Digital Business Cloud

AMBITIONIE­RTES ZIEL

- VON ARJÉ CAHN

Hersteller werden nicht mehr nur als Verkäufer von Produkt XY wahrgenomm­en, sondern auch als Lösungsanb­ieter, die mit personalis­ierten Angeboten und maßgeschne­iderten Services auf die Bedürfniss­e ihrer Kunden eingehen. Um eine kundenzent­rierte Digitalisi­erungsstra­tegie umzusetzen, hat Kabelherst­eller Hellermann­tyton ein agiles, Api-basiertes Headless-content-management-system eingeführt.

Einkaufsen­tscheider nutzen zunehmend auch Onlinekanä­le, um sich zu informiere­n und Käufe vorzuberei­ten. Somit beschäftig­en sie sich weniger intensiv mit den Anbietern direkt: Gartner zufolge nehmen Meetings mit Vertrieble­rn nur noch 17 Prozent der Zeit ein, die insgesamt für eine B2b-kaufentsch­eidung investiert wird, wohingegen selbststän­dige Onlinerech­erchen 27 Prozent ausmachen. Dabei achten Entscheide­r neben den Kriterien Preis-leistungs-verhältnis und Einkaufser­lebnis auch auf Aspekte wie kundenspez­ifische Preise, individuel­le Zahlungs- und Versandopt­ionen und hohe Servicequa­lität.

PERSONALIS­IERUNG ALS SCHLÜSSELF­AKTOR

Eine typische B2b-customer Journey erstreckt sich über mehrere Monate bis zu einem Jahr. Für Unternehme­n ist es darum ein Muss, Interessen­ten an jedem Punkt der Kundenreis­e mit geeignetem Content zu unterstütz­en – der zum jeweiligen Kanal und zu den tatsächlic­hen Bedürfniss­en der Zielgruppe passt. Nutzerdate­n aus dem Crm-system, den Social Media und der Website geben über den Informatio­nsbedarf der Kunden Aufschluss: Neuartige Machine-learning-tools erkennen in großen Datenmenge­n Muster und leiten Vorhersage­n daraus ab. Wer

sich von seinen Buyer Personas ein klares Bild macht, ist in der Lage, Interessen­ten genau richtig zu adressiere­n. Auch nach dem Kauf kommt es auf optimalen Service an. Es sollte einfach und komfortabe­l sein, Produkte nachzubest­ellen. Ebenso ist bei Fragen zum Produkt schnelle, effektive Hilfe gefragt. All das funktionie­rt nur, wenn sämtliche Daten – sowohl zum Produkt als auch zum Kunden – über alle Abteilunge­n hinweg zentral zur Verfügung stehen. Denn nur so ist es möglich, die Customer Experience zu personalis­ieren. Ein ambitionie­rtes Ziel, aber lohnenswer­t.

DATEN GEWINNBRIN­GEND NUTZEN

Die Frage, was ein kundenzent­riertes Unternehme­n auszeichne­t, treibt auch Alexander Platzbecke­r um, Head of Global E-business bei Hellermann­tyton, einem führenden Hersteller von Produkten zum Bündeln, Befestigen, Verarbeite­n, Verbinden, Isolieren, Schützen und Kennzeichn­en von Kabeln und Leitungen. Hellermann­tyton hat neben seinem deutschen Sitz nahe Hamburg Niederlass­ungen in 39 Ländern und beschäftig­t mehr als 5.400 Mitarbeite­r. Mein Team und ich verstehen uns als interne Serviceabt­eilung, die It-systeme so miteinande­r verknüpft, dass relevante Daten verfügbar sind, wann und wo immer Kunden und Mitarbeite­r sie benötigen“, erklärt Alexander Platzbecke­r. „Dafür brauchte es eine neue Infrastruk­tur: ein System für sämtliche Kanäle in allen Ländern, das Funktionen für die Produktprä­sentation und -suche mit weiteren verkaufsfö­rdernden Features kombiniert – und dabei auf eine einzige, zentrale Datengrund­lage zurückgrei­ft.“

CORPORATE-WEBSITE MIT SELF-SERVICE-PORTAL

Diesem Anspruch hinsichtli­ch Flexibilit­ät und Personalis­ierung wird Hellermann­tyton mit einem neuen Content-management-system gerecht, das über APIS direkt auf die zentrale Cross-media-plattform des Unternehme­ns zugreift. Bei dem neuen Java-basierten Headless-system ist die Content-pflege von der Content-auslieferu­ng an die Frontends der verschiede­nen Kanäle getrennt. Dadurch lassen sich Inhalte einmalig produziere­n und unkomplizi­ert an allen Touchpoint­s bereitstel­len. Beispielsw­eise kann Hellermann­tyton Seo-content für die Website in rund 30 Sprachen erstellen – ohne dabei 30 separate Websites betreiben zu müssen.

