen bis hin zu innovativen Produktverbesserungen. Daher verfolgen Unternehmen auch mit unterschiedlichen Absichten das Monetarisieren von Daten, wie die Studie zeigt. Höchste Priorität haben mit 69 Prozent neue Einnahmequellen. Mit neuen Dienstleistungen konnten bereits zwei Drittel der Befragten punkten. Eine verbesserte Kundenbindung erzielen 63 Prozent der Teilnehmer.
3. VIELE DATEN BIETEN VIEL MEHRWERT!
Eine sprudelnde Quelle für den Verkauf von Daten sind die eigenen gehegten und gepflegten Datenbestände. Zu beachten ist: Je mehr Daten Sie sammeln, umso wertvoller sind diese für sie und andere. Denn, je unerschöpflicher die Datensammlung, desto umfangreicher sind die Möglichkeiten, Probleme und Fragestellungen aus diversen Blickwinkeln zu betrachten.
5. INTERAKTIVITÄT FÜHRT ZUM PLUS AN ATTRAKTIVITÄT
Wer die Ergebnisse aus seinen Datenanalysen nicht ansprechend kommuniziert, kann auch den wahren Wert der Daten nicht voll in zusätzliche Umsätze umwandeln. Statische Informationen in Form von Analysen und Berichten, sind zwar einfach und schnell zu konsumieren, bietet allerdings nicht die gleichen Vorteile wie interaktive Inhalte. Wenn Kunden mit den Daten interagieren und so beispielsweise mehr Fragen selbst beantworten können, erhöht das natürlich auch den Nutzen.
6. SICHERHEITSASPEKTE MEISTERN
Auf dem Weg zu externen Einnahmequellen durch neue Produkte oder Services ist eines der großen Hürden die Datensicherheit, wenn beispielsweise Daten extern geteilt werden und für eine korrekte Anonymisierung gesorgt werden muss. Professionelle Bi-werkzeuge unterstützen bei dieser Herausforderung vielfältig. Im Zuge der Datenkuratierung bekommen selbst interne Mitarbeiter Zugriffe auf die Daten, die sie auch brauchen, ohne sensible Daten und Governance Vorschriften zu gefährden. Gleiches gilt für Anonymisierung und externe Bereitstellung von Daten – hier bieten moderne Bi-tools komfortable Lösungen an.
7. SO STELLEN SIE DATEN BEREIT
Die Entscheidung ist gefällt: Sie wollen anderen Unternehmen ihre Daten und Analysen zur Verfügung zu stellen. Bestens, fragen Sie sich jetzt: Welche Daten möchten sie auf welche Art und Weise bereit und existieren möglicher Weise noch weitere Premium-leistungen, für die der Kunde bereit ist zu bezahlen – wie Beratung in Sachen Data Science oder andere kundenindividuelle Extra-services? Hinzu kommt, wo genau benötigt der Kunde die Daten? Vielfältige Möglichkeiten wie die Bereitstellung per API, Portal, aggregiert im Paket, Embedded oder als App sind umsetzbar. Planen Sie rechtzeitig, was für ihr Unternehmen und ihre Kunden die komfortabelste und renditestärkste Lösung ist.
Gewonnene Informationen zu monetarisieren ist nicht zuletzt auch eine Frage der Unternehmenskultur.