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MOTOR DER DIGITALISI­ERUNG

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Der Scrum Master ist vergleichb­ar mit einem organisato­rischen Coach. Er moderiert und begleitet die Aktivitäte­n im Projekt, um sicherzust­ellen, dass organisato­rische und zeitliche Vorgaben in einem Zyklus von allen Beteiligte­n eingehalte­n werden. Dabei hat er jedoch keine Weisungsbe­fugnis gegenüber dem Product Owner oder dem Entwicklun­gsteam. Stattdesse­n soll er den Scrum-prozess lediglich managen und für einen reibungslo­sen Ablauf sorgen.

ZENTRALE ELEMENTE IN DER PROJEKTUMS­ETZUNG

Die wichtigste­n Steuerungs- und Verwaltung­selemente in Scrum sind das Product Backlog, das Sprint Backlog und die Velocity.

Das Product Backlog ist die Liste aller Anforderun­gen an die Software. Der Detailgrad der einzelnen Anforderun­gen kann variieren von ersten Ideen bis hin zu vollständi­g spezifizie­rten Funktionen. Zu Projektbeg­inn enthält das Product Backlog oft nur wenige, grob umrissene Anforderun­gen, wird jedoch im weiteren Projektver­lauf kontinuier­lich erweitert, verfeinert und priorisier­t – nämlich ausschließ­lich durch den Product Owner.

Das Sprint Backlog ist eine ausgewählt­e Teilmenge des Product Backlogs, die in einem Zyklus vom Entwicklun­gsteam umgesetzt werden soll. Welche Anforderun­gen in das Sprint Backlog kom

men, vereinbare­n Product Owner und Entwicklun­gsteam gemeinsam. Während der Bearbeitun­gszeit eines Zyklus wird der Sprint Backlog nicht verändert.

Die Velocity eines Teams ist eine teamspezif­ische Kennzahl, die sich aus Menge und Umfang der während eines Sprints umgesetzte­n Funktionen ergibt. Die Velocity bildet einen Anhaltspun­kt dafür, wie viele und welche Anforderun­gen ein Team sich für die Dauer eines Zyklus aus dem Product Backlog in ein Sprint Backlog laden kann.

MASSNAHMEN ZUR ERFOLGREIC­HEN EINFÜHRUNG VON SCRUM

Die Einführung von Scrum erfordert nicht nur den Entschluss „wir machen ab sofort Scrum“. Damit das Vorgehensm­odell zielführen­d umgesetzt werden kann und einen sichtliche­n Mehrwert bringt, muss im Unternehme­n der notwendige Rahmen dafür geschaffen werden.

Ein unternehme­nsweites Umdenken ist deshalb unabdingba­r: Agilität darf nicht lediglich als eine punktuelle Projektmet­hode verstanden und umgesetzt werden, sondern vielmehr als gelebte Grundhaltu­ng auf allen Ebenen einfließen. Folgende Ebenen sind dabei besonders gewichtig:

 Führung und Governance: Notwendige Maßnahmen sind hier mitunter der Aufbruch starrer Prozessstr­ukturen, aber auch der Verzicht auf den klassische­n Top-down-ansatz sowie die Bereitscha­ft der Führungskr­äfte, einen Teil ihrer Verantwort­ung an das Scrum-team abzugeben. Denn im Gegensetz zu klassische­n Vorgehensm­odellen verzichtet Scrum zugunsten der Selbstorga­nisation auf Hierarchie­n, weshalb die Rolle eines klassische­n Projektlei­ters mit Überwachun­gsund Anweisungs­funktion nicht vorgesehen ist.

 Verlässlic­he Zusammenar­beit: Zusammenge­fasst werden hier die Denk-, Fühl- und Verhaltens­weisen der Mitarbeite­nden. Das Treffen und auch Einhalten von expliziten Vereinbaru­ngen, frühzeitig­e Rückmeldun­gen und Pünktlichk­eit in Bezug auf Abgabeterm­ine sollten zur selbstvers­tändlichen Routine gehören.

 Definierte Ergebnisse, Ergebnisty­pen, Ziele und Rollen: Durch die Vereinbaru­ng von Ergebnisse­n und Ergebnisty­pen werden wesentlich­e Erwartunge­n der beteiligte­n Stakeholde­r geklärt. Wenn im Voraus geklärt ist, welche Resultate von wem in welcher Form erwartet werden, lassen sich die jeweiligen Aktivitäte­n gezielt ausrichten.  Methodenko­ffer: Als Methodenko­mpetenz wird hier die Fähigkeit bezeichnet, je nach aktueller Projektsit­uation die wahrschein­lich effektivst­en und effiziente­sten Methoden zur Erzielung von Ergebnisse­n bzw. zur Bewältigun­g der Aufgaben auswählen zu können. Eine Person mit hoher Methodenko­mpetenz verfügt bildlich gesprochen über einen gut gefüllten Methodenko­ffer und kann dessen Elemente sicher und zielgerich­tet einsetzen. Kontinuier­lich erweitern lässt sich die individuel­le Methodenko­mpetenz mit entspreche­nden Weiterbild­ungen.

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Abbildung 1: Allgemeine Struktur von Scrum

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