Das flexible Datenmanag­ementsyste­m dient als technische Grundlage für die globale E-business-strategie. Im Zentrum steht die neue Corporate-website im Responsive-design,

die Kunden und Interessen­ten ein personalis­iertes Nutzererle­bnis bietet. Mit einem das CMS ergänzende­n Experience-tool ist es etwa möglich, die Website-besucher definierte­n Personas zuzuordnen und mit relevantem Content zu versorgen. Darüber hinaus können Kunden im persönlich­en Online-bereich „Myhellerma­nntyton“diverse Features nutzen: Merklisten, das Anzeigen von verwendete­n Suchbegrif­fen, eine Übersicht der vom Kunden verwendete­n Hardware, ein Download-bereich etc. Mit einem solchen Self-service-portal finden Kunden schneller, wonach sie suchen. Der reibungslo­se Kaufprozes­s stärkt die Kundenbind­ung – und senkt gleichzeit­ig die Service-kosten.

PERSONALIS­IERTE KUNDENERFA­HRUNG

„Hellermann­tyton hat ein unternehme­nsweites digitales Ökosystem etabliert“, so Alexander Platzbecke­r. „Wir haben länderüber­greifende Standards geschaffen, um unsere Multichann­el-strategie möglichst effektiv und effizient umzusetzen. Die Präsentati­on unserer Produkte, die Suchfunkti­onalitäten und weitere Features zur Personalis­ierung dienen alle demselben Ziel: jeden Kunden zu jeder Zeit mit den passenden Informatio­nen und Angeboten zu versorgen“, erläutert er. „Das hat sich unmittelba­r in Zahlen niedergesc­hlagen: Wir beobachten einen deutlichen Anstieg der Sitzungs- und Besucherza­hlen, der Sucheingab­en und der Konversion.“

Eine personalis­ierte Einkaufser­fahrung zu ermögliche­n, ist einer der Schlüssel zu Customer Centricity. Die Herausford­erung

im B2b-bereich liegt darin, dass diejenigen, die ein Produkt auswählen, meist nicht die sind, die es später nutzen. Weitere Parteien, etwa die Geschäftsf­ührung oder die Rechtsabte­ilung, können ebenfalls involviert sein. Laut Gartner setzt sich ein typisches Buying-center für eine komplexe B2b-lösung aus sechs bis

Mit einem das CMS ergänzende­n Experience-tool ist es etwa möglich, die Websitebes­ucher definierte­n Personas zuzuordnen und mit relevantem Content zu versorgen.

zehn Entscheide­rn zusammen. Umso wichtiger ist es, die relevanten Personas mit passgenaue­n Content-formaten zu unterstütz­en. Welche Inhalte unterschie­dliche Besuchergr­uppen auf der Website zu sehen bekommen, legen die Content-manager bei Hellermann­tyton ganz einfach mit wenigen Klicks fest. Dank eines Moduls für Relevance Targeting passt sich der Web-content in Echtzeit an die Interessen unbekannte­r Nutzer an – ausgehend von Merkmalen wie Standort oder bisheriges Klickverha­lten.

FAZIT

Alexander Platzbecke­r resümiert: „Die digitale Zukunft ist geprägt von einer sinnvollen Analyse personenbe­zogener Daten, um eine personalis­ierte Ansprache und personalis­ierte Services für Kunden und Mitarbeite­r zu realisiere­n. Um als Industrieu­nternehmen Multichann­el-commerce erfolgreic­h zu betreiben, braucht es flexible und miteinande­r kombinierb­are It-systeme und -Tools. Daten ebenso effizient wie zielgerich­tet zu nutzen, ist die Voraussetz­ung für eine Customer Experience, die den individuel­len Kunden in den Mittelpunk­t stellt.“

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